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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-161-<br />

und interpretiert werden. Dabei verdienen einige<br />

Aspekte, z.B. das Karbonatsystem oder das Redoxpotential,<br />

besondere Aufmerksamkeit. In den folgenden<br />

Kapiteln sollen die wichtigsten Probleme und<br />

Methoden bei der Interpretation der hydrochemischen<br />

Daten von Weiach kurz diskutiert werden.<br />

Eine ausführlichere Darstellung ist in PEARSON et<br />

al. s. S.163 (NTB 86-19) enthalten.<br />

9.5.2.1 Vergleich und Auswertung von<br />

Mehrfachanalysen<br />

Aus den meisten beprobten Zonen wurden mehrere<br />

Wasserproben entnommen und analysiert (Beil. 9.3).<br />

Dabei wurden unterschiedliche Entnahmetechniken<br />

verwendet, um methodisch bedingte Stõreinf1üsse<br />

auf die Wasserproben erkennen und spãter bei der<br />

Auswertung eliminieren ru kõnnen. Zusãtzlich wurde<br />

ein Teil der hydrochemischen Parameter (z.B. die<br />

gelõsten Gase) doppelt, d.h. mit unterschiedlichen<br />

Methoden bestimmt. Diese Mehrfachbestimmung erlaubt<br />

unter Umstãnden, analysenspezifische Fehler<br />

zu erfassen.<br />

Wie Beilage 9.3 zeigt, ist die Übereinstimmung der<br />

Mehrfachanalysen im allgemeinen gut. Aus den verschiedenen<br />

Messwerten wurde in der Folge entweder<br />

ein reprãsentativer Wert ausgewãhlt oder der<br />

Mittelwert berechnet. Die so bereinigten Datensãtze<br />

bilden die Grundlage für die weitere Auswertung.<br />

Wurden wãhrend einer Probennahme mehrere Proben<br />

mit unterschiedlicher Kontamination durch<br />

Bohrspülung entnommen, so konnten die Konzenírationen<br />

der gelõsten Stoffe des unverdünnten oder<br />

unkontaminierten Grundwassers mit Hilfe linearer<br />

Regression abgeschãtzt werden. Im Fall der Sondierbohrung<br />

Weiach wurde auf diese Art die Probe aus<br />

2'267 m Tiefe (Probenummer 14) korrigiert. Die Berechnungen<br />

sind im Detail in WITTWER<br />

(NTB 85-49) beschrieben.<br />

9.5.2.2 Ionenbilanz und Trockenrückstand<br />

Entsprechend dem Prinzip der Elektroneutralitãt<br />

muss in einer Vollanalyse die Summe der Anionen­<br />

Ladungen gleich der Summe der Kationen-Ladungen<br />

sein. Grõssere Differenzen lassen vermuten, dass<br />

entweder Analysenfehler vorliegen oder zumindest<br />

ein wichtiger Bestandteil nicht analysiert worden ist.<br />

Eine ausgeglichene Ionenbilanz ist daher grundsãtzlich<br />

ein Indiz für eine sorgfãltige Analyse. Die Ionenbilanz<br />

ist allerdings nur aussagekrãftig, wenn alle<br />

Bestandteile wirklich unabhãngig voneinander bestimmt<br />

wurden.<br />

In den Wasserproben aus der Sondierbohrung Weiach<br />

wurde der N atriumgehalt flammenspektrometrisch<br />

an verdünnten Lõsungen bestimmt. Die Messungenauigkeit<br />

dieser Methode ist um so grõsser, je<br />

stãrker die im allgemeinen hochmineralisierten Wasserproben<br />

für die Analyse verdünnt werden müssen.<br />

Aus diesem Grunde wurde bei allen Proben mit einer<br />

Natriumkonzentration grõsser als 1500-2000<br />

mgll die analytisch bestimmte N atriumkonzentration<br />

so korrigiert, dass die Ionenbilanz ungefãhr ausgeglichen<br />

ist. Von den analysierten Proben enthãlt<br />

lediglich das Wasser aus dem Muschelkalk-Aquifer<br />

(Beil. 9.3, Probe 10b) weniger als 1500-2000 mgll an<br />

Na -+-. Somit kann nur die Ionenbilanz der Probe 10b<br />

als Qualitãtsmerkmal für die Laboruntersuchungen<br />

gewertet werden.<br />

Die Qualitãt einer Vollanalyse kann auch überprüft<br />

werden, indem man den Trockenrückstand mit der<br />

Summe der Massenkonzentrationen vergleicht.<br />

Grundsãtzlich sollten die Werte etwa gleich sein<br />

(Beil. 9.5). Theoretisch sollte sich die Übereinstimmung<br />

noch verbessern lassen, wenn man von der<br />

Summe der Massenkonzentrationen die Verluste an<br />

CO 2 und H 2 0 aus HC0 3 - und Si(OH)4 wãhrend<br />

der Trocknung abzieht und so einen "theoretischen<br />

Trockenrückstand" erhãlt (SCHMASSMANN et al.,<br />

NTB 84-21), mit dem dann die gemessenen Trockenrückstãnde<br />

verglichen werden kõnnen.<br />

An den Wasserproben aus der Sondierbohrung Weiach<br />

wurden die Trockenrückstãnde bei 110°C und<br />

180°C bestimmt (Beil. 9.5). Erfahrungsgemãss<br />

stimmen derartige Trockenrückstãnde bei Karbonatwãssern<br />

gut mit dem "theoretischen Trockenrückstand"<br />

überein. Bei sulfathaltigen Wãssern (z.B. bei<br />

der Probe aus dem Buntsandstein oder dem oberen<br />

Perm) ist die Übereinstimmung weniger gut, da die<br />

Trockenrückstãnde bei 110°C und 180°C noch das<br />

Kristallwasser von Gips enthalten. In derartigen Fãllen<br />

ist die Übereinstimmung mit dem Glührückstand<br />

(bei 600°C) meist besser. AHerdings besteht bei<br />

Glührückstãnden die Mõglichkeit, dass ein Teil des<br />

Kohlendioxids aus dem Karbonat bei der Trocknung<br />

entwichen ist.<br />

Insgesamt gesehen ist die Übereinstimmung zwischen<br />

den zu erwartenden und den gemessenen<br />

Trockenrückstãnden gut. Die Differenzen betragen<br />

bei den meisten Proben 5% oder weniger. Lediglich<br />

zwei Proben aus dem unteren Perm (17 und 18) zeigen<br />

grõssere Diskrepanzen (etwa 15%). Bei Proben<br />

mit derartig hoher Mineralisierung ist es schwierig,

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