Deutsch (27.2 MB) - Nagra
Deutsch (27.2 MB) - Nagra
Deutsch (27.2 MB) - Nagra
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 48-<br />
Ablagemngsmilieu<br />
Der Trigonodus-Dolomit wurde in einer seiehten,<br />
lagunãren Randzone des germanisehen Musehelka1kmeeres<br />
gebildet. Das Meer unterlag wãhrend<br />
dieser Zeit einer Regressionsphase, die bis ans Ende<br />
des Keupers anhielt. Unter den extremen Umweltbedingungen<br />
einer abgesehirmten Lagune gedieh einzig<br />
eine artenarme Musehelfauna.<br />
5.2.9.2 Hauptmuschelkalk<br />
Mãehtigkeit: 30.85 m; Teufe: 857.05-887.90 m<br />
Der Hauptmusehelka1k umfasst die ka1kige Sehichtserie<br />
des Oberen Musehelka1kes im Liegenden des<br />
Trigonodus-Dolomites. Er enthã1t den Plattenka1k<br />
(= Nodosuska1k im Fa1tenjura: GOLDSCHMID,<br />
1965), soweit dieser nieht dolomitisiert worden ist,<br />
sowie den Troehitenka1k (unten).<br />
Ober- und Untergrenze<br />
Die Obergrenze wird beim Kontakt zwisehen den kalkigen<br />
Dolomiten des Hauptmusehelka1kes und den<br />
kalkfreien Dolomiten des Trigonodus-Dolomits<br />
(oben) gezogen. Er wird dureh eine Stylolithflãche<br />
markiert, an der zugleieh die brãunliehe Farbe des<br />
Trigonodus-Dolomits zur grauen des kalkigen<br />
Hauptmuschelka1kes weehselt. Aueh die Untergrenze<br />
basiert auf dem Weehsel von Ka1k- zu Dolomitsehiehten.<br />
Sie ist eindeutig fest1egbar, nãmlieh am<br />
Kontakt zur rein dolomitisehen Fazies des liegenden<br />
Dolomits der Anhydritgruppe.<br />
Lithologie<br />
Gegenüber dem Hangenden weist der Hauptmusehelka1k<br />
einen bedeutend hõheren Karbonatgehalt<br />
von durchsehnittlieh 95% auf. Er kann zweigeteilt<br />
werden in einen oberen, 14.27 m mãehtigen und<br />
einen unteren, 16.58 m mãehtigen Teil:<br />
Die Zusammensetzung dieser Bãnke varüert von<br />
Schillhorizonten mit wenigen Troehiten bis zu reinen<br />
Eehinodermen-Brekzien. Sie sind bis 35 em mãehtig,<br />
weisen oft eine erosive Basis mit Intraklasten und<br />
Cailloux noirs sowie eine gradierte Sehiehtung auf.<br />
Letztere geht in einzelnen Bãnken in eine Lamination<br />
und zuweilen sogar in eine Rippelsehiehtung<br />
über. In den Sehillhorizonten sind die Seha1en oft<br />
gelõst und nur noeh a1s Hohlformen vorhanden, z.T.<br />
sind die Seha1en eingeregelt. Die graubeigen Mikrite<br />
zeigen meistens Wühlgefüge, oft sind einzelne vertika1e<br />
und horizonta1e Gãnge erkennbar, oder dann<br />
ein Labyrinth von hellen Bahnen mit dunklen Sãumen,<br />
sog. "Gekrõsestrukturen" (= Gekrõsekalke der<br />
Wutaehregion: PAUL, 1971).<br />
Der untere Hauptmuschelkalk (871.32-887.90 m) ist<br />
als eintõnige Mikrit -Serie mit 20-40 em mãehtigen,<br />
knolligen, bioturbaten, z.T. dolomitisehen Mikriten<br />
ausgebildet, die zudem stark von Stylolithen durehzogen<br />
sind. Einzelne, bis 10 em mãehtige Muschelhorizonte<br />
sowie erinoidenführende, biodetritisehe<br />
Kalke durchbreehen die monotone Serie.<br />
Zuunterst (883.21-887.90 m) ist eine Fazies entwikkelt,<br />
die an der Wutaeh als Liegend-Oolith (P AUL,<br />
1971) bezeichnet wurde. Es handelt sieh um graubeige,<br />
durehwühlte dolomitisehe Ka1ke mit bis 1 em<br />
grossen Lõsungsporen, die mit ihren Umrissen die<br />
ehemals vorhandenen Gips- und Anhydritkristalle<br />
naehzeiehnen, sowie um Pelsparite mit bis 4 em grossen<br />
Anhydritknõllehen und dolomitisierten<br />
Codiaceen-Algenknollen.<br />
Ablagemngsmilieu<br />
Der Hauptmusehelkalk besteht überwiegend aus<br />
Mikriten, welche gewissermassen die "Normalfazies"<br />
darstellen. Darin eingeseha1tet fmden sieh Schillund<br />
Troehitenbãnke, die aussergewõhnliehe Sedimentationsereignisse<br />
widerspiegeln, welehe die norma1e<br />
Ka1ksehlammablagerung im damaligen Küstenund<br />
Flaehmeerbereieh unterbraehen.<br />
Der obere Hauptmuschelkalk (857.05-871.32 m)<br />
besteht zuoberst noeh aus plattigen, tonigen, ka1kigen<br />
Dolomiten mit dünnen Tonzwisehenlagen. Bei<br />
859.20 m weehselt die Karbonatzusammensetzung,<br />
indem der Dolomitgehalt von 60% auf 7-18% abnimmt<br />
(Beil. 5.1b). Darunter besteht der Hauptmuschelka1k<br />
aus Ka1ken und dolomitisehen Ka1ken mit<br />
eingeseha1teten Trochiten- und Schillbãnken.<br />
Identisehe Ablagerungen wurden aus dem Musehelka1k<br />
von Süddeutsehland (AIGNER, 1982) und des<br />
Elsasses (DURINGER, 1982) besehrieben und als<br />
Sturmlagen interpretiert, d.h. die spezifiseh leiehten<br />
Stielglieder von Seelilien, die in Biohermen in weniger<br />
a1s 50 m Wassertiefe gelebt hatten, wurden dureh<br />
Stürme in die ruhigen Karbonatsehlammablagerungsbereiche<br />
verfrachtet.