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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-155 -<br />

9. HYDROCHEMISCHE UNTERSUCHUNGEN<br />

9.1 KONZEPT DES UNTERSUCHUNGS­<br />

PROGRAMMS<br />

Das Ziel der hydrochemischen Untersuchungen der<br />

Sondierbohrung Weiach war die "Abk1ãrung des<br />

Chemismus und A1ters der Tiefengrundwãsser"<br />

(NTB 82-10, S. 11). Die Ergebnisse werden als Input<br />

für das hydrodynamische Modell sowi6 a1s Grundlage<br />

für Sorptionsuntersuchungen und Korrosionsstudien<br />

benõtigt. Dem entsprechend wurde ein Untersuchungsprogramm<br />

aufgestellt, das ursprünglich<br />

folgende Punkte umfasste:<br />

Entnahme von Wasserproben aus den wasserführenden<br />

Zonen und Horizonten für eine Reihe<br />

von hydrochemischen und isotopenhydrologischen<br />

Untersuchungen. Wegen der hohen Anforderungen<br />

an die Qualitãt der Wasserproben<br />

kamen verschiedene und zum Teil speziell für das<br />

Untersuchungsprogramm entwickelte Entnahmemethoden<br />

zum Einsatz.<br />

Markierung der Bohrspülung (deionisiertes Wasser,<br />

Grundwasser) beim Durchteufen des Krista1-<br />

lins mit Hi1fe von sog. Tracern. Das Ziel war, den<br />

Einfluss der Bohrspü1ung auf die Untersuchungen<br />

an Grundwasserproben zu bestimmen und<br />

eventuell bei der Auswertung rechnerisch zu eliminieren.<br />

Die Tracerung der Bohrspü1ung sollte<br />

also quantitative Aussagen über die Qua1itãt von<br />

Wasserproben bzw. über die Zuverlãssigkeit der<br />

U ntersuchungsergebnisse ermõglichen.<br />

Messung von aussagekrãftigen hydrochemischen<br />

Parametern (z.B. elektrische Leitfãhigkeit) auf<br />

der Bohrstelle wãhrend des Bohrbetriebs und der<br />

Wasserprobenentnahmen als Ergãnzung zu den<br />

Traceranalysen. Beim Durchteufen der Sedimente<br />

sollten die hydrochemischen Parameter die<br />

Funktion von Tracern übernehmen.<br />

Messung empfindlicher oder verãnderlicher<br />

hydrochemischer Parameter direkt im Anschluss<br />

an die Probennahmen auf der Bohrstelle selbst.<br />

Bestimmung a11er gelõsten Stoffe in den Wasserproben<br />

(Vollana1yse) durch entsprechend spezialisierte<br />

Labors.<br />

- U mfangreiche Isotopenuntersuchungen an Wasserproben.<br />

Neben dem Alter der Wãsser (Verweilzeiten)<br />

sollten die Analysen Hinweise auf<br />

deren Herkunft und Entwicklung (Evolution) liefern.<br />

Ergãnzende Untersuchungen an Bohrkernen aus<br />

dem Kristallin. Im wesentlichen sollte Porenwasser<br />

aus Bohrkernen extrahiert und hinsichtlich<br />

der Haupt- und Nebenelemente ana1ysiert werden.<br />

Die einze1nen Teile des Untersuchungsprogramms<br />

sind im Arbeitsprogramm für die Sondierbohrung<br />

Weiach (NTB 82-10) genauer beschrieben. Beilage<br />

9.1 zeigt die durchgeführten Wasserprobenentnahmen<br />

im Überblick.<br />

Die Untersuchungen wurden weitgehend planmãssig<br />

durchgeführt. Aufgrund der Erfahrungen mit der<br />

Sondierbohrung Bõttstein wurde das Untersuchungsprogramm<br />

jedoch in zwei wesentlichen Punkten<br />

modiflZiert: Zum einen wurden die Tracer nicht nur<br />

in der K1arwasserspü1ung beim Durchteufen des Kristallins,<br />

sondern auch streckenweise in der Dickspülung<br />

beim Durchbohren der Sedimente eingesetzt<br />

(Kap. 9.3). Zum anderen wurde auf die Untersuchungen<br />

an den Bohrkernen aus dem Kristallin verzichtet,<br />

da entsprechende Versuche an Kernen aus<br />

der Sondierbohrung Bõttstein keine befriedigenden<br />

Ergebnisse erbracht hatten.<br />

9.2 WASSERPROBENENTNAHMEN<br />

9.2.1 GenereIle Problematik<br />

Grundwasserproben für hydrochemische oder isotopenhydrologische<br />

Untersuchungen sollten mõglichst<br />

wenig durch die Bohrung und Probennahme<br />

beeinflusst worden sein. Idea1 wãren absolut "saubere"<br />

Proben, die bei der Untersuchung im Labor<br />

noch Formationsdruck und Formationstemperatur<br />

aufweisen. Dieser Idea1fall ist jedoch nicht rea1isierbar.<br />

In der Praxis wird eine Probe durch folgende<br />

Vorgãnge mehr oder weniger stark gestõrt:

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