Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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ten (Beil. 8.7). Der Wert für das untere Intervall<br />
(2266.8 D) ist wiederum als Maxima1wert zu interpretieren,<br />
da eine hydraulische Verbindung zwischen<br />
dem Testintervall und dem Ringraum festgestellt<br />
werden konnte.<br />
8.2.8 Casing-Tests im Sedimentgestein<br />
Die hydraulischen Parameter der wichtigen wasserführenden<br />
Horizonte im Sedimentgestein (z.B.<br />
oberer Muschelkalk oder Buntsandstein) waren,<br />
soweit mõglich, mit Hilfe von DSTs, Pumpversuchen<br />
oder Packertests ermittelt worden. Es war nicht zu<br />
erwarten, dass hydraulische Tests durch die perforierte<br />
Verrohrung wesentlich bessere Ergebnisse liefern<br />
würden. Auf zusãtzliche Casing-Tests im herkõmmlichen<br />
Sinne (NTB 82-10: Kap. 7.14.2) wurde<br />
deshalb verzichtet.<br />
Nach Abschluss der Testphase wurde jedoch die<br />
Verrohrung in Hõhe des oberen Muschelkalks, des<br />
Buntsandsteins sowie an zwei Stellen im Perm perforiert,<br />
um eine Langzeitbeobachtung mit dem Multipacker-System<br />
zu ermõglichen (Beil. 8.8). Die perforierten<br />
Stellen wurden mit Scrapern geglãttet und<br />
nacheinander mit Doppelpackern abgepackert. Aus<br />
jeder Zone wurde anschliessend für mehrere Tage<br />
Wasser gefõrdert, um das Bohrloch und die Schusskanãle<br />
von Perforationsrückstãnden, Zementanteilen<br />
und Resten a1ter Spülung hinter der Verrohrung zu<br />
sãubern. Aus den beiden Zonen im Perm wurden bei<br />
dieser Gelegenheit Grundwasserproben für Laboruntersuchungen<br />
genommen (vgl. Kap. 9.2).<br />
Wãhrend der Reinigung der Perforationsstellen<br />
sowie wãhrend der Probennahmen wurden fortlaufen<br />
d die Drucke im jeweils abgepackerten Intervall<br />
aufgezeichnet. Für das Intervall aus dem Rotliegenden<br />
(1116.5 D) konnten die Daten hinsichtlich der<br />
Transmissivitãt (T = 1.5x10- 7 m 2 fs) ausgewertet werden.<br />
Der Wert· ist unter den gegebenen Umstãnden<br />
konsistent mit dem Ergebnis des Packertests an der<br />
gleichen Stelle (Beil. 8.2, 1117.5 D: T =<br />
6.6x10- 7 m 2 fs).<br />
Die Ergebnisse eines Fluid-Logging kõnnen für verschiedene<br />
Fragestellungen von Bedeutung sein. Beispiele<br />
sind die Lokalisierung von engbegrenzten<br />
Zonen mit erhõhter hydraulischer Durchlãssigkeit<br />
oder die Bestimmung des geothermischen Gradienten.<br />
J e nach aktueller Fragestellung müssen bestimmte<br />
Bedingungen und Voraussetzungen für ein Fluid<br />
Logging erfüllt bzw. gegeben sein. So ver1angt beispielsweise<br />
die Lokalisierung von Zonen erhõhter<br />
hydraulischer Durchlãssigkeit einen mõglichst grossen<br />
Kontrast (in bezug auf Temperatur, elektrische<br />
Leitfãhigkeit etc.) zwischen der Bohrlochflüssigkeit<br />
und dem Grundwasser in der betreffenden Zone, sowie<br />
einen hydraulischen Unterdruck (Absenkung) im<br />
Bohrloch. Die Bestimmung des geothermischen Gradienten<br />
dagegen erfordert mõglichst ungestõrte<br />
Temperaturen im Bohrloch und angrenzenden Gestein.<br />
In der Sondierbohrung Weiach wurde eine grosse<br />
Zahl von Fluid-Logs aufgenommen (KLEBOTH,<br />
NTB 85-10). Nur ein Teil davon (im oberen<br />
Muschelkalk und im Kristal1in) hatte zum Ziel, diskrete<br />
Zonen erhõhter Durchlãssigkeit zu bestimmen<br />
oder sonstige hydrogeologische Fragestellungen<br />
abzuklãren. Die übrigen Logs wurden gefahren, um<br />
Grundlagen für eine geothermische Interpretation zu<br />
sammeln (vgl. Kap. 7.3).<br />
8.3.1 Fluid-Logging im Muscbelkalk-Aquifer<br />
Wãhrend des Fõrderversuchs im Muschelkalk-Aquifer<br />
(Kap. 8.2.2) sollten die wichtigsten Wasserzutrittsstellen<br />
bestimmt werden. Dazu wurde vor und<br />
wãhrend des eigentlichen Pumpversuchs ein Fluid<br />
Logging durchgeführt. Die Messungen lassen sich in<br />
zwei Gruppen einteilen:<br />
1. Fluid-Logging ohne Pumpen (Nullmessung am<br />
1.4.83):<br />
- 2 AMS-Logs1 (Temperatur, Widerstand)<br />
- 1 AMS-Standmessung in 895 m<br />
- 8 PLT-Logs1 (Gamma, Druck, Dichte,<br />
Temperatur, Spinner-Flowmeter)<br />
- 7 PLT -Standmessungen zwischen 830 u. 890 m<br />
8.3 FLUID-LOGGING<br />
Fluid-Logging ist ein Sammelbegriff für Messungen<br />
in und an der Bohrlochflüssigkeit. Gemessen werden<br />
beispielsweise die Temperatur, die elektrische Leitfãhigkeit<br />
oder die Strõmungsgeschwindigkeit im<br />
Bohrloch.<br />
1) AMS: Auxiliary Measurement Sonde von<br />
SCHLU<strong>MB</strong>ERGER.<br />
PLT: Production Logging Tool von SCHLUM<br />
BERGER.