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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-181-<br />

Die Bohrkeme sind teilweise stark zerbrochen. Der<br />

Kernverlust zwischen 2'262 m und 2'270 m liegt bei<br />

etwa 30%. Trotzdem wurden Klüfte in den Aplitgãngen<br />

bei 2'268 m und 2'270 m sowie im umgebenden<br />

Gneis gefunden, die zwar aufgebrochen, aber nur<br />

teilweise gefüllt sind. Die Kluftfüllung besteht aus<br />

Quarz, Caleit, Chlorit und Pyrit. Das Fallen der nur<br />

teilweise gefüllten Klüfte liegt zwischen 15° und 90°.<br />

Auch wenn keine Kluft gefunden wurde, die mit<br />

Sicherheit offen ist und damit eine Wasserführung<br />

ermõglichen würde, so kann doch angenommen werden,<br />

dass im fraglichen Teufenbereich zwischen<br />

2'267 m und 2'271 m ein mehrere Meter mãchtiges<br />

K1uftsystem existiert, das die erhõhte hydraulische<br />

Durchlãssigkeit und den in den Fluid-Logs sichtbaren<br />

Zufluss bedingt. Die durchlãssigste Kluft, und<br />

damit der Hauptzufluss, sollte bei etwa 2'268 m Teufe<br />

liegen.<br />

Man kann weiter annehmen, dass das Kluftsystem an<br />

die Aplitgãnge, die mit etwa 45° einfallen, gebunden<br />

ist. Daraus würde auch für das Kluftsystem als Ganzes,<br />

d.h. die wasserführende Zone, ein Einfallen von<br />

etwa 45° resultieren.<br />

2'357 m<br />

Diese Zuflussstelle liegt in einer Meisselstrecke.<br />

Somit stehen keine detaillierten Bohrkernaufnahmen<br />

zu Verfügung, sondern nur die Auswertung der<br />

bohrlochpetrophysikalischen Messungen, also die<br />

LITHO-Analyse (Beil. 10.3). Demzufolge besteht<br />

das Gebirge im fraglichen Tiefenabschnitt aus Gneis,<br />

in den einzelne Aplitgãnge (z.B. 2'357.5-2'358.3 m)<br />

eingeschaltet sind. In Analogie zu den weiter oben<br />

liegenden Zuflussstellen ist es denkbar, dass auch<br />

in 2'357 m Teufe ein System von offenen Klüften existiert,<br />

das an den Aplit und umgebenden Gneis gebunden<br />

ist und für die erhõhte hydraulische Durchlãssigkeit<br />

verantwortlich ist.<br />

2'422 m<br />

Diese Zuflussstelle liegt ebenfalls in einer Meisselstrecke<br />

(Beil. 10.3). Gemãss LITHO-Analyse fãllt sie<br />

mit der Untergrenze eines Aplitgangs im Gneis zusammen.<br />

Auch hier besteht die Mõglichkeit, dass die<br />

Wasserführung in einem Kluftsystem im Aplit und<br />

dem angrenzenden Gneis stattfindet.<br />

2'449 und 2'455 m<br />

Wie im vorhergehenden Kapitel erlãutert, besteht<br />

Grund zur Annahme, dass beide Zuflussstellen zu<br />

einem einzigen Kluftsystem gehõren. Aufgrund der<br />

bohrlochpetrophysikalischen Messungen liegen beide<br />

Zuflussstel1en in einem etwa 10 m mãchtigen Aplit<br />

(Beil. 10.3). Ein kurzes Stück (2'449.3-2'451.2 m)<br />

dieses Aplits wurde gekernt. Gemãss Bohrkemaufnahmen<br />

handelt es sich um einen geklüfteten Aplitgranit<br />

mit Drusen, die mit Pyrit und Chlorit gefüllt<br />

sind. Es kann also wiederum angenommen werden,<br />

dass ein Kluftsystem im Aplit existiert, das eine Wasserzirkulation<br />

ermõglicht.<br />

Bei den sechs wasserführenden Zonen im Kristallin<br />

von Weiach sind nur in der obersten Zone bei<br />

2'066 m mit Sicherheit offene Klüfte in den Bohrkernen<br />

sichtbar. Bei den übrigen Zonen sind die Wasserfliesssysteme<br />

nicht direkt beobachtbar. Dies liegt<br />

zum einen an der schlechten Kemqualitãt resp. den<br />

Kemverlusten (Zuflüsse bei 2'221 m und 2'268 m).<br />

Zum anderen sind grosse Strecken des Kristallins<br />

nicht gekemt worden. Bei der Charakterisierung dieser<br />

Zonen ist man deshalb auf plausible Annahmen<br />

und Analogieschlüsse angewiesen.<br />

Dennoch zeichnen sich bei der Betrachtung der insgesamt<br />

verfügbaren Information einige Tendenzen<br />

ab:<br />

- Die Wasserführung in den Zonen, die sich wãhrend<br />

des Fluid-Loggings als Zuflussstellen bemerkbar<br />

machen, ist offensichtlich an Kluftscharen<br />

gebunden. Diese sind im Bohrprofil in vertikaler<br />

Richtung begrenzt. Sie haben eine scheinbare<br />

Mãchtigkeit von einigen bis zu zehn Metern.<br />

- Die Bohrkerne aus den wasserführenden Zonen<br />

weisen meistens mehrere Klüfte pro Meter auf.<br />

Bevorzugte Richtungen sind bei den Flãchenpolen<br />

nur bedingt vorhanden ("Sternenhimmel" im<br />

Schmidtschen Netz). Es kann daher angenommen<br />

werden, dass die Klüfte innerhalb der wasserführenden<br />

Zonen ein mehr oder weniger unrege1mãssiges<br />

Netzwerk bilden. Die K1uftfüllungen<br />

bestehen hauptsãchlich aus Quarz oder Caleit<br />

und Chlorit. Idiomorphe Kluftminerale und<br />

nicht vol1stãndig gefüllte Klüfte sind Indizien<br />

dafür, dass die Klüfte zumindest teilweise hydraulisch<br />

durchlãssig sind.<br />

- Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Wasserführung<br />

in Zonen mit erhõhter Porositãt oder<br />

entlang von Einzelklüften grosser Ausdehnung<br />

stattfindet. Aufgrund der vorliegenden Daten<br />

kann also angenommen werden, dass die Wasserführung<br />

im Kristallin vorwiegend in Kluftscharen<br />

der oben beschriebenen Art stattfmdet.

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