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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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- 95-<br />

Ko.os Nao.19 Ca1.S7 (Fe1.ó:z M~.14 Mllo.os Alo.7o<br />

TÍo.04) [Alo.só Sb.44 022] (OH):z<br />

Primãrer Titanit, d.h. so1cher, der nicht bei sekundãren<br />

Abbaureaktionen des Biotits entstand, kommt<br />

nur in Homblende-führenden Partien vor. Das bei<br />

der postulierten Biotit Homblende-Reaktion freiwerdende<br />

Titan kristallisierte offenbar im Titanit. In<br />

den gneisigen Partien bildet er meistens xenomorphe,<br />

0,1-0,4 mm grosse KÕmer. In den mehr granitoiden<br />

Partien erscheint er jedoch in perfekt idiomorphen<br />

Kristallen von bis zu 1.5 mm GrÕsse.<br />

Die Orthite rekristallisierten bei der Metamorphose<br />

zu 0.5-8 mm grossen, idiomorphen Kristallen, die<br />

Einschlüsse von Apatit, Biotit, Quarz, Plagioklas und<br />

Hornblende führen kõnnen.<br />

Auch die Zirkone dürften metamorph rekristallisiert<br />

sein, bi1den sie doch bis 0.4 mm grosse, idiomorphe<br />

Kristalle.<br />

Die Apatite bi1den meistens in Biotit eingeschlossene<br />

idiomorphe Prismen.<br />

Die rundlichen Pinite (Pseudomorphosen nach Cordierit)<br />

bestehen aus einem wirren Filz feinschuppigen<br />

Hellglimmers mit etwas Chlorit.<br />

Reliktischer Sillimanit wird in wenigen Proben durch<br />

feinste, in schieferungsparallelen, strãhnigen Hellglimmeraggregaten<br />

eingelagerte Nãdelchen angedeutet.<br />

Die makroskopisch auffãllige Gefügevielfalt kann<br />

mikroskopisch in einen einheitlichen Prozess eingefügt<br />

werden, der durch eine kontinuierliche Aut1õsung<br />

der Gneistextur durch Plagioklas-Blastese und<br />

Bildung kleiner Leukosome anlãsslich der hochgradigen<br />

Metamorphose charakterisiert wird. Das statisch<br />

getemperte Ausgangsgefüge ist g1eichkõrnig<br />

hypidiomorph und lepidoblastisch. Eine Blastese von<br />

Plagioklas als Folge einer migmatischen Überprãgung<br />

führte zu einer Komvergrõberung und einer<br />

Anordnung der Biotite tangential zu den Blasten,<br />

wodurch ein bienenwabenãhnliches Gefüge entstand.<br />

Bei noch stãrkerer Blastese und der Bi1dung von<br />

Leukosomen (lokale Schmelzen?) konnten gar homogen-massige,<br />

granitische Gefüge entstehen.<br />

Aus den vielfãltigen Einschlussbeziehungen zwischen<br />

den verschiedenen Mineralien, die in der Bei1age 6.4<br />

schematisch dargestellt sind, kann die folgende relative<br />

Kristallisationsabfolge hergeleitet werden:<br />

Apatit, Zirkon: ererbtes Material, meist rekristallisiert.<br />

Quarz, Plagioklas und Biotit (± Hornblende): dynamometamorphe<br />

Neubi1dungen unter amphibolithfaziellen<br />

Bedingungen.<br />

PIagioklas, Hornblende und Titanit, Orthit: PIagioklas-Blastese,<br />

Biotit - Hornblende- und Titanit­<br />

Reaktion sowie Orthit -Sammelkristallisation bei der<br />

migmatischen Überprãgung.<br />

Kalifeldspat, Quarz: letzte Kristallisationen, evt. aus<br />

lokalen Schmelzen.<br />

Dies ist typisch für eine hochgradige Dynamometamorphose<br />

mit anschliessender statisch-migmatischer<br />

Überprãgung.<br />

6.3.2 Cordierit-Biotit-Gneis<br />

Dieser Gesteinstyp tritt nur sehr untergeordnet auf,<br />

nãmlieh als vereinzeIte, ea. dm-mãehtige Lagen im<br />

Absehnitt zwisehen 2'270 m-2'274 m. Er enthãlt bis<br />

30 Vol.-% Pinit. Der Pinit tritt makroskopisch als<br />

grünlich-rundliehe Fleeken in Erscheinung. Der Cordierit-Biotit-Gneis<br />

ist stãrker migmatisiert als die<br />

Biotit-Plagioklas-Gneise. Das mikroskopisehe Erscheinungsbi1d<br />

der Pinite und das Mikrogefüge entspreehen<br />

demjenigen der Biotit-Plagioklas-Gneise.<br />

6.3.3 Feinkõrnig-homfelsartige Biotit-Plagioklas­<br />

Gneise<br />

Bei diesen Gneisen handelt es sich um sehr feinkõrnige,<br />

diehte Gesteine von hornfelsartigem Charakter.<br />

Sie sind allerdings weicher als echte Hornfe1se.<br />

Zudem ist im Handstück manchmal eine Paralleltextur<br />

erkennbar. Ihre Farbe ist mittelbraun bis graubraun.<br />

Makroskopisch bestimmbar ist meistens nur der Biotit,<br />

der die g1eiche Farbe und denselben Glanz aufweist<br />

wie derjenige der mittelkõrnigen Gneise. Hie<br />

und da kommen noch vereinzelte, weisslich-durehscheinende,<br />

rundliche, bis 0,5 em grosse Feldspat­<br />

Einspreng1inge sowie bis 1 cm lange und 2 em breite,<br />

sehwãrzlieh-grÜDe Hornblende-Aggregate vor, die<br />

die vorhandene Paralleltextur verdeutliehen.<br />

Diese feinkõrnigen Gneise treten einerseits über das<br />

ganze Profil vertei1t als Schmitzen, Fetzen und dünne<br />

Lagen mit mehr oder weniger diffuser Begrenzung<br />

im mittelkõrnigen Biotit-Plagioklas-Gneis auf, aber

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