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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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ergeben haben. Dieser Wert ist plausibel, wenn man<br />

8nnimmt, dass zumindest ein Teil des Wassers aus<br />

dem Schwarzwald stammt.<br />

Problematisch ist wiederum die lnterpretation der<br />

14C-Aktivitãt, da die Proben aus dem Buntsandstein<br />

mõglicherweise mit modernem 14C kontaminiert<br />

worden sind. lmmerhin ergab die Auswertung der<br />

14C-Bestimmungen ein Modellalter von ca. 17'000<br />

J ahren. Dieser Wert ist als unterer Grenzwert aufzufassen.<br />

Da nicht auszuschliessen ist, dass ein Teil der 39 Ar­<br />

Aktivitãt unterirdisch produziert wurde, ist die<br />

Angabe eines 39 Ar-Modellalters nicht mõglich.<br />

Die 3H- und 8SKr-Werte ergeben keine Hinweise<br />

auf das Alter des Buntsandsteinwassers. Die gemessenen<br />

3H- und 8SKr-Aktivitãten sind auf Verunreinigungen<br />

bei der Probennabme zurückzuführen.<br />

9.7.4 Perm<br />

Das Perm ist in der Sondierbohrung Weiach etwa<br />

450 m mãchtig und besteht aus einer unregelmãssigen<br />

Abfolge von Sand-, Silt- und Tonsteinen. Die<br />

hydraulische Durchlãssigkeit ist generell gering, so<br />

dass die Wasserführung auf wenige Zonen mit erhõhter<br />

Permeabilitãt beschrãnkt ist.<br />

Die bereinigten Ergebnisse der hydrochemischen<br />

Analysen der beiden Proben aus dem Perm sind in<br />

Beilage 9.9 aufgelistet. Beilage 9.15 zeigt die Charakteristik<br />

der Wãsser in der Darstellung nach SCHÕL­<br />

LER. Wie die graphische Darstellung verdeutlicht,<br />

handelt es sich beim Wasser aus dem oberen Teil<br />

des Perms (1'116.5 m, Proben 19 und 20) um ein salines<br />

Na-Cl-(S04)-Wasser. Die Mineralisierung betrãgt<br />

etWa 36 gIl (Beil. 9.5). Dagegen kann das Wasser<br />

aus dem unteren Teil des Perms (1'408.3 m, Proben<br />

17 und 18) als ein Na-Ca-CI-Wasser mit einer<br />

Mineralisierung von 98 gIl charakterisiert werden.<br />

Die beiden Wãsser sind demnach deutlich verschieden.<br />

Für beide Proben aus dem Perm ist eine Sãttigung<br />

mit Calcit anzunebmen (Beil. 9.7). Die Modellrechnungen<br />

haben ferner eine leichte Untersãttigung für<br />

Dolomit ergeben. Die Probe aus dem oberen Perm<br />

ist gleichermassen mit Gips und Anhydrit im Gleichgewicht,<br />

wãhrend für das Wasser aus dem unteren<br />

Teil des Perms eine deutliche Untersãttigung mit<br />

Gips und Anhydrit besteht. Wãhrend die Wasserproben<br />

aus dem oberen Perm mit Quarz im Gleichgewicht<br />

sind, scheinen diejenigen aus dem unteren<br />

Perm an Quarz untersãttigt. Dies kõnnte auf eine<br />

fehlerhafte Bestimmung des Silikatgehalts zurückzuführen<br />

sein.<br />

Im regionalen Vergleich sind die Wãsser aus dem<br />

Perm wesentlich hõher mineralisiert als alle bekannten<br />

Wãsser aus dem Buntsandstein, Perm oder Kristallin<br />

des Untersuchungsgebiets (vgl. SCHMASS­<br />

MANN et al., NTB 84-21). Am ehesten vergleichbar<br />

sind die Wãsser aus dem Perm der Sondierbohrung<br />

Riniken. Die Wãsser aus dem Perm von Weiach nehmen<br />

demnach regional gesehen eine Sonderstellung<br />

ein.<br />

Wenn man die Wãsser aus dem Buntsandstein und<br />

dem Perm als Glieder einer Mischungsreihe mit<br />

einem schwach mineralisierten Kristallingrundwasser<br />

(wie es zum Beispiel im Schwarzwald angetroffen<br />

wird) auffasst, steht das Wasser aus dem oberen Teil<br />

des Perms von Weiach zwischen dem Buntsandsteinwasser<br />

und dem Wasser aus dem unteren Teil des<br />

Perms.<br />

Die Sonderstellung der Permwãsser von Weiach<br />

wird auch bei den Ergebnissen der 8 2 H- und 8 18 0-<br />

Analysen deutlich. Wie Beilage 9.11 zeigt, liegen die<br />

Proben aus dem Perm im 8 2 H/8 18 0-Diagramm in<br />

der Nahe der Niederschlagsgeraden, jedoch sehr<br />

weit rechts resp. oberhalb des Bereichs der rezenten<br />

Grundwasserneubildung. Von den übrigen bekannten<br />

Wãssern im Untersuchungsgebiet weist lediglich<br />

eine Probe aus dem Perm von Riniken derartig<br />

"schwere" Isotopenverhãltnisse auf (PEARSON et<br />

al., NTB 88-01). Eine mõgliche Erklãrung ist, dass<br />

das Wasser aus dem Perm von Weiach aus einer Zeit<br />

mit einem wãrmeren Klima stammt. Eine andere<br />

Mõglichkeit ist, dass das Wasser aus dem Perm noch<br />

Anteile von aItem Meerwasser enthãlt (PEARSON<br />

et al., NTB 88-01). Die Ergebnisse der Edelgasanalysen<br />

unterstützen die erste These, da die entsprechende<br />

Inftltrationstemperatur bei 28 ± 6°C liegen<br />

würde (Beil. 9.12).<br />

Die Ergebnisse der 8 18 0- und 8 34 S-Bestimmungen<br />

an gelõstem Sulfat sind konsistent mit der Modellvorstellung,<br />

dass die Permwãsser Glieder einer<br />

Mischungsreihe (siehe oben) sind.<br />

Die 14C-Bestimmungen an den Proben aus dem<br />

Perm konnten nicht ausgewertet werden, da keine<br />

zuverlãssigen 8 13 C-Werte zu Verfügung standen.<br />

Auch die 39 Ar-Aktivitãt lãsst keine Aussagen über<br />

das Alter der Permwãsser zu, da die Probe aus dem<br />

oberen Perm infolge unterirdischer 39 Ar,. Produktion<br />

eine Aktivitãt von 114% modern aufweist. Die 3Hund<br />

8SKr_ Werte ergeben ebenfalls keine Hinweise

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