Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Als Input für das Programm GLOBAL wurden folgende<br />
Daten vorgegeben:<br />
- Bohrloehmessungen: CAL, RLLD/RLLS,<br />
RMSFL, RHOB, PEF, NPHI, DT, POTA und<br />
THOR<br />
Randbedingungen: genere11e Mineralführung<br />
gemãss den Bohr- und Laborbefunden<br />
Nieht verwendet wurden die SP-, SGR-, URAN-,<br />
EA TT - und TPL-Logs, da dureh den Einbezug derselben<br />
keine Verbesserung der Resultate zu erwarten<br />
war. Insbesondere die EATT- und TPL-Logs<br />
sind dureh Kalibereffekte oft stark beeinf1usst und<br />
sind aueh aufgrund ihrer hõheren vertikalen Auflõsung<br />
nur sehleeht mit den übrigen Logs zu kombinieren.<br />
5.8.4.2 Erlãuterungen zur Darstellung<br />
Einleitend so11 hier noehmals auf mõgliehe Differenzen<br />
bei den Tiefenangaben hingewiesen werden, d.h.<br />
die angegebenen Kerntiefen, die sieh auf die Lãnge<br />
des Bohrgestãnges beziehen, brauehen nieht unbedingt<br />
mit den am Widerstandslog geeiehten Kabeltiefen<br />
(Sehlumberger Tiefen) übereinzustimmen. Auf<br />
ein naehtrãgliehes Angleiehen der Kernteufen an die<br />
Log-Teufen wurde verziehtet, da die Abweiehungen<br />
generell nieht über 1 m betragen.<br />
In der GLOBAL-Spalte (Beil. 5.25a,b) ist der Anteil<br />
der einzelnen Minerale (Caleit, Dolomit, Quarz,<br />
Feldspat, Anhydrit, Ankerit/Siderit, Fe-Minerale,<br />
Tonminerale sowie Kohle) und die Porositãt in<br />
Volumenprozenten dargestellt, wobei die Gesamtskala<br />
100% umfasst.<br />
Bei den Mineralen verkõrpern Calcit und Dolomit<br />
die Kalksteine und Dolomite bzw. karbonatisehe<br />
Matrix. Feldspat und Quarz reprãsentieren generell<br />
Sandsteine oder sandige Beimengungen und die versehiedenen<br />
Tonminerale die Silt-Ton-Lagen.<br />
Die am reehten Spaltenrand als rasterlose Flãehe<br />
dargeste11te Porositãt wird aus dem Wassergehalt<br />
und - nieht massgebend für Weiaeh - aus dem Gehalt<br />
an Kohlenwasserstoffen im Gestein erreehnet. Da<br />
das fest an die Tonplãttehen gebundene Wasser<br />
(Adsorptions- bzw. Haftwasser) die Messdaten<br />
beeinflusst, muss die als Gesamtporenraum vorliegende<br />
Porositãt entspreehend dem Tongehalt reehneriseh<br />
korrigiert werden. Dabei bleibt unberüeksiehtigt,<br />
ob es sieh um dispergierten oder feinsehiehtigen<br />
Ton handelt, was das Ergebnis je naeh Tongehalt<br />
entseheidend beeinflussen kann. Der resultie-<br />
rende Porositãtswert entsprieht demnaeh bei tonfreiem<br />
Gestein der absoluten (totalen) Porositãt im<br />
mineralogisehen Sinne (Kap. 5.4.5.2), d.h. umfasst<br />
sowohl kommunizierende als aueh niehtkommunizierende<br />
Hohlrãume. Der Anteil des an den Ton gebundenen<br />
Wassers ist dureh eine separate Linie<br />
innerhalb des Tonmineral-Feldes angegeben und<br />
eine Funktion der Kationenaustausehkapazitãt im<br />
Ton.<br />
5.8.4.3 Resultate<br />
Vergleieht man das erreehnete Profil mit der Kernbesehreibung,<br />
so herrseht im al1gemeinen eine gute<br />
Übereinstimmung. Abweiehungen treten insbesondere<br />
dann auf, wenn<br />
- Kalibereffekte die Eingabedaten beeinf1ussen<br />
die Sehiehtmãehtigkeit die Vertikalauflõsung der<br />
Logs untersehreitet (s ea. 50 em)<br />
die Minerale sieh in den Antwortsignalen nieht<br />
wesentlieh voneinander unterseheiden (bspw.<br />
Quarz und Plagioklas)<br />
- im selben Tiefeninterval1 mehr als sieben Minerale<br />
in Erseheinung treten.<br />
Beim Vergleieh der vom GLOBAL ermittelten Porositãten<br />
mit den Labordaten muss man neben allfãlligen<br />
Unstimmigkeiten bei den Tiefenangaben vor<br />
allem im Auge behalten, dass Laboranalysen an würfelfõrmigen<br />
Proben mit 2 em Kantenlãnge vorgenommen<br />
werden. Der zur Porositãtsbestimmung beizuziehende<br />
Log-Absehnitt auf der NPHI/RHOB-Spur<br />
entsprieht jedoeh einem gemittelten Wert eines<br />
Hohlzylinders von 50 em Lãnge, wobei ein Gesteinsvolume<br />
n bis etwa 20 em Eindringtiefe untersueht<br />
wird.<br />
Innerhalb tonarmer Gesteinspartien zeigt sich trotz<br />
der gemaehten Einsehrãnkungen eine zufriedenstellende<br />
Übereinstimmung. So zeigt z.B. die Laborbestimmung<br />
für einen kalkigen Molassesandstein aus<br />
135.3 m Tiefe eine absolute Porositãt von 30%<br />
gegenüber 24% aus dem GLOBAL. Eine gute Übereinstimmung<br />
ist aueh im Massenkalk und im<br />
Trigonodus-Dolomit bzw. im Hauptmusehelkalk<br />
siehtbar.<br />
In stark tonigen Absehnitten ist die Übereinstimmung<br />
oft weniger gut. Im Opalinus-Ton bspw. wurden<br />
im Labor absolute Porositãten von 3-13%<br />
gemessen, wãhrend die vergleichbaren, geophysika-