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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-163 -<br />

praktiseh nieht zu vermeiden sind. Trotz aller Vorsiehtsmassnahmen,<br />

wie zum Beispiel der Verwendung<br />

spezieller Probennehmer, wird immer eine<br />

gewisse CO 2 - Entgasung stattfinden. Dies hat einen<br />

Anstieg des pH-Wertes und eine Ãnderung des<br />

CO~C03--Verhãltnisses zur Folge. Der aufgrund<br />

dieser Werte bereehnete Sãttigungsindex für Calcit<br />

ist dann in vielen Fãllen grõsser als Null, d.h. die<br />

Wasserproben sind damit seheinbar in bezug auf<br />

Calcit übersãttigt (PEARSON, NTB 85-05).<br />

Um dennoeh zu realistisehen Aussagen über das<br />

Karbonat-System im ungestõrten Grundwasser zu<br />

kommen, wurde angenommen, dass die Grundwãsser<br />

in der Sondierbohrung Weiaeh grundsãtzlieh in<br />

bezug auf Calcit gesãttigt sind. Diese Annahme ist<br />

zulãssig, da Calcit in den Zonen, aus denen die Wasserproben<br />

stammen, entweder im Gestein selbst oder<br />

als Kluftfüllung vorhanden ist (Beil. 5.1a-e, 6.1). Ausgehend<br />

von dieser Annahme wurden reehneriseh mit<br />

Hilfe von PHREEQE der Kohlendioxidgehalt und,<br />

falls nõtig, die Hydrogenkarbonat-Konzentration der<br />

Wasserproben so korrigiert, dass die Wãsser bei<br />

Formationstemperatur in bezug auf Caleit gesãttigt<br />

sind (PEARSON et al., NTB 86-19). Die Ergebnisse<br />

dieser Korrekturreehnungen sind in Beilage 9.6<br />

zusammengestellt.<br />

Wie diese Beilage zeigt, sind die gemessenen pH­<br />

Werte ausnahmslos hõher als die bereehneten. Bei<br />

den Proben aus dem Malm und Musehelkalk betrãgt<br />

der Untersehied etwa 0.2 bzw. 0.4. Bei den Proben<br />

aus den tieferen Zonen (Buntsandstein, Perm, Kristallin)<br />

liegt der Untersehied zwisehen 0.9 und 1.7.<br />

Die Werte zeigen, dass selbst bei sorgfãltiger Probennahme<br />

eine Entgasung von Proben aus tief1iegenden<br />

und damit unter hohem Druek stehenden Zonen<br />

nieht zu verhindern ista<br />

Als Hydrogenkarbonat-Konzentration wurde im allgemeinen<br />

ein reprãsentativer Wert aufgrund der vorhandenen<br />

Messwerte ausgewãhlt. Zusãtzlieh wurde<br />

berücksiehtigt, dass die Proben aus dem oberen<br />

Perm (Proben 19 und 20) und dem Kristallin (Proben<br />

14 und 15) wahrseheinlieh dureh Bohrspülung<br />

beeinf1usst worden sind (WITTWER, NTB 85-49:<br />

Kap. 5.2.5; PEARSON et al., NTB 86-19: Kap. 3.3.2).<br />

Bei den Kohlendioxid-Gehalten sind die gemessenen<br />

Werte im allgemeinen kleiner als die bereehneten,<br />

da sieh die bereits mehrfaeh erwãhnte Entgasung<br />

wãhrend der Probennahme und Messung praktiseh<br />

nieht vermeiden lãsst. Eine Ausnahme sind die Proben<br />

(5-9) aus dem Malm. Für sie wurde titrimetriseh<br />

eine zu hohe Kohlendioxidkonzentration gemessen.<br />

Dies ist wahrseheinlieh auf eine Verunreinigung der<br />

Proben dureh Bohrspülung zurüekzuführen.<br />

9.5.2.5 Sãttigungsindex<br />

Sãttigungsindiees kõnnen nieht nur für Calcit, sondern<br />

aueh für andere Minerale, wie zum Beispiel<br />

Gips oder Quarz, bereehnet werden (PEARSON,<br />

NTB 85-05). Sãttigungsindiees kõnnen Aufsehluss<br />

darüber geben, welehe Minerale für die Chemie des<br />

Grundwassers von Bedeutung sind oder erlauben<br />

eine Kontrolle der Probenqua1itãt wie im Fall von<br />

Calcit.<br />

Für die Wasserproben aus der Sondierbohrung Weiaeh<br />

ist der Sãttigungsindex für Calcit der wiehtigste.<br />

Wie bereits im voranstehenden Kapitel ausgeführt,<br />

ist Calcit im Gestein oder in den Klüften der wasserführenden<br />

Zonen vorhanden. Da dessen Lõsung und<br />

Ausfãllung relativ rasehe Vorgãnge sind, kann angenommen<br />

werden, dass die entspreehenden Grundwãsser<br />

unter ungestõrten Bedingungen in bezug auf<br />

Calcit ungefãhr gesãttigt sind.<br />

Ein anderes Mineral in den Karbonatgesteinen (z.B.<br />

Malm oder Musehelkalk) der Sondierbohrung Weiaeh<br />

ist Dolomit. Im Vergleieh zu Calcit ver1aufen die<br />

Reaktionen zwisehen Dolomit und Wasser langsamer<br />

ab. Trotzdem ist die (mit PHREEQE) korrigierte<br />

Wasserprobe aus dem Malm in bezug auf<br />

Dolomit gesãttigt1 (Beil. 9.7). Das Wasser im oberen<br />

Musehelkalk seheint dagegen leieht untersãttigt zu<br />

sein. Ein Grund dafür mag sein, dass der Dolomit im<br />

Musehelkalk eine etwas andere mineralogisehe<br />

Zusammensetzung als "Standard-Dolomit" aufweist<br />

und deshalb die Werte für Dolomit in der thermodynamisehen<br />

Datenbank nieht ganz reprãsentativ sind.<br />

Die korrigierten Dolomit-Sãttigungsindiees für die<br />

Wasserproben aus dem Buntsandstein und dem<br />

Perm liegen zwisehen -0.3 und -0.51 (Beil. 9.7). Die<br />

Wãsser sind damit vermutlieh leieht untersãttigt. Mit<br />

Sieherheit untersãttigt sind die Wasserproben aus<br />

dem Kristallin mit Werten von -3 und weniger.<br />

In den sedimentãren, zum Teil sulfatführenden<br />

Sehichten sind zusãtzlieh die Sãttigungsindiees für<br />

Gips und Anhydrit von Bedeutung. Gips ist bei Zim-<br />

1) Die analytiseh bedingte Unsieherheit der Sãttigungsindiees<br />

in Beilage 9.7 betrãgt bei Sulfaten und<br />

Silikaten etwa 0.05, bei Karbonaten etwa 0.1 Einheiten.

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