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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-118 -<br />

Messprinzips die hohen Werte der RLLD!RLLS­<br />

Spuren nieht, da in der MSFL-Sonde bei ca.<br />

1'300 Om eine Sãttigung erreieht wird.<br />

Betraehtet man die Widerstandskurven, so sieht man<br />

in den obersten 22 m des Kristallins den kleinsten<br />

Widerstand, was auf Verwitterungs- und stãrkere<br />

Umwandlungsvorgãnge in dieser Zone zurüekgehen<br />

dürfte. Einige Ganggesteine besitzen extrem hohe<br />

Widerstãnde von über 15'()()() Ohm (z.B. bei 2'337 m,<br />

2'372 m). Die Kataklasite dagegen zeiehnen sieh vorzugsweise<br />

dureh vergleiehsweise niedrige Widerstãnde<br />

aus (bspw. bei 2'042 m, 2'140 m, 2'268 m ete.).<br />

Dureh die artesisehen Bedingungen kann davon ausgegangen<br />

werden, dass keine dauemde Infiltration<br />

des Gebirges dureh Bohrspülung stattgefunden hat.<br />

Aufgrund dieser Überlegung sol1ten alle 3 Logs - bis<br />

zur Sãttigungsgrenze des RMSFL - denselben Widerstand<br />

aufweisen.<br />

Über weite Streeken ist der Widerstand des RLLD<br />

und RLLS aueh quasi identiseh. Es gibt aber Intervalle<br />

wie bspw. zwisehen 2'080-2'110 m, in denen der<br />

Widerstand des RLLD deutlieh über demjenigen des<br />

RLLS liegt. Dieses Phãnomen ist besonders gut unmittelbar<br />

unterhalb des Rohrsehuhs und in Zonen<br />

hoher Widerstãnde zu beobaehten. Auf die Ursaehe<br />

dieses sog. "Groningen-Effekts" sol1 hier nieht nãher<br />

eingegangen werden. In solehen Fãllen ist jedoeh der<br />

Widerstand des RLLD zu hoeh und derjenige des<br />

RLLS a1s der dem wahren Gebirgswiderstand nãherliegende<br />

anzusehen.<br />

Interessant ist auch der Absehnitt von 2'245 m-<br />

2'258 m, in dem der Widerstand des RLLS hõher a1s<br />

jener des RLLD ist. Da nieht anzunehmen ist, dass<br />

eine Inftltration über eine so grosse Streeke stattfmdet,<br />

wird vermutet, dass dies mit dem steilstehenden<br />

Aplitgranit zusammenhãngt. Wie im Kap. 7.2.2.2 dargelegt,<br />

ist dessen laterale Ausdehnung wahrscheinlieh<br />

so gering, dass das RLLD bereits vom Widerstand<br />

des dahinterliegenden Gneises beeinf1usst<br />

wird, der genere11 niedrigere Werte als der Aplit aufweist.<br />

Wãhrend das RMSFL in einigen Absehnitten mit<br />

den RLLD/RLLS fast identiseh ist (z.B. 2'020-<br />

2'075 m, 2'140-2'190 m, 2'210-2'250 m ete.) weist es<br />

in anderen dagegen deutlich niedrigere Werte auf<br />

(z.B. 2'075-2'140 m, 2'190-2'210 m ete.). Die siehtbaren<br />

Differenzen kõnnen dureh mangelnden Kontakt<br />

des Messkissens oder aber dureh das Auftreten von<br />

Mikroklüften in unmittelbarer Nãhe der Bohrloehwand,<br />

hervorgerufen werden. Vergleieht man die<br />

Widerstandskurven mit der in Beil. 5.20 ausgewiese-<br />

nen mittleren Klufthãufigkeit, so ist allerdings keine<br />

Korrelation ersiehtlieh. Es muss aber bedaeht werden,<br />

dass 92% der Klüfte verheilt sind und Tonminerale<br />

als Kluftfüllung eine untergeordnete Ro11e spie- .<br />

len (Kap. 6.5.3.1). Aueh die Vertonung bzw. die<br />

Umwandlung der Gneise kann mit den Widerstandskurven<br />

nieht befriedigend erfasst werden.<br />

Im Absehnitt 2'167-2'168.5 m ist der Widerstand des<br />

RMSFL ca. viermal grõsser als jener der RLLD­<br />

Spur. Dies kõnnte mit einer permanenten Inftltration<br />

dureh die hõherohmige Bohrspülung wãhrend des<br />

Bohrvorganges begründet werden.<br />

Bmttodichte (RHOB), photoelektrischer Absorptionsfaktor<br />

(PEF) und scheinbare Neutronporosittit (NPHI)<br />

Mit Hilfe dieser 3 Spuren ist es in den Sedimenten<br />

mãglieh, Lithologie und Porositãt in den meisten<br />

Fãllen weitgehend zu bestimmen. Im Kristallin trifft<br />

dies jedoeh nur bedingt zu, da die grosse Anzahl der<br />

vertretenen Minerale die Analyse der Antwortsignale<br />

sehr ersehwert.<br />

Bei der mit der LDT -Sonde gemessenen Bmttodichte<br />

(RHOB) kommt es - wie in den Sedimenten - bei einzelnen<br />

Minerallen zu Abweiehungen von der tatsãehliehen<br />

Diehte. Diese sind jedoeh meist so gering,<br />

das s normalerweise auf eine Korrektur verziehtet<br />

wird, obwohl eine solehe bei bekanntem Modalbestand<br />

ohne weiteres durehzuführen wãre.<br />

Anhand der Beil. 5.24 ist ersiehtlieh, dass die LDT­<br />

Diehten (P LDT) der in Weiaeh hauptsãehlich vorkommenden<br />

Minerallen Quarz, Plagioklas, Kalifeldspat,<br />

Biotit und Hornblende, nur geringfügig vom<br />

Sol1wert abweiehen. Entspreehend liegt in den Gneisen<br />

die dureh die RHOB-Spur registrierte Diehte<br />

nur um etwa 0.02g!em 3 unter der tatsãehliehen<br />

Diehte. Eine weitere Diehtereduzierung kann dureh<br />

eine nieht planare Anpressung des Messsehlittens an<br />

die Bohrloehwand erfolgen. Im allgemeinen herrseht<br />

jedoeh eine gute Übereinstimmung mit den im Labor<br />

ermittelten Gesteinsdiehten (Kap. 6.8.1.1) sowie mit<br />

den gravimetriseh bestimmten Werten (Kap. 7.2.2.2).<br />

Die RHOB-Spur erlaubt aufgrund der untersehiedliehen<br />

Diehten eine klare Differenzierung von Gneisen<br />

(ca. 2.72g/em 3 ) und Ganggesteinen (2.60g/em 3 ).<br />

Dadureh sind die Gãnge aueh in den gemeisselten<br />

Streeken einwandfrei lokalisierbar. Zu beaehten ist<br />

jedoeh, dass dureh Kalibererweiterungen ebenfal1s<br />

ein kleinerer RHOB-Wert registriert wird und erst<br />

der Vergleich mit anderen Spuren eine einwandfreie<br />

Zuordnung mãglieh maeht.

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