Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Messprinzips die hohen Werte der RLLD!RLLS<br />
Spuren nieht, da in der MSFL-Sonde bei ca.<br />
1'300 Om eine Sãttigung erreieht wird.<br />
Betraehtet man die Widerstandskurven, so sieht man<br />
in den obersten 22 m des Kristallins den kleinsten<br />
Widerstand, was auf Verwitterungs- und stãrkere<br />
Umwandlungsvorgãnge in dieser Zone zurüekgehen<br />
dürfte. Einige Ganggesteine besitzen extrem hohe<br />
Widerstãnde von über 15'()()() Ohm (z.B. bei 2'337 m,<br />
2'372 m). Die Kataklasite dagegen zeiehnen sieh vorzugsweise<br />
dureh vergleiehsweise niedrige Widerstãnde<br />
aus (bspw. bei 2'042 m, 2'140 m, 2'268 m ete.).<br />
Dureh die artesisehen Bedingungen kann davon ausgegangen<br />
werden, dass keine dauemde Infiltration<br />
des Gebirges dureh Bohrspülung stattgefunden hat.<br />
Aufgrund dieser Überlegung sol1ten alle 3 Logs - bis<br />
zur Sãttigungsgrenze des RMSFL - denselben Widerstand<br />
aufweisen.<br />
Über weite Streeken ist der Widerstand des RLLD<br />
und RLLS aueh quasi identiseh. Es gibt aber Intervalle<br />
wie bspw. zwisehen 2'080-2'110 m, in denen der<br />
Widerstand des RLLD deutlieh über demjenigen des<br />
RLLS liegt. Dieses Phãnomen ist besonders gut unmittelbar<br />
unterhalb des Rohrsehuhs und in Zonen<br />
hoher Widerstãnde zu beobaehten. Auf die Ursaehe<br />
dieses sog. "Groningen-Effekts" sol1 hier nieht nãher<br />
eingegangen werden. In solehen Fãllen ist jedoeh der<br />
Widerstand des RLLD zu hoeh und derjenige des<br />
RLLS a1s der dem wahren Gebirgswiderstand nãherliegende<br />
anzusehen.<br />
Interessant ist auch der Absehnitt von 2'245 m-<br />
2'258 m, in dem der Widerstand des RLLS hõher a1s<br />
jener des RLLD ist. Da nieht anzunehmen ist, dass<br />
eine Inftltration über eine so grosse Streeke stattfmdet,<br />
wird vermutet, dass dies mit dem steilstehenden<br />
Aplitgranit zusammenhãngt. Wie im Kap. 7.2.2.2 dargelegt,<br />
ist dessen laterale Ausdehnung wahrscheinlieh<br />
so gering, dass das RLLD bereits vom Widerstand<br />
des dahinterliegenden Gneises beeinf1usst<br />
wird, der genere11 niedrigere Werte als der Aplit aufweist.<br />
Wãhrend das RMSFL in einigen Absehnitten mit<br />
den RLLD/RLLS fast identiseh ist (z.B. 2'020-<br />
2'075 m, 2'140-2'190 m, 2'210-2'250 m ete.) weist es<br />
in anderen dagegen deutlich niedrigere Werte auf<br />
(z.B. 2'075-2'140 m, 2'190-2'210 m ete.). Die siehtbaren<br />
Differenzen kõnnen dureh mangelnden Kontakt<br />
des Messkissens oder aber dureh das Auftreten von<br />
Mikroklüften in unmittelbarer Nãhe der Bohrloehwand,<br />
hervorgerufen werden. Vergleieht man die<br />
Widerstandskurven mit der in Beil. 5.20 ausgewiese-<br />
nen mittleren Klufthãufigkeit, so ist allerdings keine<br />
Korrelation ersiehtlieh. Es muss aber bedaeht werden,<br />
dass 92% der Klüfte verheilt sind und Tonminerale<br />
als Kluftfüllung eine untergeordnete Ro11e spie- .<br />
len (Kap. 6.5.3.1). Aueh die Vertonung bzw. die<br />
Umwandlung der Gneise kann mit den Widerstandskurven<br />
nieht befriedigend erfasst werden.<br />
Im Absehnitt 2'167-2'168.5 m ist der Widerstand des<br />
RMSFL ca. viermal grõsser als jener der RLLD<br />
Spur. Dies kõnnte mit einer permanenten Inftltration<br />
dureh die hõherohmige Bohrspülung wãhrend des<br />
Bohrvorganges begründet werden.<br />
Bmttodichte (RHOB), photoelektrischer Absorptionsfaktor<br />
(PEF) und scheinbare Neutronporosittit (NPHI)<br />
Mit Hilfe dieser 3 Spuren ist es in den Sedimenten<br />
mãglieh, Lithologie und Porositãt in den meisten<br />
Fãllen weitgehend zu bestimmen. Im Kristallin trifft<br />
dies jedoeh nur bedingt zu, da die grosse Anzahl der<br />
vertretenen Minerale die Analyse der Antwortsignale<br />
sehr ersehwert.<br />
Bei der mit der LDT -Sonde gemessenen Bmttodichte<br />
(RHOB) kommt es - wie in den Sedimenten - bei einzelnen<br />
Minerallen zu Abweiehungen von der tatsãehliehen<br />
Diehte. Diese sind jedoeh meist so gering,<br />
das s normalerweise auf eine Korrektur verziehtet<br />
wird, obwohl eine solehe bei bekanntem Modalbestand<br />
ohne weiteres durehzuführen wãre.<br />
Anhand der Beil. 5.24 ist ersiehtlieh, dass die LDT<br />
Diehten (P LDT) der in Weiaeh hauptsãehlich vorkommenden<br />
Minerallen Quarz, Plagioklas, Kalifeldspat,<br />
Biotit und Hornblende, nur geringfügig vom<br />
Sol1wert abweiehen. Entspreehend liegt in den Gneisen<br />
die dureh die RHOB-Spur registrierte Diehte<br />
nur um etwa 0.02g!em 3 unter der tatsãehliehen<br />
Diehte. Eine weitere Diehtereduzierung kann dureh<br />
eine nieht planare Anpressung des Messsehlittens an<br />
die Bohrloehwand erfolgen. Im allgemeinen herrseht<br />
jedoeh eine gute Übereinstimmung mit den im Labor<br />
ermittelten Gesteinsdiehten (Kap. 6.8.1.1) sowie mit<br />
den gravimetriseh bestimmten Werten (Kap. 7.2.2.2).<br />
Die RHOB-Spur erlaubt aufgrund der untersehiedliehen<br />
Diehten eine klare Differenzierung von Gneisen<br />
(ca. 2.72g/em 3 ) und Ganggesteinen (2.60g/em 3 ).<br />
Dadureh sind die Gãnge aueh in den gemeisselten<br />
Streeken einwandfrei lokalisierbar. Zu beaehten ist<br />
jedoeh, dass dureh Kalibererweiterungen ebenfal1s<br />
ein kleinerer RHOB-Wert registriert wird und erst<br />
der Vergleich mit anderen Spuren eine einwandfreie<br />
Zuordnung mãglieh maeht.