Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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-135 -<br />
8. HYDROGEOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN<br />
8.1 KONZEPT DES UNTERSUCHUNGS<br />
PROGRAMMS<br />
Ein Ziel der Sondierbohrung Weiaeh war unter<br />
anderem die "Abklãrung der hydraulisehen Verhãltnisse<br />
der Tiefengrundwãsser a1s Input für das hydrogeologisehe<br />
Modell" (NTB 82-10, S. 11). Dem entspreehend<br />
wurde ein hydrogeologisehes Untersuehungsprogramm<br />
aufgestellt, das folgende Punkte<br />
umfasste:<br />
Messung der Druekspiegelhõhen und hydraulisehen<br />
Durehlãssigkeiten der wasserführenden<br />
Sehiehten im Sedimentgestein mit Hilfe von Drill<br />
Stem-Tests.<br />
Durehführung von Casing-Tests naeh Absehluss<br />
der Bohrphase in durehlãssigen Horizonten der<br />
Sedimente. Ziel der Tests war, wie bei den Drill<br />
Stem-Tests, die Bestimmung der Druekspiegelhõhen<br />
und der hydraulisehen Durehlãssigkeiten.<br />
Fõrderversueh (Pumpversueh) im Musehelkalk<br />
Aquifer zur Messung der hydraulisehen Kennwerte<br />
(Druekspiegelhõhe, Transmissivitãt) des<br />
oberen Musehelkalks.<br />
Fõrderversueh (Pumpversuch) an der Grenze<br />
zwischen Sedimentgestein und verwittertem Kristallin.<br />
Einfach- und Doppelpaekertests im Kristallin zur<br />
Bestimmung einiger reprãsentativer Druckspiegelhõhen<br />
und zur Erstel1ung eines vollstãndigen<br />
Durchlãssigkeitsprofils der Kristallinstreeke.<br />
Fluid-Logging (Messungen in der Bohrloehflüssigkeit)<br />
im Muschelkalk-Aquifer sowie im Kristal1in.<br />
Auffmden diskreter Zonen mit erhõhter<br />
hydrauliseher Durchlãssigkeit.<br />
Durchführung eines markierten Fõrderversuchs<br />
(Labelled-Slug-Test) im Krista11in a1s Ergãnzung<br />
zum Fluid-Logging. Damit sol1ten Zonen identifiziert<br />
werden, die zwar sehr gering durehlãssig<br />
sind, jedoch im Vergleich zur Matrixpermeabi-<br />
1itãt des Krista11inseine leicht erhõhte Durchlãssigkeit<br />
aufweisen.<br />
- Instal1ation eines Mu1tipaeker-Systems im Bohrlo<br />
eh naeh Absehluss der Bohrarbeiten und wissensehaftliehen<br />
Tests. Beobaehtung der Drueksehwankungen<br />
in den versehiedenen wasserführenden<br />
Horizonten über einen lãngeren Zeitraum.<br />
Die einzelnen Teile des Untersuehungsprogramms<br />
sind im Arbeitsprogramm für die Sondierbohrung<br />
Weiaeh (NTB 82-10, Kap. 7) genauer besehrieben.<br />
Beilage 8.1 zeigt die durehgeführten Untersuehungen<br />
im Überbliek.<br />
8.2 HYDRAULISCHE TESTS<br />
8.2.1 DriIl-Stem-Tests im Sedimentgestein<br />
8.2.1.1 Durchführung<br />
In der Sondierbohrung Weiaeh wurden sieben Drill<br />
Stem-Tests (DST) durehgeführt: je zwei im Malm<br />
und im Dogger sowie jeweils einer im unteren Lias,<br />
im oberen Keuper und im oberen Musehelkalk (Beil.<br />
8.2). Dafür wurde ein DST -Gerãt von L YNES verwendet.<br />
Derartige Gerãte werden seit langem von<br />
der Erdõlindustrie zum Testen õlführender Horizonte<br />
verwendet. Eine kurze Besehreibung der Testgarnitur<br />
und des typischen Testverlaufs fmdet sieh in<br />
NTB 85-01 (Kap. 7.2.1).<br />
Ein grundlegendes Problem bei der Durehführung<br />
von DSTs ist, dass der Messbereich der eingebauten<br />
Druekaufzeichnungsgerãte sowie die Aufzeiehnungsdauer<br />
vor dem Test eingestellt werden müssen. Die<br />
zu erwartenden Drueke und die Testdauer müssen<br />
a1so bereits vor dem jeweiligen Test zumindest grõssenordnungsmãssig<br />
bekannt sein. Das DST-Gerãt<br />
bietet daher kaum Mõgliehkeiten, wãhrend eines<br />
Tests auf die hydrogeologisehe Situation angemessen<br />
zu reagieren. Folglich sind DTSs in sehr durchlãssigen<br />
oder sehr undurehlãssigen Zonen hãufig nicht<br />
auswertbar .<br />
Eine detaillierte Besehreibung der durehgeführten<br />
DSTs sowie die dazu gehõrigen Messergebnisse sind