Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Aus der Interpretation geht hervor, dass bei 2'213 m<br />
eine Stõrungszone (Kataklasit), bei 2'210 m und<br />
2'222.5 m Klüfte und von 2'215 m-2'218 m ein Aplitgang<br />
vorliegt. Deutlich erkennbar ist beim Aplit die<br />
unterschiedliche Mãchtigkeit von ca. 1 m auf den<br />
ãusseren und ca. 3 m auf den mitt1eren Dipmeterkurven,<br />
was auf einen steileren Liegendkontakt schliessen<br />
lãsst, welcher nach Südosten einfãllt (siehe Tadpole<br />
bei 2'216 m). Ob zwischen der bei 2'222.5 m<br />
registrierten Kluft und dem bei 2'221 m lokalisierten<br />
Wassereintritt (Kap. 10.3) ein ursãchlicher Zusammenhang<br />
besteht, bleibt ungewiss.<br />
Generell gehaltene automatische Dipmeterauswertungen,<br />
wie sie in den Sedimenten üblich sind, liefern<br />
im Kristallin jedoch keine brauchbaren Resultate.<br />
Zusammenfassende Diskussion<br />
Die Diskussion der einzelnen im Composite-Log beschriebenen<br />
Kurven hat gezeigt, dass nicht aDe Sondensignale<br />
im gleichen Umfang zur lithologischen<br />
Beschreibung beitragen kõnnen.<br />
Zur KlassifIzierung der erbohrten kristallinen Gesteine<br />
haben sich vor allem das RHOB, PEF, THOR<br />
und das nur bis 2'285 m aufgezeichnete NPHI bewãhrt.<br />
Damit konnte aber lediglich eine Unterscheidung<br />
zwischen Gneisen und Ganggesteinen erreicht<br />
werden, nicht aber eine quantitative Erfassung der<br />
Mineralgehalte. Die Ursache dafür liegt nur zu einem<br />
geringen Teil in den unbekannten Antwortsignalen<br />
kristalliner Gesteine. Ein wesentlicher Grund<br />
ist vielmehr, dass die 4 bis 5 im Gestein vorhandenen<br />
Minerale (Quarz, Plagioklas, Kalifeldspat, Biotit und<br />
gelegentlich Hornblende) Antwortsignale produzieren,<br />
die nur noch bedingt in ihre Ursprungskomponenten<br />
aufgegliedert werden kõnnen, da zuwenig<br />
Logs mit unabhãngiger Information vorhanden sind.<br />
Es kõnnen nãmlich nur Logs herangezogen werden,<br />
deren Antwortsignale sich nicht duplizieren, sondern<br />
signifikante Merkmalsunterschiede widergeben. Die<br />
SGR-, POTA-, THOR- und URAN-Kurven sind<br />
bspw. für diesen Prozess ungeeignet, da keine davon<br />
zwischen den radioaktiven Mineralen Biotit, Kallfeldspat<br />
und Hornblende differenzieren kann. Ein<br />
nicht nãher quantffizierbarer Betrag der Radioaktivitãt<br />
stammt nãmlich von Akzessorien und kann somit<br />
rechnerisch nicht erfasst werden.<br />
Auch der Grad der Kataklasierung, die Lokalisierung<br />
der Klüfte und die verschiedenen Umwandlungen<br />
konnten nicht befriedigend erfasst werden, da<br />
sich bei diesen Prozessen die Zusammensetzung der<br />
Gesteine nicht oder nur wenig prãgnant ãndert. Mit<br />
Hilfe des RLLD, RLLS, RMSFL, SP und SHDT ergeben<br />
sich zwar zahlreiche diesbezügllche Informationen,<br />
die aber nur selten eindeutig interpretiert<br />
werden kõnnen.<br />
6.10.3 Computergestützte Log-Analyse<br />
Crossplots<br />
Bei der vorangegangenen Analyse des Composite<br />
Logs lag der Schwerpunkt auf einer kurzen Beschreibung<br />
der einzelnen Bohrlochmessungen und ihrer<br />
Interpretation. Da die einzelne Spur nur beschrãnkte<br />
Aussagekraft besitzt, wurde in einem weiteren<br />
Schritt mit der sog. Crossplot -Methode ein Vergleich<br />
mehrerer Kurven durchgeführt.<br />
Die Crossplots zeigen die HãufIgkeitsverteilung entsprechender<br />
Wertepaare (x1/yl, x2/y2 ...) in zweidimensionaler<br />
Darstellung. Auf Beil. 6.24 ist dies am<br />
Beispiel der RHOB- und PEF-Spur dargestellt. Zusãtzlich<br />
sind die "reinen" LDT/PEF-Werte der beteiligten<br />
gesteinsbildenden Minerale eingetragen<br />
(vgl. Beil. 5.24). Das entsprechende Datenpaar lautet<br />
für den Quarz 2.64/1.81, für den Plagioklas 2.59/1.68,<br />
für den Kalifeldspat 2.52/2.86, für den Biotit<br />
2.59/6.27 und für die Hornblende 3.2/5.99. Da der<br />
Anteil an Hornblende relativ gering ist und ihr<br />
Matrixpunkt nahe bei demjenigen des Biotits liegt,<br />
wurde aus Anschaulichkeitsgrüoden auf eine separate<br />
Darstellung desselben verzichtet.<br />
Erwartungsgemãss liegt der Grossteil der Punkte<br />
innerhalb des Vierecks Bi-Kf-Plag-Q. Jene, die sich<br />
ausserhalb befmden, dürften entweder eine abweichende<br />
Mineralzusammensetzung aufweisen oder<br />
sind durch Kalibereffekte beeinflusst. (Diese Aussage<br />
gilt streng genommen nur für porenfreie Gesteine).<br />
Deutlich erkennt man eine Verdichtung der Punkte<br />
innerhalb des Dreieckes Q-Kf-Plag, entsprechend<br />
dem Hauptmineralbestand der Ganggesteine. Punkte,<br />
die rechts der Linie Plag-Kf liegen, gehen wohl<br />
auf mangelnden Messschlittenkontakt zurück, wodurch<br />
eine etwas zu geringe Dichte registriert wurde.<br />
J e nach Biotitanteil macht sich auch eine leichte<br />
Verschiebung in Richtung des Biotitpunktes bemerkbare<br />
Die Konzentration der Punkte zeigt auch deutlich,<br />
dass mit diesem Plot eine Differenzierung der<br />
verschiedenen Ganggesteine nicht mõglich ist.<br />
Im Dreieck Bi-Kf-Q ist eine weitere Punktekonzentration<br />
zu beobachten. Es handelt sich hier um die