Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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wurden nur 2 eindeutig offene Klüfte festgestellt,<br />
nãmlich im Perm auf 1'380.93 und 1'381.56 m Teufe.<br />
5.7.2.5 Alter der Klüfte<br />
Über das Alter kõnnen aufgrund der vorliegenden<br />
Resultate keine Aussagen gemacht werden. Es ist<br />
jedoch anzunehmen, dass zumindest ein grosser Tei1<br />
der Klüfte des Permokarbons OOt der Einsenkung<br />
des Permokarbon-Troges zusammenhãngt und soOOt<br />
palãozoisches Alter aufweist. Falls die deutliche<br />
Abnahme der Klufthãufigkeit oberhalb 1'309 m Teufe<br />
darauf zurückzuführen ist, dass die hangenden<br />
Sedimente dieses Ereignis nicht registriert haben,<br />
wei1 sie zu jung sind, ergãbe sich das OOttlere Autunien<br />
als obere Altersgrenze rur die Mehrzahl der<br />
Klüfte des Permokarbons.<br />
5.8 BOHRLOCHPETROPHYSIKALISCHE<br />
MESSUNGEN IN DEN SEDIMENTEN<br />
5.8.1 Allgemeines<br />
In der Sondierbohrung Weiach wurde ein umfassendes<br />
bohrlochpetrophysikalisches Untersuchungsprogramm<br />
durchgeführt, das kaum ein standardmãssig<br />
verfügbares Verfahren unberücksichtigt liess (BeiI.<br />
5.21). Der gewonnene Datensatz konnte OOt den<br />
Resultaten der Bohrkernanalysen und der im Bohrloch<br />
durchgeführten Tests verg1ichen werden und<br />
diente insbesondere auch der Gewinnung von Informationen<br />
in Abschnitten OOt hohen Kernverlusten.<br />
Es ist typisch für die Bohrlochgeophysik, dass sich<br />
eine gewünschte Antwort oft erst aus der Kombination<br />
mehrerer, an sich unabhãngiger Einzelmessungen<br />
ableiten lãsst, wobei als erstes Ziel die in situ<br />
Bestimmung gesteinsphysikalischer Parameter angestrebt<br />
wird. Dazu gehõren Dichte, Porositãt, Salinitãt<br />
des Porenwassers, seisOOsche und elektromagnetische<br />
Geschwindigkeiten, das Spektrum der natürlichen<br />
Gammastrahlung u.a ..<br />
Da Tietbohrungen in der Industrie aus Kostengründen<br />
nur selten durchgehend gekernt werden, wurde<br />
schon frOO versucht, petrophysikalische Logs auch<br />
lithologisch zu deuten. Für Sedimentgesteine sind<br />
die gesteinsspeziflschen Antwortsignale der eingesetzten<br />
Messonden bekannt. MiUels geeigneter Interpretationsprogramme,<br />
wie z.B. das Programm<br />
GLOBAL der Firma Schlumberger, kann daher eine<br />
von Bohrkernen unabhãngige IdentifIzierung der<br />
durchbohrten Gesteinsformationen, wie auch eine<br />
angenãherte volumetrische Bestimmung der wichtigsten<br />
Mineralanteile erreicht werden. Im Gegensatz<br />
dazu versteht man die Sondenantwortsignale der<br />
Kristallingesteine jedoch noch weit weniger gut.<br />
Petrophysikalische Logs sind quasi kontinuierliche<br />
Messungen in einer Bohrung und erfassen je naeh<br />
eingesetztem Gerãt das umgebende Gesteinsvolumen<br />
im cm bis m-Bereich. Die Form der meisten<br />
Messkurven reflektiert in charakteristischer Weise<br />
die lithologisehe Abfolge einer Sedimentserie und<br />
kann damit als Korrelationsgrundlage für ãhnliche<br />
Sedimentationsabfolgen dienen. Darüber hinaus liefem<br />
Logs eine Referenztiefenskala, welche die korrekte<br />
Einhãngung aller diskontinuierlichen Messungen,<br />
Versuchsanordnungen sowie Kernprobenentnahmen<br />
erlaubt.<br />
Ein weiteres Ziel der Bohrlochpetrophysik ist die<br />
kontinuierliche Messung von Strukturparametern,<br />
die a1lerdings - wie a1le Logs - nur für den Nahbereieh<br />
der Bohrung Gültigkeit haben. Mit entsprechenden<br />
Sonden (HDT, SHDT, MEST etc.) wird<br />
versucht, den Fa1lwinkel und das Fa1lazimut der planaren<br />
Diskontinuitãten (Schichtflãchen, Klüfte ete.)<br />
zu erfassen. Zum Verg1eich kõnnen die Kernabwieklungen<br />
(Kap. 6.5.1) beigezogen werden.<br />
Konventionelle petrophysikalische Bohrlochaufnahmen<br />
geben normalerweise keinen direkten Aufschluss<br />
über dynamische Vorgãnge im Gebirge. Mit<br />
Hilfe von Temperatur-, Leitfãhigkeits- und Flowmeter-Messungen<br />
(sog. Fluid-Logging) in der Bohrspülung<br />
kõnnen jedoeh direkte Rückschlüsse auf<br />
Strõmungsverhãltnisse·im B ohrloch, Zuflussmengen<br />
und Wassereintrittsstel1en gezogen werden (Kap.<br />
8.3). Die Temperaturmessungen im Bohrloeh ermõglichen<br />
zudem die Berechnung des durchsehnittliehen<br />
geothermischen Gradienten.<br />
5.8.2 Messprogramm und Messmethoden<br />
Das ausgeführte bohrlochgeophysikalische Messprogramm<br />
kann der Beil. 5.21 entnommen werden. Die<br />
dabei eingesetzten Messonden und die damit erfassbaren<br />
Gesteinsparameter sind in den NTB's 84-50,<br />
85-01 und 85-10 beschrieben. Dem vorliegenden<br />
Bericht ist daher nur eine tabellarische Zusammenstellung<br />
als Lesehilfe beigegeben (Beil. 5.22).<br />
5.8.3 Diskussion eines Composite-Log<br />
Abschnittes<br />
Für eine erste qualitative petrophysikalische Analyse<br />
der Weiacher Sedimente wurden die relevanten Logs