Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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5.4.5.3 Quecksilber-Druckporosimetrie<br />
(offene Porositãt)<br />
Die Quecksilber-Druckporosimetrie dient zur Bestimmung<br />
der offenen Porositãt (Mikro- und Makroporositãt),<br />
in dem das Volumen der Poren die miteinander<br />
in Verbindung stehen, ermittelt wird. Das<br />
Prinzip der Druckporosimetrie, bei der die Poren im<br />
Druckbereich 1-2'000 bar mit Ouecksilber gefüllt<br />
werden, ist in PETERS et al. (NTB 85-02) detailliert<br />
erlãutert. Absolute und offene Porositãt kõnnen<br />
nicht an einer einzigen Probe gemessen werden,<br />
denn sowohl die Messmethode für die offene, wie<br />
auch die für die absolute Porositãt führen zur Zerstõrung<br />
der Proben. Bei Mikro- und Makroporositãtsbestimmungen<br />
gelten folgende Einschrãnkungen:<br />
- Annahme von zylindrischen Poren (Ãquivalent<br />
Porenradius )<br />
die Poren müssen wasserfrei sein<br />
abgeschlossene, d.h. von aussen nicht zugãngliche<br />
Poren werden nicht gemessen<br />
Poren mit einer Verengung (Porenhals) werden<br />
erst gefüllt, wenn der Druck genügend gross ist,<br />
um das Ouecksilber durch die Verengung hindurchzupressen.<br />
Als Ergebnis der Druckporosimetrie resultiert die<br />
offene Porositãt, zusammengesetzt aus Makroporositãt<br />
(= Volumen aller Poren mit einem Radius grõsser<br />
als 7.5 f.L) und Mikroporositãt (= Volumen aller<br />
Poren bzw. Porenverbindungen mit einem Radius<br />
kleiner als 7.5 f.L und grõsser als 0.004 f.L). Die Resultate<br />
der Makro- und Mikroporositãt sind in den Beilagen<br />
5.1a-e aufgetragen. Dabei sind die absolute<br />
Porositãt, die Mikro- und die Makroporositãt nebeneinander<br />
aufgeführt, obschon wie oben erwãhnt, die<br />
Messungen nicht an ein und derselben Probe erfolgten.<br />
Auf Beilage 5.8 sind ferner Beispiele der pro<br />
Probe erhaltenen graphischen Darstellungen (Abhãngigkeit<br />
des absoluten Porenvolumes und der Porenhãufigkeit<br />
vom Porenradius) abgebildet. Bei<br />
homogenen Gesteinen entspricht die Differenz zwischen<br />
absoluter und offener Porositãt dem Anteil<br />
des nicht kommunizierenden Porenraumes und die<br />
absolute Porositãt ist immer grõsser oder zumindest<br />
gleich gross wie die offene Porositãt. Bei einigen kalkigen<br />
Gesteinen des Mesozoikums und Sandsteinen<br />
des Permokarbons fielen die gemessenen offenen<br />
Porositãten jedoch hõher aus als die absoluten Porositãten.<br />
Durchgeführte Serienmessungen ergaben,<br />
das s selbst die dem gleichen rund 5x5x2 cm messenden<br />
Gesteinsstück entnommenen, 5-8 Proben in<br />
ihrer Mikroporositãt um 10-30%, selten gar um 50%,<br />
voneinander abweichen kõnnen. Trotz der Kleinheit<br />
der Probenstücke wirken sich offenbar schon geringe<br />
Lithologieunterschiede sehr stark aus.<br />
Offene Makroporositiit<br />
Bei den Ergebnissen fã1lt auf, dass die offene Makroporositãt<br />
in der ganzen Schichtreihe sehr gering ist<br />
und kaum je 1% übersteigt. Eine Ausnahme bildet<br />
die Untere Süsswassermolasse, wo Werte zwischen<br />
0.1 und 3.5% gemessen wurden. Die offene Porositãt<br />
ist demnach hauptsãch1ich eine Mikroporositãt, d.h.<br />
die Durchgãnge des kommunizierenden Porensystems<br />
sind kleiner als 7.5 f.L. Bei vielen Proben liegen<br />
die Hãufigkeitsmaxima der Porenradien oder<br />
Durchgãnge gar unter 0.01 f.L. Al1erdings sind, wie<br />
bereits erwãhnt, KarstIõcher, grosse Drusen und<br />
K1üfte im Labor nicht fassbar.<br />
Offene Mikroporositiit, Porenradien und spezifische<br />
Oberf/iichen<br />
In der Unteren Süsswassennolasse betrãgt die gemessene<br />
offene Mikroporositãt zwischen 3.0% und<br />
20.9%. Die entsprechenden absoluten Porositãten<br />
liegen jedoch noch hõher. Die Calcitzementation<br />
und der vorhandene Ton bewirkten eine partielle<br />
Abdichtung der Poren und liessen fast nur Durchgãnge<br />
kleiner a1s 7.5 f.L offen. Dabei streuen letztere,<br />
wie aus den Radienverteilungskurven hervorgeht,<br />
über den gesamten Mikroporenbereich von 7.5-<br />
0.004 f.L. Die spezifischen Oberflãchen dieser Poren<br />
sind klein, entsprechend dem niedrigen Tongehalt.<br />
Der kleinste Wert (0.21 m2jg) wurde bei der am<br />
stãrksten zementierten Probe (WEI 87.75 m) gemessen.<br />
Bei den analysierten Kalken des Malms ist die offene<br />
Mikroporositãt sehr minim, sie erreicht Werte von<br />
0.4-2.4%. Auch die Hãufigkeitsverteilungen der Porenradien<br />
weisen nur geringe Variationen auf. Die<br />
offenen Durchgãnge haben alle den gleichen Durchmesser,<br />
d.h. es ex:istiert ein Maximum, das zwischen<br />
0.005 und 0.008 f.L liegt. Bei wenigen Proben tritt ein<br />
weiteres Maximum bei 0.04-0.1 f.L auf.<br />
Die im Vergleich zum Malm tonigeren Gesteine des<br />
Doggers ergaben dementsprechend hõhere Werte<br />
(2.6-8.6%) der offenen Mikroporositãt. Damit einher<br />
geht eine breitere Streuung der Radien, deren Maximum<br />
bei 0.02 f.L liegt. Der hõhere Tongehalt widerspiegelt<br />
sich auch in der grõsseren spezifischen<br />
Oberflãche der Poren.