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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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te liegen stets unter 1 m 2 /g. Das bedeutet, dass für<br />

nennenswerte Austauseh- und Absorptionsvorgãnge<br />

zwisehen Tei1ehen im Porenf1uid und dem Gestein<br />

die inneren Oberflãehen der Glimmer- und Chlorit­<br />

Mineralien zugãnglieh sein müssten, die ja im Kristallin<br />

von Weiaeh den Hauptantei1 der Sehiehtsilikate<br />

bi1den. Da das Kationenaustausehvermõgen der<br />

umgewandelten Gneise ãhnlieh ist wie dasjenige vertonter<br />

Gneise aus anderen <strong>Nagra</strong>-Bohrungen, kann<br />

wohl gesehlossen werden, dass diese inneren Oberflãehen<br />

au eh tatsãehlieh für Austausehvorgãnge<br />

zugãnglieh sind.<br />

6.8.3 Wãrmeleittãhigkeit<br />

Die W ãrmeleitfãhigkeiten wurden, analog zu den<br />

Sedimenten, mit dem sog. Quiek-Thermal-Conduetivity<br />

Meter ermittelt. J eder Messwert setzt sieh wiederum<br />

aus mindestens fünf Einzelwerten zusammen.<br />

Für die Methodik sei auf MATTER et al.<br />

(NTB 85-02) verwiesen.<br />

Es wurden insgesamt 37 Proben untersueht. Dies<br />

Messwerte sind in Tab. 6.2 zusammengefasst.<br />

Tab. 6.2: Wãrmeleitfãhigkeiten des Kristallins von<br />

Weiaeh<br />

Gesteinstyp Mittlere Wãrmeleitfãhig- Anzahl<br />

keit mit einfacher Stand- Proben<br />

ardabweichung W/mK<br />

Biotit -Plagioklas-<br />

Gneise, frisch oder 2.65 ± 0.3 12<br />

etwas ''Typ 2"-umgewandelt<br />

dito, Hornblende- 2.55 ± 0.3 10<br />

führend<br />

Gneise, stark "Typ 1" 2.75 1<br />

umgewandelt<br />

Gneise, stark "Typ 2" 2.48 ± 0.2 3<br />

umgewandelt<br />

Gneise angewittert 2.26 2<br />

Aplite, Aplitgranit 3.09 8<br />

Pegmatit 2.60 1<br />

Die untersehiedliehen mitt1eren Wãrmeleitfãhigkeiten<br />

der frisehen Gesteine widerspiegeln vor allem<br />

die untersehiedliehen Quarzgehalte, da Quarz mit<br />

7.7 W/mK die weitaus beste Wãrmeleitfãhigkeit<br />

gegenüber allen andern hier in Betraeht zu ziehenden<br />

Mineralien (mit 1.8-2.9 W/mK) aufweist. Zur<br />

betrãehtliehen Variation tragen ferner die untersehiedliehen<br />

Porositãten und die geriehteten Gneisgefüge<br />

bei. Der als Anisotropiefaktor bezeiehnete<br />

Quotient zwisehen der hõheren Wãrmeleitfãhigkeit<br />

parallel zur Sehieferung und der tieferen senkreeht<br />

dazu betrãgt im Mittel 1.5. Dieser Wert liegt in dem<br />

für Gneise übliehen Rahmen.<br />

Die aus 28 Gneis- und 9 Ganggesteinsproben bereehnete<br />

mitt1ere Wãrmeleitfãhigkeit von 2.68 ±<br />

0.32 W/m K kann a1s reprãsentativer Wert für das<br />

Kristallin von Weiaeh gelten.<br />

6.9 DIE PETROGENESE DES KRISTALLINS<br />

VONWEIACH<br />

Aufgrund der bisherigen Untersuehungsergebnisse<br />

kann die geologisehe Gesehiehte des Weiaeher Kristallins<br />

grob rekonstruiert werden. Allerdings handeIt<br />

es sieh dabei - vor allem bei den Korrelationen<br />

mit regionalen geologisehen Ereignissen - um vorlãufige<br />

und modellhafte Interpretationen. Die aueh auf<br />

Beilage 6.21 dargestellte Entwieklung lãsst sieh wie<br />

folgt umreissen:<br />

Zur Zeit des Priikambriums gelangte eine mãehtige,<br />

ziemlleh monotone Serie von dolomitisehen Tonsteinen,<br />

tonig-dolomitisehen Grauwaeken sowie untergeordneten<br />

rein tonigen Lagen zur Ablagerung. Das<br />

Sedimentationsalter dieser Sehiehten kann in Analogie<br />

zum Sehwarzwald mit rund 900 Mio. J ahren angenommen<br />

werden.<br />

Wãhrend der kaledonischen Orogenese, in Analogie<br />

zum Sehwarzwald vor ea. 500 Mio. J ahren, erfolgte<br />

eine Überprãgung dureh eine amphibolithfazielle<br />

Regionalmetamorphose, die zur Ausbildung feinkõrniger<br />

Biotit-Plagioklas- und Hornblende-führender<br />

Biotit- Plagioklas-Gneise sowie von Sillimanit-Biotit­<br />

Gneisen führte. Ansehliessend, eventuell im gleiehen<br />

Metamorphosezyklus, wurden die Gesteine von einer<br />

sehwaehen Migmatisierung erfasst. Dabei führte eine<br />

Plagioklas-Blastese und die Bildung lokaler Sehmelzen<br />

zur teilweisen Wiederauflõsung des Gefüges. Im<br />

Zusammenhang mit dieser Überprãgung kam es<br />

aueh zur Intrusion aplitiseh-pegmatitiseher Gãnge.<br />

Die PT-Bedingungen dieser migmatisehen Überprãgung<br />

lagen bei etwa 650-700°C und ea. 2-5 kb, was<br />

einer Überlagerung von ca. 5-15 km entsprieht.

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