Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Der Druck in Zone 4 (Rotliegendes bei 1'410 m)<br />
zeigt einen unregelmãssigen Verlauf. Nach dem Setzen<br />
der Packer blieb der Wasserspiegel bis in die<br />
Nacht vom 4.-5.04.85 unter Terrain. Der Druckaufbau<br />
konnte also erst beginnen, nachdem sich das<br />
Steigrohr vollstãndig mit Wasser gefüllt hatte. Diese<br />
Verzãgerung ist durch das relativ grosse Volumen<br />
des Trãgerrohrs (ca. 3 Vm), das. als Steigleitung für<br />
die Zone 4 dient, bedingt. Der sich anschliessend<br />
aufbauende Druck erreichte am 15.04.85 ein Maximum<br />
von 5.9 bar, um in der Folge wieder abzusinken.<br />
Die Kurve scheint sich der Druckkurve des<br />
Buntsandsteins anzunãhem. Die naheliegende Erklãrung<br />
ist, dass das Trãgerrohr im Bereich der Zone 2<br />
seit dem 15.04.85 eine Undichtigkeit aufweist.<br />
Zusãtzlich scheinen Gasblasen im System die Ganglinie<br />
der Zone 4 beeinflusst zu haben. Um diese Mõglichkeit<br />
zu überprüfen, wurde am 3.06.85 das Ventil<br />
kurz geõffnet und das tatsãchlich in der Steigleitung<br />
vorhandene Gas abgelassen.<br />
Kristallin (Zonen 5, 6 und 7):<br />
Die Zone 5, die mit dem Kristallin zwischen 2'065<br />
und 2'209 m Tiefe hydraulisch verbunden ist, zeigt<br />
den langsamsten Anstieg von allen Druckkurven. Bis<br />
Mitte Juni 1985 wurden Werte von bis zu 5.8 bar<br />
erreicht. Da das Kristallin von Weiach in seinem<br />
oberen Teil sehr gering durchlãssig ist, stellt sich die<br />
Frage, ob die gemessenen Drucke wirklich reprãsentativ<br />
sind. Es besteht die Mõglichkeit, dass die gemessenen<br />
Werte dem Druck im Karbon in Hõhe der<br />
vermuteten Leckstellen der Verrohrung (1'780 und<br />
1'850 m) entsprechen.<br />
In den Zonen 6 und 7, die den untersten 300 m des<br />
durchteuften Kristallins entsprechen, stellten sich<br />
nach einem relativ raschen Anstieg wãhrend der<br />
ersten Tage im Verlaufe eines Monats ungefãhr konstante<br />
Drucke von etwa 4.6 bar ein. Am 18.06.85<br />
wurde ein plõtzlicher Anstieg des Wasserspiegels im<br />
oberen Muschelkalk (Zone 1) sowie ein Zusammenbruch<br />
der Drucke in den Zonen 2 bis 5 festgestellt<br />
(Beil. 8.14). Offensichtlich hatte die Druckleitung zu<br />
den oberen Packern oder einer der Packer ein Leck<br />
bekommen. Die beiden untersten Zonen (6 und 7),<br />
die durch Packer mit separaten Druckleitungen vom<br />
übrigen Bohrloch hydraulisch getrennt sind, blieben<br />
davon unberührt.<br />
In den folgenden Wochen zeigten die Zonen 1 bis 5<br />
einen stetigen Druckanstieg. Ende JOO 1985 wurde<br />
der Ringraum (Zone 1) verschlossen und am<br />
26.09.85 mit der Druckmessung begonnen. Die ge-<br />
messenen Drucke stabilisierten sich im Sommer 1987<br />
zwischen 6.4 bar (Zone 1) und 7.7 bar (Zone 5).<br />
Diese Entwicklung ist in mehrfacher Hinsicht unerwartet:<br />
- Die Transmissivitãt des oberen Muschelkalks<br />
(Zone 1) liegt mindestens eine Grõssenordnung<br />
über der der übrigen Zonen (Beil. 8.2 und 8.7).<br />
Man sollte a1so erwarten, dass die Druckspiegelhõhe<br />
des oberen Muschelka1ks die dominierende<br />
ist. Es ist daher anzunehmen, dass die hydraulische<br />
Verbindung mit dem Muschelkalk unterbrochen<br />
ist.<br />
- Die gemessenen Drucke (bis zu 7.7 bar) sind lediglich<br />
mit den Drucken, die in Zone 3 (Rotlie-<br />
. gendes) vor dem Ausfall der Packer gemessen<br />
wurden (bis zu 7.6 bar), vergleichbar. Die Transmissivitãt<br />
dieser Zone (T = lx10- 7 m 2 /s) liegt eine<br />
Grõssenordnung unter der des Buntsandsteins<br />
und zwei Grõssenordnungen unter der des Muschelka1ks<br />
(Beil. 8.2 und 8.8). Dies legt den<br />
Schluss nahe, dass auch die hydraulische Verbindung<br />
zum Buntsandstein nicht mehr existiert.<br />
- Die Druckunterschiede zwischen den Zonen 1-5<br />
lassen sich auf unterschiedliche Wasserdichten<br />
zurückführen, wenn man für die Bohrlochflüssigkeit<br />
zwischen 980 und 2'210 m eine durchschnittliche<br />
spezU1Sche Dichte von 1.01 g/cm 3 annimmt.<br />
Das entspricht einer Minera1isierung von rund 10<br />
g/l. Das würde jedoch bedeuten, dass betrãchtliche<br />
Mengen von Wasser aus dem oberen Perm<br />
(ca. 36 g/l, Beil. 9.5) in das Bohrloch geflossen<br />
sind und das deionisierte Wasser verdrãngt haben.<br />
Dabei sollte es sich aufgrund der niedrigen<br />
Transmissivitãten um einen relativ langsamen<br />
Vorgang gehandelt haben, der ein a1lmãhliches<br />
Divergieren der Druckkurven nach dem Ausfall<br />
der oberen Packer bewirkt haben müsste. Ein<br />
Vergleich mit Beilage 8.14 zeigt jedoch, dass der<br />
Druckunterschied zwischen Zone 1 und Zone 5<br />
bereits wenige Tage nach dem Ausfall der Packer<br />
den gleichen Wert hat wie im Sommer 1987. Des<br />
weiteren nãhern sich im Laufe der Zeit die Kurven<br />
der Zonen 2, 3 und 4 der Druckkurve von<br />
Zone 1, wãhrend die Druckdifferenz zwischen<br />
Zone 1 und 5 konstant bleibt. Dieser Vorgang ist<br />
unvereinbar mit einer a1lmãhlichen Aufmineralisierung<br />
der Bohrlochflüssigkeit durch zustrõmendes<br />
Wasser aus dem Perm bei 1'117 m.<br />
Eine schlüssige Erklãrung für die Entwicklung der<br />
Druckkurven nach dem Ausfall der Packer konnte<br />
bis jetzt noch nicht gefunden werden. Es ist jedoch<br />
nicht auszuschliessen, dass zustrõmendes oder im