Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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aufgrund von bohrloehphysikalisehen Messungen<br />
(mõgliehst hohe Neutronporositãten) festgelegt worden.<br />
Die entspreehenden Tests wurden zwisehen<br />
dem 24.07.83 und 10.08.83 durehgeführt.<br />
Zwei weitere Bohrloehabsehnitte (1880.8 S und<br />
1965.1 D) im Oberkarbon sowie eine Zone im Perm<br />
(1111.0 D) wurden noeh im weiteren Verlauf der<br />
Bohrung getestet. Das Ziel war, neben der Bestimmung<br />
der hydraulisehen Parameter mõgliehst reine<br />
Grundwasserproben zu gewinnen. Allerdings wurde<br />
letztere Zielsetzung wegen der sehr geringen<br />
Gebirgsdurehlãssigkeiten nieht erreieht.<br />
Der typisehe Ablauf eines hydraulisehen Tests mit<br />
dem HTT wird aus Beilage 8.6 ersiehtlieh. Die Beilage<br />
zeigt als Beispiel die Drueke, die wãhrend eines<br />
Tests (1456.9 D) im Oberkarbon aufgezeiehnet wurden.<br />
Deutlieh sind die versehiedenen Phasen des<br />
Tests zu erkennen. Als erstes wurde für mehrere<br />
Stunden der Druekaufbau naeh einer kurzen Druekent1astung<br />
(Pulse-Withdrawal-Test) gemessen. Es<br />
folgt eine relativ kurze Fliessperiode (etwa eine<br />
Stunde) mit einem sehr langsamen Druekanstieg<br />
(Slug-Withdrawal-Test). Um den Fluss aus der Formation<br />
in das Testinterval (etwa 0.01 Vmin) zu erhõhen,<br />
wurde der Wasserspiegel dureh Sehwappen<br />
weiter abgesenkt. In der darauf folgenden Fliessperiode<br />
wurde ein etwas steilerer Druekanstieg gemessen.<br />
Die entsprechende Fliessrate betrug etwa 0.25<br />
Vmin. Sehliesslieh wurde der Druekaufbau für mehrere<br />
Stunden mit gesehlossenem Testventil gemessen<br />
(tinal pressure build-up).<br />
Eine vollstãndige Dokumentation dieses Tests ist in<br />
BUTLER et al. (NTB 87-20: A-119 ff) zu fmden.<br />
Der Berieht enthãlt aueh die Dokumentation zu den<br />
übrigen hydraulisehen Tests im Sedimentgestein.<br />
8.2.5.2 Auswertung und Ergebnisse<br />
Die Paekertests wurden bereits auf der Bohrstelle<br />
mit Hilfe von graphisehen Methoden vorlãufig ausgewertet.<br />
Dafür wurden die Daten normalisiert, d.h.<br />
in dimensionslose Form gebraeht, und in einfaehoder<br />
doppellogarithmiseher Form geplottet. Mit<br />
Hilfe von Typkurvensehablonen lassen sieh daraus<br />
die Transmissivitãt und eventuell der Speieherkoeffment<br />
bestimmen (LEECH et al., NTB 85-09).<br />
Die Typkurvenverfahren setzen stark idealisierte<br />
Verhãltnisse wie zum Beispiel ungestõrten Formationsdruek<br />
oder konstante Temperatur am Anfang<br />
bzwó wãhrend des Versuehs voraus. Die Verwendung<br />
von numerisehen Modellen dagegen ermõglieht die<br />
Simulation der hydraulisehen Prozesse wãhrend eines<br />
Tests aueh unter weniger idealen Bedingungen.<br />
Deshalb wurde für die endgültige Auswertung der<br />
Paekertests das numerisehe Modell GTFM<br />
(Kap. 8.2.1.2) verwendet.<br />
Von den 11 Paekertests, die mit dem HTT durehgeführt<br />
worden waren, konnten nur aeht ausgewertet<br />
werden. Bei zwei Tests im Rotliegenden (1111.0 D<br />
und 1303.3 D) waren offensiehtlieh die Poren und<br />
Klüfte im Gestein dureh die Ton-Süsswasserspü1ung<br />
so verstopft, dass keine ausreiehende hydraulisehe<br />
Verbindung mit dem Gebirge zustande kam. Ein<br />
Einfaehpaekertest im Oberkarbon (1880.8 S) wurde<br />
nieht ausgewertet, da die entspreehenden Druekkurven<br />
auf Bewegungen des Paekers wãhrend des Tests<br />
. sehliessen lassen.<br />
Die Ergebnisse der übrigen Test sind in Beilage 8.2<br />
enthalten. Details zur Auswertung der Tests, insbesondere<br />
die Simulationen mit GTFM, sind in BUT<br />
LER et al. (NTB 87-20) publiziert. Als Beispiel sei<br />
daher lediglieh auf den bereits besehriebenen Test<br />
(1456.9 D) im Oberkarbon verwiesen. Beilage 8.6<br />
zeigt neben den gemessenen Drueken aueh die von<br />
GTFM simulierten Werte für drei versehiedene hydraulisehe<br />
Durehlãssigkeiten. Für die Simulationen<br />
wurden ein spezifiseher Speieherkoeffizient<br />
Sa = 2.8xl0- 6 m- 1 und ein Formationswasserdruek<br />
von 15600 kPa angenommen. Bei diesen Werten<br />
handelt es sieh um Modellannahmen, die nieht unbedingt<br />
den tatsãehliehen Werten entspreehen. Dies<br />
gilt besonders für den Formationswasserdruek (vgl.<br />
Kap. 8.2.1.2). Wie Beilage 8.6 zeigt, ergibt sieh für<br />
den ersten Druekautbau eine gute Übereinstimmung<br />
zwisehen den gemessenen und den bereehneten<br />
Werten, wenn eine hydraulisehe Durehlãssigkeit von<br />
3xl0- 11 m/s verwendet wird. Der entspreehende Wert<br />
wãhrend des zweiten Druekaufbaus liegt bei etwa k<br />
= 6xl0- 11 m/s. Offensiehtlieh wurde wãhrend der<br />
Fliessperioden ein Teil der Poren und feinen Klüfte,<br />
die dureh Diekspülung verstopft gewesen waren,<br />
wieder freigespü1t. Deshalb wurde der zweite Wert<br />
in Beilage 8.2 aufgenommen.<br />
Die ungestõrte Druekspiegelhõhe konnte nur für das<br />
Testintervall von 1'112.0 m bis 1'123.0 m (1117.5 D)<br />
abgesehãtzt werden. Sie betrãgt 452.6 m ü.M., bei<br />
einer Unsieherheit (einfaehe Standardabweiehung)<br />
von ± 0.9 m. Nieht võllig auszusehliessen ist, dass<br />
dieser Wert zusãtzlieh in betrãehtliehem Masse<br />
dureh die Gasführung des Rotliegenden beeinflusst<br />
worden ist. Die quantitative Absehãtzung einer derartigen<br />
Beeinflussung ist bisher nieht mõglieh. Für<br />
die übrigen Testintervalle war es nieht mõglieh, die<br />
ungestõrte Druekspiegelhõhe abzusehãtzen. Dies