Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Die wasserführenden Klüfte sind an Aplitgãnge<br />
und das direkt angrenzende Gestein gebunden.<br />
Allerdings sind bei weitem nicht alle Aplitgãnge<br />
wasserführend. Es wurden auch keine Anzeichen<br />
für eine erhõhte Wasserzirkulation in den kataklastisch<br />
deformierten Gesteinen gefunden.<br />
- Die Transmissivitãten der wasserführenden<br />
Kluftzonen nehInen tendenziell von oben nach<br />
unten ab. Wenn man annimmt, dass die in der<br />
Sondierbohrung Weiach durchteufte Kristallinstrecke<br />
reprãsentativ ist, so weisen die Kluftzonen<br />
nahe der Obergrenze des Kristallins<br />
Transmissivitãten zwischen 1x10- 9 und<br />
lOx10- 9 m 2 /s auf. Vierhundert Meter tiefer liegen<br />
die entsprechenden Transmissivitãten zwischen<br />
0.lx10- 9 und lx10- 9 m 2 /s, a1s0 eine Grõssenordnung<br />
darunter.<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass<br />
die Wasserführung im Kristallin von Weiach im<br />
wesentlichen in Wasserfliesssystemen eines einzigen,<br />
vorderhand nicht weiter differenzierbaren Typs stattfindet.<br />
Die Wasserfliesssysteme sind an Aplitgãnge<br />
und deren Nebengestein gebunden. Sie bestehen im<br />
einzelnen aus unregelmãssigen Netzwerken von teilweise<br />
für die Wasserzirkulation offenen Klüften. Die<br />
Transmissivitãten zeigen tendenziell mit der Tiefe<br />
abnehmende Werte.<br />
10.4 POROSITÃT UND MATRIXDIFFUSION<br />
IM BEREICH DER WASSERFÜHREN<br />
DENZONEN<br />
Beim Nuklidtransport spielen die Diffusionsmõglichkeiten<br />
gelõster Stoffe von den durchstrõmten Hohlrãumen<br />
(Klüften) in die Poren der umhüllenden Gesteinsmatrix<br />
eine wichtige Rolle (Matrixdiffusion).<br />
Deshalb sind Informationen über die Porositãt der<br />
Matrix und über die Verbindung der Poren mit den<br />
wasserführenden Hohlrãumen von grosser Bedeutung.<br />
Derartige Informationen liefert beispielsweise<br />
die Quecksilber-Druckporosimetrie, mit der die sog.<br />
offene Porositãt gemessen wird. Geschlossene, d.h.<br />
isolierte Poren werden von dieser Methode nicht<br />
erfasst.<br />
Im Kristallin der Sondierbohrung Weiach fmdet die<br />
Wasserführung hauptsãchlich in Kluftsystemen statt,<br />
die an Aplitgãnge und deren Nebengestein (Gneis)<br />
gebunden sind. Messungen an zwei Aplitproben<br />
(2'064.0 und 2'256.84 m) ergaben eine offene Porositãt<br />
von 1.26 bzw. 1.41 Vol.-% (Beil. 10.4). Diese<br />
Werte sind vergleichbar mit den offenen Porositãten,<br />
die in frischem, nicht umgewandeltem Gneis<br />
(1.05 Vol.-% bei 2'143.86 m und 1.72 Vol.-% bei<br />
2'226.52 m) gemessen wurden. Hydrothermal umgewandelte<br />
und kataklasierte Gneise kõnnen hõhere<br />
offene Porositãten aufweisen (bis zu 5.9 Vol.-%<br />
gemessen), wobei vor allem die offene Mikroporositãt<br />
(bis zu 5.5 Vol.-% gemessen) erhõht ist. Aufgrund<br />
der vorhandenen Daten (Beil. 10.2) ist jedoch<br />
nicht ersichtlich, ob die wasserführenden Zonen<br />
bevorzugt an kataklasierte oder an nicht umgewandelte<br />
Bereiche gebunden sind.<br />
Detaillierte Untersuchungen über die Porositãtsverteilung<br />
in der unmittelbaren Umgebung von Klüften<br />
fehlen bisher. Es ist daher nicht bekannt, inwieweit<br />
die wasserführenden Klüfte Sãume mit erhõhter offener<br />
Porositãt aufweisen. Aufgrund von fluoreszenzmikroskopischen<br />
Untersuchungen von Gesteinsmaterial<br />
aus dem Kristallin der Sondierbohrung<br />
Bõttstein kann jedoch angenommen werden, dass<br />
grundsãtzlich Diffusionswege zwischen dem offenen<br />
Hohlraum der Klüfte und dem Porenraum der Gesteinsmatrix<br />
existieren (NTB 85-01: Kap. 9.2.5).<br />
Kluftbelãge scheinen demnach keine Barriere für<br />
Diffusionsprozesse zu sein. Innerhalb der Gesteinsmatrix<br />
selbst sind die Porenrãume stellenweise entlang<br />
von Sprõdrissen und kommunizierenden Porenabfolgen<br />
miteinander verbunden.<br />
10.S DIE W ASSERZIRKULATION IM KRI<br />
STALLIN VON WEIACH<br />
Das Kristallin in der Sondierbohrung Weiach ist<br />
generell sehr gering durchlãssig. Die Durchlãssigkeit<br />
der kompakten Gesteinsbereiche liegt in der Grõssenordnung<br />
von lx10- 1 2m/s, eventuell sogar darunter.<br />
Die effektive Gesamttransmissivitãt des durchteuften<br />
Kristallins (T = lx10- 8 m 2 /s) ist im wesentlichen<br />
durch einzelne Zonen mit erhõhter hydraulischer<br />
Durchlãssigkeit (Transmissivitãten bis zu T =<br />
4x10- 9 m 2 /s) bedingt. Bei diesen Zonen handelt es<br />
sich um unregelmãssige Netzwerke von Klüften, die<br />
an Aplitgãnge und deren Nebengestein gebunden<br />
sind.<br />
Auf einer Strecke von etwa 460 m wurden sechs wasserführende<br />
Zonen angetroffen. Bezüglich ibrer<br />
Orientierung und Ausdehnung im dreidimensionalen<br />
Raum sind noch wenig Daten vorhanden. Das gleiche<br />
gi1t für die Aplitgãnge, an die sie offensichtlich<br />
gebunden sind. Bekannt ist lediglich, dass die<br />
Orientierung der Aplite, soweit sie bestimmt werden<br />
konnte, keine bevorzugte Richtung aufweist.<br />
Die Mãchtigkeit der wasserführenden Aplitgãnge<br />
kann mehrere Meter betragen. Wenn man annimmt,