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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-182 -<br />

Die wasserführenden Klüfte sind an Aplitgãnge<br />

und das direkt angrenzende Gestein gebunden.<br />

Allerdings sind bei weitem nicht alle Aplitgãnge<br />

wasserführend. Es wurden auch keine Anzeichen<br />

für eine erhõhte Wasserzirkulation in den kataklastisch<br />

deformierten Gesteinen gefunden.<br />

- Die Transmissivitãten der wasserführenden<br />

Kluftzonen nehInen tendenziell von oben nach<br />

unten ab. Wenn man annimmt, dass die in der<br />

Sondierbohrung Weiach durchteufte Kristallinstrecke<br />

reprãsentativ ist, so weisen die Kluftzonen<br />

nahe der Obergrenze des Kristallins<br />

Transmissivitãten zwischen 1x10- 9 und<br />

lOx10- 9 m 2 /s auf. Vierhundert Meter tiefer liegen<br />

die entsprechenden Transmissivitãten zwischen<br />

0.lx10- 9 und lx10- 9 m 2 /s, a1s0 eine Grõssenordnung<br />

darunter.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass<br />

die Wasserführung im Kristallin von Weiach im<br />

wesentlichen in Wasserfliesssystemen eines einzigen,<br />

vorderhand nicht weiter differenzierbaren Typs stattfindet.<br />

Die Wasserfliesssysteme sind an Aplitgãnge<br />

und deren Nebengestein gebunden. Sie bestehen im<br />

einzelnen aus unregelmãssigen Netzwerken von teilweise<br />

für die Wasserzirkulation offenen Klüften. Die<br />

Transmissivitãten zeigen tendenziell mit der Tiefe<br />

abnehmende Werte.<br />

10.4 POROSITÃT UND MATRIXDIFFUSION<br />

IM BEREICH DER WASSERFÜHREN­<br />

DENZONEN<br />

Beim Nuklidtransport spielen die Diffusionsmõglichkeiten<br />

gelõster Stoffe von den durchstrõmten Hohlrãumen<br />

(Klüften) in die Poren der umhüllenden Gesteinsmatrix<br />

eine wichtige Rolle (Matrixdiffusion).<br />

Deshalb sind Informationen über die Porositãt der<br />

Matrix und über die Verbindung der Poren mit den<br />

wasserführenden Hohlrãumen von grosser Bedeutung.<br />

Derartige Informationen liefert beispielsweise<br />

die Quecksilber-Druckporosimetrie, mit der die sog.<br />

offene Porositãt gemessen wird. Geschlossene, d.h.<br />

isolierte Poren werden von dieser Methode nicht<br />

erfasst.<br />

Im Kristallin der Sondierbohrung Weiach fmdet die<br />

Wasserführung hauptsãchlich in Kluftsystemen statt,<br />

die an Aplitgãnge und deren Nebengestein (Gneis)<br />

gebunden sind. Messungen an zwei Aplitproben<br />

(2'064.0 und 2'256.84 m) ergaben eine offene Porositãt<br />

von 1.26 bzw. 1.41 Vol.-% (Beil. 10.4). Diese<br />

Werte sind vergleichbar mit den offenen Porositãten,<br />

die in frischem, nicht umgewandeltem Gneis<br />

(1.05 Vol.-% bei 2'143.86 m und 1.72 Vol.-% bei<br />

2'226.52 m) gemessen wurden. Hydrothermal umgewandelte<br />

und kataklasierte Gneise kõnnen hõhere<br />

offene Porositãten aufweisen (bis zu 5.9 Vol.-%<br />

gemessen), wobei vor allem die offene Mikroporositãt<br />

(bis zu 5.5 Vol.-% gemessen) erhõht ist. Aufgrund<br />

der vorhandenen Daten (Beil. 10.2) ist jedoch<br />

nicht ersichtlich, ob die wasserführenden Zonen<br />

bevorzugt an kataklasierte oder an nicht umgewandelte<br />

Bereiche gebunden sind.<br />

Detaillierte Untersuchungen über die Porositãtsverteilung<br />

in der unmittelbaren Umgebung von Klüften<br />

fehlen bisher. Es ist daher nicht bekannt, inwieweit<br />

die wasserführenden Klüfte Sãume mit erhõhter offener<br />

Porositãt aufweisen. Aufgrund von fluoreszenzmikroskopischen<br />

Untersuchungen von Gesteinsmaterial<br />

aus dem Kristallin der Sondierbohrung<br />

Bõttstein kann jedoch angenommen werden, dass<br />

grundsãtzlich Diffusionswege zwischen dem offenen<br />

Hohlraum der Klüfte und dem Porenraum der Gesteinsmatrix<br />

existieren (NTB 85-01: Kap. 9.2.5).<br />

Kluftbelãge scheinen demnach keine Barriere für<br />

Diffusionsprozesse zu sein. Innerhalb der Gesteinsmatrix<br />

selbst sind die Porenrãume stellenweise entlang<br />

von Sprõdrissen und kommunizierenden Porenabfolgen<br />

miteinander verbunden.<br />

10.S DIE W ASSERZIRKULATION IM KRI­<br />

STALLIN VON WEIACH<br />

Das Kristallin in der Sondierbohrung Weiach ist<br />

generell sehr gering durchlãssig. Die Durchlãssigkeit<br />

der kompakten Gesteinsbereiche liegt in der Grõssenordnung<br />

von lx10- 1 2m/s, eventuell sogar darunter.<br />

Die effektive Gesamttransmissivitãt des durchteuften<br />

Kristallins (T = lx10- 8 m 2 /s) ist im wesentlichen<br />

durch einzelne Zonen mit erhõhter hydraulischer<br />

Durchlãssigkeit (Transmissivitãten bis zu T =<br />

4x10- 9 m 2 /s) bedingt. Bei diesen Zonen handelt es<br />

sich um unregelmãssige Netzwerke von Klüften, die<br />

an Aplitgãnge und deren Nebengestein gebunden<br />

sind.<br />

Auf einer Strecke von etwa 460 m wurden sechs wasserführende<br />

Zonen angetroffen. Bezüglich ibrer<br />

Orientierung und Ausdehnung im dreidimensionalen<br />

Raum sind noch wenig Daten vorhanden. Das gleiche<br />

gi1t für die Aplitgãnge, an die sie offensichtlich<br />

gebunden sind. Bekannt ist lediglich, dass die<br />

Orientierung der Aplite, soweit sie bestimmt werden<br />

konnte, keine bevorzugte Richtung aufweist.<br />

Die Mãchtigkeit der wasserführenden Aplitgãnge<br />

kann mehrere Meter betragen. Wenn man annimmt,

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