Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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hatte zur Folge, dass die wenig standfeste und teilweise<br />
anhydrithaltige Lettenkohle (U nterer Keuper,<br />
814.08-819.13) durch die Verrohrung nicht geschützt<br />
wurde.<br />
Um den Pumpversuch im Oberen Muschelkalk dennoch<br />
unbeeinflusst von den anhydrithaltigen untersten<br />
Keupersedimenten ausführen zu kõnnen,<br />
wurde zuvor die 9 5/8"-Rohrtour temporãr mit Hilfe<br />
eines Aussenpackers (ECP) auf 822.0 m u.A. abgesetzt<br />
und nach dem Pumpversuch problemlos wieder<br />
geborgen.<br />
Die temporãre 7"-Rohrtour (ECP auf 982.1 m u.A.,<br />
an der Oberkante des Buntsandsteins), wurde eingesetzt,<br />
um den Buntsandstein-Aquifer nicht mit Ton<br />
Salzwasserspülung zu kontaminieren. Im Ringraum<br />
ausserhalb der 7"-Rohrtour befand sich ja immer<br />
noch Ton-Salzwasserspülung, im Innern der Rohrtour<br />
jedoch getracertes, deionisiertes Wasser<br />
(Fig. 4.1). Die anschliessenden Tests im Buntsandstein<br />
verliefen erfolgreich.<br />
Die 9 5/8"-Zwischenrohrtour wurde - nach dem<br />
Durchbohren der Sedimente - bei 2'065.0 m uA. abgesetzt,<br />
d.h. ca. 45 m unter der Kristallinoberflãche.<br />
4.6.2 Zementation<br />
Die Zementation des Standrohrs im Fels erfolgte<br />
mittels reinem Zement, im Bereich der quartãren<br />
Schotter wurde Sand zugeschlagen. Für die Zementation<br />
der 13 3/8"- und der 9 5/8"-Verrohrungen<br />
wurde sulfatresistenter Zement (Sulfacem PCHS)<br />
verwendet.<br />
Die Zementation der 13 3/8"-Verrohrung bis zu Tage<br />
verlief problemlos. Für die 9 5/8"-Verrohrung wurde<br />
eine Zementation in zwei Stufen angeordnet, weil<br />
befürchtet werden musste, dass andernfalls unkontrolliert<br />
Zement in die porõsesten Partien des<br />
Muschelkalk-Aquifers (819.13-887.90 m) eindringen<br />
kõnnte. In einer 1. Stufe sol1te der Ringraum von<br />
2'065 m u.A. bis auf 819.0 m u.A., d.h. bis zur Basis<br />
der Lettenkohle, verfüllt werden. Weil aber schon<br />
unterhalb dieser Hõhe bedeutende Mengen Zementschlamm<br />
in Klüfte und Poren des Gebirges<br />
abwanderten, blieb der Zementkopf bereits bei<br />
983 m stehen. Die Zementation der 2. Stufe von<br />
819.0 m u.A. bis zutage verlief dagegen problemlos.<br />
Sowohl die 13 3/8"- wie auch die 9 5/8"-Verrohrung<br />
wurden je mit einem Drucktest erfolgreich auf ihre<br />
Dichtheit geprüft.<br />
4.7 ERFAHRUNGEN BEI DEN<br />
BOHRARBEITEN<br />
4.7.1 Einleitung<br />
Obwohl die in Weiach erbohrten Schichten sich<br />
grundlegend von denen in Bõttstein unterscheiden -<br />
Weiach ist im wesentlichen eine Sedimentbohrung,<br />
Bõttstein dagegen eine Kristallinbohrung - konnte<br />
dennoch weitgehend von den in Bõttstein gemachten<br />
Erfahrungen profitiert werden und zwar vor a1lem<br />
bezüglich der geeignetsten Typen von Diamant<br />
Bohrkronen und Rol1enmeisseln sowie der Kronenmatrix.<br />
In der Sedimentstrecke, die mit Ausnahme kurzer<br />
Zentrierbohrungen fast durchgehend orientiert<br />
gekemt wurde, konnten wertvolle Erfahrungen mit<br />
der mechanischen Kernorientierung gesammelt werden.<br />
Erschwerend für die Bohrarbeiten wirkte das<br />
Auftreten von Spülungsverlusten: weil das Abdichten<br />
der Verlustzonen erst zulãssig war, nachdem die no t<br />
wendigen hydrochemischen und hydrogeologischen<br />
Daten erhoben worden waren, mussten grõssere<br />
Bohrlochabschnitte mit "gestõrter" Bohrlochhydraulik<br />
abgebohrt werden.<br />
Im Kristallinabschnitt sind vor allem die weiteren<br />
Erfahrungen mit dem Einsatz von deionisiertem<br />
Wasser als Bohrspülung sowie mit der Wahl der<br />
Bohrkronen - inklusive Tests mit neu konzipierten<br />
Rollenlcroneri - von grossem Wert.<br />
4.7.2 ErCahrungen mit verschiedenen Typen<br />
von Bohrkronen und Rollenmeisseln<br />
Aufgrund der Erfahrungen in Bõttstein wurden in<br />
den Sedimenten von Weiach praktisch ausschliesslich<br />
oberflachenbesetzte Diamantbohrkronen eingesetzt.<br />
Es wurde festgestel1t, dass sich beim Übergang von<br />
8 1/2" auf den 6"-Bohrdurchmesser der Bohrfortschritt<br />
von im Mittel 0.92 m/h leicht auf 1.12 m/h<br />
erhõhte, dabei aber die Kernausbeute und -qualitãt<br />
etwas abnahmen.<br />
Im Kristallin wurden dann vorwiegend impragnierte<br />
Diamantbohrkronen und - ab 2'251 m Teufe - im<br />
Wechsel damit Rollenmeissel eingesetzt. Im Gegensatz<br />
zu den Sedimenten erbrachten die 8 1/2"<br />
Diamantkronen im Kristallin leicht bessere Leistungen<br />
(im Mittel 0.52 m/h Bohrfortschritt und<br />
15.6 m/Krone Bohrstrecke) als die 61/4"-Kronen, die<br />
ãhnliche Leistungen erzielten wie in Bõttstein (im