14.01.2014 Aufrufe

Deutsch (27.2 MB) - Nagra

Deutsch (27.2 MB) - Nagra

Deutsch (27.2 MB) - Nagra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 17-<br />

hatte zur Folge, dass die wenig standfeste und teilweise<br />

anhydrithaltige Lettenkohle (U nterer Keuper,<br />

814.08-819.13) durch die Verrohrung nicht geschützt<br />

wurde.<br />

Um den Pumpversuch im Oberen Muschelkalk dennoch<br />

unbeeinflusst von den anhydrithaltigen untersten<br />

Keupersedimenten ausführen zu kõnnen,<br />

wurde zuvor die 9 5/8"-Rohrtour temporãr mit Hilfe<br />

eines Aussenpackers (ECP) auf 822.0 m u.A. abgesetzt<br />

und nach dem Pumpversuch problemlos wieder<br />

geborgen.<br />

Die temporãre 7"-Rohrtour (ECP auf 982.1 m u.A.,<br />

an der Oberkante des Buntsandsteins), wurde eingesetzt,<br />

um den Buntsandstein-Aquifer nicht mit Ton­<br />

Salzwasserspülung zu kontaminieren. Im Ringraum<br />

ausserhalb der 7"-Rohrtour befand sich ja immer<br />

noch Ton-Salzwasserspülung, im Innern der Rohrtour<br />

jedoch getracertes, deionisiertes Wasser<br />

(Fig. 4.1). Die anschliessenden Tests im Buntsandstein<br />

verliefen erfolgreich.<br />

Die 9 5/8"-Zwischenrohrtour wurde - nach dem<br />

Durchbohren der Sedimente - bei 2'065.0 m uA. abgesetzt,<br />

d.h. ca. 45 m unter der Kristallinoberflãche.<br />

4.6.2 Zementation<br />

Die Zementation des Standrohrs im Fels erfolgte<br />

mittels reinem Zement, im Bereich der quartãren<br />

Schotter wurde Sand zugeschlagen. Für die Zementation<br />

der 13 3/8"- und der 9 5/8"-Verrohrungen<br />

wurde sulfatresistenter Zement (Sulfacem PCHS)<br />

verwendet.<br />

Die Zementation der 13 3/8"-Verrohrung bis zu Tage<br />

verlief problemlos. Für die 9 5/8"-Verrohrung wurde<br />

eine Zementation in zwei Stufen angeordnet, weil<br />

befürchtet werden musste, dass andernfalls unkontrolliert<br />

Zement in die porõsesten Partien des<br />

Muschelkalk-Aquifers (819.13-887.90 m) eindringen<br />

kõnnte. In einer 1. Stufe sol1te der Ringraum von<br />

2'065 m u.A. bis auf 819.0 m u.A., d.h. bis zur Basis<br />

der Lettenkohle, verfüllt werden. Weil aber schon<br />

unterhalb dieser Hõhe bedeutende Mengen Zementschlamm<br />

in Klüfte und Poren des Gebirges<br />

abwanderten, blieb der Zementkopf bereits bei<br />

983 m stehen. Die Zementation der 2. Stufe von<br />

819.0 m u.A. bis zutage verlief dagegen problemlos.<br />

Sowohl die 13 3/8"- wie auch die 9 5/8"-Verrohrung<br />

wurden je mit einem Drucktest erfolgreich auf ihre<br />

Dichtheit geprüft.<br />

4.7 ERFAHRUNGEN BEI DEN<br />

BOHRARBEITEN<br />

4.7.1 Einleitung<br />

Obwohl die in Weiach erbohrten Schichten sich<br />

grundlegend von denen in Bõttstein unterscheiden -<br />

Weiach ist im wesentlichen eine Sedimentbohrung,<br />

Bõttstein dagegen eine Kristallinbohrung - konnte<br />

dennoch weitgehend von den in Bõttstein gemachten<br />

Erfahrungen profitiert werden und zwar vor a1lem<br />

bezüglich der geeignetsten Typen von Diamant­<br />

Bohrkronen und Rol1enmeisseln sowie der Kronenmatrix.<br />

In der Sedimentstrecke, die mit Ausnahme kurzer<br />

Zentrierbohrungen fast durchgehend orientiert<br />

gekemt wurde, konnten wertvolle Erfahrungen mit<br />

der mechanischen Kernorientierung gesammelt werden.<br />

Erschwerend für die Bohrarbeiten wirkte das<br />

Auftreten von Spülungsverlusten: weil das Abdichten<br />

der Verlustzonen erst zulãssig war, nachdem die no t­<br />

wendigen hydrochemischen und hydrogeologischen<br />

Daten erhoben worden waren, mussten grõssere<br />

Bohrlochabschnitte mit "gestõrter" Bohrlochhydraulik<br />

abgebohrt werden.<br />

Im Kristallinabschnitt sind vor allem die weiteren<br />

Erfahrungen mit dem Einsatz von deionisiertem<br />

Wasser als Bohrspülung sowie mit der Wahl der<br />

Bohrkronen - inklusive Tests mit neu konzipierten<br />

Rollenlcroneri - von grossem Wert.<br />

4.7.2 ErCahrungen mit verschiedenen Typen<br />

von Bohrkronen und Rollenmeisseln<br />

Aufgrund der Erfahrungen in Bõttstein wurden in<br />

den Sedimenten von Weiach praktisch ausschliesslich<br />

oberflachenbesetzte Diamantbohrkronen eingesetzt.<br />

Es wurde festgestel1t, dass sich beim Übergang von<br />

8 1/2" auf den 6"-Bohrdurchmesser der Bohrfortschritt<br />

von im Mittel 0.92 m/h leicht auf 1.12 m/h<br />

erhõhte, dabei aber die Kernausbeute und -qualitãt<br />

etwas abnahmen.<br />

Im Kristallin wurden dann vorwiegend impragnierte<br />

Diamantbohrkronen und - ab 2'251 m Teufe - im<br />

Wechsel damit Rollenmeissel eingesetzt. Im Gegensatz<br />

zu den Sedimenten erbrachten die 8 1/2"­<br />

Diamantkronen im Kristallin leicht bessere Leistungen<br />

(im Mittel 0.52 m/h Bohrfortschritt und<br />

15.6 m/Krone Bohrstrecke) als die 61/4"-Kronen, die<br />

ãhnliche Leistungen erzielten wie in Bõttstein (im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!