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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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Die zur Verfügung stehenden Daten der Vibroseismik<br />

(SPRECHER & MÜLLER, NTB 84-15) und<br />

der drei Bohrungen Weiach, Riniken und Kaisten<br />

werden von diesen Autoren verschieden interpretiert.<br />

MÜLLER et al. (NTB 84-25) entwickelten ein<br />

Modell des Permokarbon-Troges, bei welchem die<br />

Flanken durch Staffelbrüche gebildet werden und<br />

der tiefe Westteil vom flacheren Ostteil des Grabens<br />

durch eineAbschiebung abgesetzt ist. LAUB­<br />

SCHER (1987) kommt zu anderen Schlüssen: sowohl<br />

die Trogrãnder (vor allem der nõrdliche) wie auch<br />

die Trogfüllung selbst seien durch komplexe strukturelle<br />

Verhãltnisse gekennzeichnet, die als fiache<br />

Überschiebungen und Verfaltungen zu deuten seien<br />

(Kompressionstektonik). MATTER (1987) vermutet<br />

dagegen, dass die stark unterschiedlichen Mãchtigkeiten<br />

der Sedimentfüllung im West - Uild im Ostteil<br />

des Troges ein Indiz für einen sogenannten "pull-<br />

-9-<br />

nõrdlich des Rheins bei Hohentengen und bei Herdem<br />

Malmkalke aufgeschlossen.<br />

Gemãss Von BRAUN (1953) lagem die tertiãren Sedimente<br />

winkeldiskordant auf z.T. flexurartig, bis 42°<br />

steil aufgebogenen Malmschichten. Dies kann mit regionalen<br />

Kippbewegungen in Zusammenhang gebracht<br />

werden. Eindeutige Hinweise auf Bruchtektonik<br />

oder Verwerfungen im mesozoischen Untergrund<br />

fehlen jedoch in der nãheren Umgebung der<br />

Sondierbohrung.<br />

Aufgrund der von der <strong>Nagra</strong> 1982 ausgeführten<br />

vibroseismischen Profile 82-NS-70 und 82-NX-60<br />

(SPRECHER & MÜLLER, NTB 84-15) wurde bereits<br />

vor Bohrbeginn vermutet, der Bohrstandort<br />

Weiach kõnnte sich im Bereich eines ca. ENE-WSW<br />

laufenden, tief ins kristalline Grundgebirge eingesenkten<br />

Troges befinden (Sondierbohrung Weiach:<br />

Arbeitsprogramm, NTB 82-10). Die Bohrung bestãtigte<br />

diese Vermutung: unter 37 m quartãren Schottern,<br />

149 m tertiãren Sand- und Siltsteinen und<br />

805 m mesozoischen Kalken, Tonen und Evaporiten<br />

folgten zuerst 456 m permische Sand- und Siltsteine<br />

und danach 573 m flõzführende oberkarbone Sandsteine<br />

und Tone, bevor in 2'020 m Teufe das aus<br />

Biotit-Plagioklas-Gneis bestehende kristalline<br />

Grundgebirge erreicht wurde.<br />

Morphologie und Sedimentfüllung dieses Nordschweizer<br />

Permokarbon-Troges wurden übersichtsmãssig<br />

erstmals von MÜLLER et al. (NTB 84-25)<br />

beschrieben. LAUBSCHER (1986, 1987) befasste<br />

sich in der Folge intensiv mit dem internen Bau und<br />

der tektonischen Entwicklung der Grabenstruktur,<br />

wãhrend MA TTER (1987) die fazielle Entwicklung<br />

der Grabenfüllung untersuchte.<br />

apart"-Vorgang darstellen kõnnten. Dabei wãre<br />

durch Dehnungsvorgãnge (Zerrungstektonik) der<br />

Westteil gegenüber dem Ostteil des Troges in grõssere<br />

Tiefe abgesackt und würde deshalb eine mãchtigere<br />

Sedimentfüllung aufweisen.<br />

3.4 HYDROGEOLOGISCHE ÚBERSICHT<br />

Eine Gesamtübersicht über die hydrogeologischen<br />

Verhãltnisse in der Nordschweiz vermittelt die<br />

"Hydrogeologische Karte der Schweiz 1:100'000,<br />

Blatt Bõtzberg-Beromünster, mit Erlãuterungen"<br />

(JÃCKLI & KEMPF, 1972). Die Grundwasserverhãltnisse<br />

in den quartãren Schottern sind auf der<br />

"Grundwasserkarte des Kantons Zürich, 1:25'000<br />

(Blatt Eglisau) detailliert dargestellt.<br />

Die wichtigsten Angaben über die hydrochemische,<br />

isotopenhydrologische und mikrobiologische Zusammensetzung<br />

und die Genese der Tiefengrundwãsser<br />

in der Nordschweiz sind in CARLÉ (1975), HÕGL<br />

(1980), VUATAZ (1982) und SCHMASSMANN et<br />

al. (NTB 84-21) publiziert. Vorlãufige Ergebnisse<br />

von Untersuchungen an Wãssern aus den <strong>Nagra</strong>­<br />

Bohrungen fanden ebenfalls schon Eingang in mehrere<br />

Pachartikel (KANZ, 1987; SCHMÁ.SSMANN,<br />

1987; MATTER, PETERS & RAMSEYER, 1987;<br />

DIEBOLD, 1986 u.a.).<br />

Im Gebiet der Sondierbohrung Weiach bilden die<br />

quartãren Schotter den oberflãchennahesten Aquifer<br />

(Grundwasser1eiter). Die Bohrstelle liegt am südlichen<br />

Rand des darin enthaltenen Grundwasserstroms,<br />

der hier mit extrem fiachem Gefãlle parallel<br />

zum Rhein fliesst. Die Speisung dieses Grundwassers<br />

erfolgt hauptsãchlich durch die aus dem Windlacher<br />

Feld und dem Glattal zufliessenden Teilstrõme. Von<br />

Eglisau bis Kaiserstuhl bildet der Rhein für die ihn<br />

beidseitig beg1eitenden Grundwasserfelder die Vorfiut.<br />

Beim EW Eg1isau verlãuft das Flussbett in der<br />

Molasse, bei Kaiserstuhl in den Malmkalken. D as<br />

Grundwasservorkommen von Weiach wird nur durch<br />

eine einzige Fassung, die Grundwasserfassung der<br />

Gemeinde Weiach, genutzt.<br />

Die mit der Bohrung Weiach erschlossenen Aquifers<br />

kõnnen wie folgt charakterisiert werden:<br />

Niederte"assenschotter<br />

Sandige Kiese. Gut durchlãssiger Porenwasser1eiter.<br />

Im Bereich der Bohrung betrãgt der Flurabstand,<br />

d.h. die Mãchtigkeit des trockenen Schotters über<br />

dem Grundwasser, zwischen 35-37 m.

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