Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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auch als vereinzelte diskrete Lagen von einigen cm<br />
bis zu mehreren m Mãchtigkeit (Bei1. 6.1).<br />
Der primãre Mineralbestand dieser Gneise ist Biotit,<br />
Plagiok1as, Quarz, se1tener Hornblende und Titanit<br />
sowie akzessorisch Apatit, Zirkon und Orthit.<br />
Der Plagioklas tritt in isometrischen, xenomorphen<br />
Kõrnern auf, die unzoniert und meist auch nicht verzwil1ingt<br />
sind. Die Anorthitgehalte sind mit 35-<br />
45 Mol-% etwas hõher als in den mittelkõrnigen<br />
Gneisen.<br />
Die Biotite zeigen verg1eichsweise etwas tiefere Tiund<br />
etwas hõhere Mg-Gehalte, die Homblenden sind<br />
jedoch optisch und chemisch identisch mit denen der<br />
mittelkõrnigen Biotit -Plagiok1as-Gneise.<br />
Sowohl die Hornblende-freien als auch die<br />
Hornblende-führenden Typen enthalten wenig bis<br />
gar keinen Kalifeldspat und deutlich mehr Plagiok1as<br />
(47 resp. 44 Vo1.-%) als die mittelkõrnigen Gneise.<br />
Die Geha1te an Quarz, Biotit, Hornblende und<br />
Akzessorien (besonders Apatit) sind jedoch mit den<br />
mittelkõrnigen Gneisen vergleichbar. Im QFM<br />
Diagramm liegen die feinkõrnigen Gneise ebenfalls<br />
allesamt im Feld der Urach-3-Gneise (vg1. Bei1. 6.3).<br />
Die mitt1ere Korngrõsse liegt bei 0.1 mm. Plagiok1as,<br />
Biotit und Quarz bi1den ein xenomorphes, g1eichkõrniges,<br />
stark lepidoblastisches Gleichgewichtsgefüge.<br />
Die Hornblenden zeigen eine starke Tendenz zu ungerichtetem<br />
Wachstum, daneben kommen aber auch<br />
Querbiotite vor. Die vereinzelt vorhandenen grõsseren<br />
Blasten von Plagiok1as verdanken ihre Entstehung<br />
einer postdeformativen Blastese unter Verdrãngung<br />
des Parallelgefüges.<br />
An einzeInen Proben lãsst sich ein nahtloser Übergang<br />
innerha1b weniger cm zu den nonna1en Gneisen<br />
beobachten, verbunden mit einer langsamen Kornvergrõberung<br />
und dem Auftreten von Kalifeldspat.<br />
Die feinkõrnig-homfelsartigen Gneise werden als<br />
Relikte betrachtet, die von der Kornvergrõberung<br />
und Gefügeentregelung anlãsslich der migmatischen<br />
Überprãgung nicht oder kaum erfasst wurden und<br />
somit ein primãr sehr feinkõrniges Ausgangsmateria1<br />
dokumentieren.<br />
6.3.4 Vergleich mit Schwarzwãlder Gneisserien<br />
Beim Ausgangmaterial der Gneise muss es sich um<br />
eine relativ eintõnige Serie von grauwackenartigen<br />
bis tonigen Sedimentgesteinen gehandelt haben.<br />
Dafür spricht die immer wieder auftretende Bãnderung<br />
mit lokal stark variierendem Modalbestand<br />
sowie das vereinzelte Vorkommen echt metapelitischer,<br />
Pinit-reicher Partien.<br />
Monotone Grauwackenserien als Ausgangsmaterial<br />
für migmatische Paragneise sind vor allem für das<br />
prãvariszische Grundgebirge des Mittelschwarzwaldes<br />
charakteristisch. A1lerdings sind die dortigen<br />
Gneise deutlich Quarz-reicher und Biotit-ãrmer a1s<br />
diejenigen von Weiach. Im Südschwarzwald sind generell<br />
abwechslungsreichere Serien ("bunte" Abfolgen)<br />
mit viel pelitischem Material vorhanden (WIM<br />
MENAUER, 1980; WIMMENAUER & STEN<br />
GER, 1983). Die Weiacher Gneise lassen sich deshalb<br />
nicht direkt mit einer der von WIMMENAUER<br />
(1980) definierten lithologischen Einheiten des Südoder<br />
Mittelschwarzwa1des parallelisieren. Frappant<br />
ist hingegen die Ãhnlichkeit zur Gneisserie, die in<br />
der Forschungsbohrung Urach-3 erbohrt wurde<br />
(STENGER, 1982). Die Zugehõrigkeit zu ein und<br />
derselben lithologischen Einheit ist jedoch angesichts<br />
der 110 km Distanz zwischen Weiach und<br />
Urach wenig wahrscheinlich.<br />
Für das Ablagerungsa1ter der Weiacher Gneise besteht<br />
keine direkte Evidenz. Nach HOFMANN &<br />
KOHLER (1973) erfolgte die Sedimentation der<br />
Paragesteine des Schwarzwaldes im Prãkambrium<br />
(vor ca. 900 Mio. Jahren).<br />
6.3.5 Ganggesteine<br />
Aplitische und pegmatitische Ganggesteine sind im<br />
Kristallin von Weiach recht verbreitet. Sie heben sich<br />
geophysikalisch mit ihren tieferen Th- und U-Gehalten<br />
gut von den Gneisen ab. Ihre Verteilung ist in<br />
den Beilagen 6.1 und 6.27 dargestellt.<br />
Biotit-Aplite<br />
Aplite mit Mãchtigkeiten von wenigen cm bis dm<br />
treten über das ganze Profil verteilt auf (Beil. 6.1).<br />
Vereinzelt sind auch deutlich mãchtigere Gãnge anzutreffen.<br />
Der Anteil an Apliten und Aplitgraniten in<br />
der gekernten Strecke betrãgt rund 18%. Der mãchtige<br />
Gangkomplex bei 2'228.16-2'261.60 m wird wegen<br />
seiner speziellen Eigenschaften separat beschrieben.<br />
Die Aplite sind weisse, zuweilen eher brãunlichweisse,<br />
massige, sehr har te Gesteine. Sie sind meist<br />
knapp mittelkõrnig (Korngrõssen maximall-2 mm)<br />
und zeigen im allgemeinen keine gerichteten Gefüge.