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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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- 96-<br />

auch als vereinzelte diskrete Lagen von einigen cm<br />

bis zu mehreren m Mãchtigkeit (Bei1. 6.1).<br />

Der primãre Mineralbestand dieser Gneise ist Biotit,<br />

Plagiok1as, Quarz, se1tener Hornblende und Titanit<br />

sowie akzessorisch Apatit, Zirkon und Orthit.<br />

Der Plagioklas tritt in isometrischen, xenomorphen<br />

Kõrnern auf, die unzoniert und meist auch nicht verzwil1ingt<br />

sind. Die Anorthitgehalte sind mit 35-<br />

45 Mol-% etwas hõher als in den mittelkõrnigen<br />

Gneisen.<br />

Die Biotite zeigen verg1eichsweise etwas tiefere Tiund<br />

etwas hõhere Mg-Gehalte, die Homblenden sind<br />

jedoch optisch und chemisch identisch mit denen der<br />

mittelkõrnigen Biotit -Plagiok1as-Gneise.<br />

Sowohl die Hornblende-freien als auch die<br />

Hornblende-führenden Typen enthalten wenig bis<br />

gar keinen Kalifeldspat und deutlich mehr Plagiok1as<br />

(47 resp. 44 Vo1.-%) als die mittelkõrnigen Gneise.<br />

Die Geha1te an Quarz, Biotit, Hornblende und<br />

Akzessorien (besonders Apatit) sind jedoch mit den<br />

mittelkõrnigen Gneisen vergleichbar. Im QFM­<br />

Diagramm liegen die feinkõrnigen Gneise ebenfalls<br />

allesamt im Feld der Urach-3-Gneise (vg1. Bei1. 6.3).<br />

Die mitt1ere Korngrõsse liegt bei 0.1 mm. Plagiok1as,<br />

Biotit und Quarz bi1den ein xenomorphes, g1eichkõrniges,<br />

stark lepidoblastisches Gleichgewichtsgefüge.<br />

Die Hornblenden zeigen eine starke Tendenz zu ungerichtetem<br />

Wachstum, daneben kommen aber auch<br />

Querbiotite vor. Die vereinzelt vorhandenen grõsseren<br />

Blasten von Plagiok1as verdanken ihre Entstehung<br />

einer postdeformativen Blastese unter Verdrãngung<br />

des Parallelgefüges.<br />

An einzeInen Proben lãsst sich ein nahtloser Übergang<br />

innerha1b weniger cm zu den nonna1en Gneisen<br />

beobachten, verbunden mit einer langsamen Kornvergrõberung<br />

und dem Auftreten von Kalifeldspat.<br />

Die feinkõrnig-homfelsartigen Gneise werden als<br />

Relikte betrachtet, die von der Kornvergrõberung<br />

und Gefügeentregelung anlãsslich der migmatischen<br />

Überprãgung nicht oder kaum erfasst wurden und<br />

somit ein primãr sehr feinkõrniges Ausgangsmateria1<br />

dokumentieren.<br />

6.3.4 Vergleich mit Schwarzwãlder Gneisserien<br />

Beim Ausgangmaterial der Gneise muss es sich um<br />

eine relativ eintõnige Serie von grauwackenartigen<br />

bis tonigen Sedimentgesteinen gehandelt haben.<br />

Dafür spricht die immer wieder auftretende Bãnderung<br />

mit lokal stark variierendem Modalbestand<br />

sowie das vereinzelte Vorkommen echt metapelitischer,<br />

Pinit-reicher Partien.<br />

Monotone Grauwackenserien als Ausgangsmaterial<br />

für migmatische Paragneise sind vor allem für das<br />

prãvariszische Grundgebirge des Mittelschwarzwaldes<br />

charakteristisch. A1lerdings sind die dortigen<br />

Gneise deutlich Quarz-reicher und Biotit-ãrmer a1s<br />

diejenigen von Weiach. Im Südschwarzwald sind generell<br />

abwechslungsreichere Serien ("bunte" Abfolgen)<br />

mit viel pelitischem Material vorhanden (WIM­<br />

MENAUER, 1980; WIMMENAUER & STEN­<br />

GER, 1983). Die Weiacher Gneise lassen sich deshalb<br />

nicht direkt mit einer der von WIMMENAUER<br />

(1980) definierten lithologischen Einheiten des Südoder<br />

Mittelschwarzwa1des parallelisieren. Frappant<br />

ist hingegen die Ãhnlichkeit zur Gneisserie, die in<br />

der Forschungsbohrung Urach-3 erbohrt wurde<br />

(STENGER, 1982). Die Zugehõrigkeit zu ein und<br />

derselben lithologischen Einheit ist jedoch angesichts<br />

der 110 km Distanz zwischen Weiach und<br />

Urach wenig wahrscheinlich.<br />

Für das Ablagerungsa1ter der Weiacher Gneise besteht<br />

keine direkte Evidenz. Nach HOFMANN &<br />

KOHLER (1973) erfolgte die Sedimentation der<br />

Paragesteine des Schwarzwaldes im Prãkambrium<br />

(vor ca. 900 Mio. Jahren).<br />

6.3.5 Ganggesteine<br />

Aplitische und pegmatitische Ganggesteine sind im<br />

Kristallin von Weiach recht verbreitet. Sie heben sich<br />

geophysikalisch mit ihren tieferen Th- und U-Gehalten<br />

gut von den Gneisen ab. Ihre Verteilung ist in<br />

den Beilagen 6.1 und 6.27 dargestellt.<br />

Biotit-Aplite<br />

Aplite mit Mãchtigkeiten von wenigen cm bis dm<br />

treten über das ganze Profil verteilt auf (Beil. 6.1).<br />

Vereinzelt sind auch deutlich mãchtigere Gãnge anzutreffen.<br />

Der Anteil an Apliten und Aplitgraniten in<br />

der gekernten Strecke betrãgt rund 18%. Der mãchtige<br />

Gangkomplex bei 2'228.16-2'261.60 m wird wegen<br />

seiner speziellen Eigenschaften separat beschrieben.<br />

Die Aplite sind weisse, zuweilen eher brãunlichweisse,<br />

massige, sehr har te Gesteine. Sie sind meist<br />

knapp mittelkõrnig (Korngrõssen maximall-2 mm)<br />

und zeigen im allgemeinen keine gerichteten Gefüge.

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