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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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darauf hin, dass sich bedeutende Weglõsungs- und<br />

Um1agerungsprozesse abgespielt haben müssen. Als<br />

Besonderheit sei auf neugebildeten Apophyllit (Ca,<br />

K, F-Silikat) als Drusenfüllung in einem derartig<br />

umgewandelten Gestein in ca. 2'095 m Teufe hingewiesen.<br />

6.6.2 Umwandlungen in Zusammenhang mit der<br />

Kataklase (Umwandlungstyp 2)<br />

Makroskopisch ãussert sich diese Umwandlung, die<br />

eindeutig in Zusammenhang mit der Kataklase steht,<br />

durch eine Aufhellung der Biotitfarbe. Ganz frischer<br />

Biotit erscheint makroskopisch schwarz. Dies ist in<br />

den Gneisen von Weiach praktisch nie der Fall, denn<br />

stets ist eine Tendenz zu mehr oder weniger helleren,<br />

braunen Farbtõnen vorhanden, die eine beginnende<br />

submikroskopische Umwandlung der Biotite<br />

und damit die grosse Verbreitung dieser hydrothermalen<br />

Beeinflussung anzeigen (vgl. Beil. 6.2).<br />

Parallel mit dieser sukzessiven Chloritisierung geht<br />

hãufig eine Verãnderung des Biotits durch Prehnit<br />

oder Kalifeldspat (selten auch Pumpellyit) einher.<br />

Ferner umfasst die "Typ 2"-Umwandlung eine Sericitisierung!Chloritisierung<br />

der Plagioklase und z.T.<br />

auch eine Umwandlung von Hornblende und Orthit.<br />

Als Neubildungen kommen vor: Albit, Kalifeldspat,<br />

Quarz, Sericit, Chlorit, Titanit, Prehnit, Pumpellyit,<br />

seltener Pyrit, Calcit und Fluorit.<br />

Die Umwandlungen sind oft unvollstãndig und die<br />

Neubildungen feinkõrniger als beim "Typ 1". Der<br />

Zusammenhang mit der Kataklase wird einerseits<br />

durch eine starke Bindung der Umwandlung an kataklastisch<br />

deformierte Bereiche und andererseits<br />

durch die Kristallisation der Neubildungen in der<br />

kataklastischen Matrix belegt. Doch sind auch mehr<br />

oder weniger undeformierte Gneise von dieser Umwandlung<br />

erfasst worden.<br />

Die "Typ 2"-Umwandlungen zeigen eine gewisse vertikale<br />

Gliederung: Wãhrend die Sericitisierung der<br />

Plagioklase und die Biotit-Ausbleichung über das<br />

ganze Proftl hinweg angetroffen werden, zeichnen<br />

sich die obersten 40-50 m durch eine teilweise Vertonung<br />

der Plagioklase, eine olivgrüne Farbe der<br />

frischen Biotite im Dünnschliff und eine vollstãndige<br />

Umwandlung von Hornblende und Orthit aus. Zugleich<br />

fehlen in diesem Abschnitt Prehnit und Pumpellyit<br />

als Neubildungen, die nur in einem bestimmten<br />

Teufenbereich vorkommen (Beil. 6.1). Diese<br />

U nterschiede werden als Effekt lokal verãnderter<br />

Fluidparameter, wie etwa C02-Gehalt oder Sauerstoffpartialdruck<br />

betrachtet. Keinesfalls han deIt es<br />

sich um einen tiefgreifenden Verwitterungseffekt<br />

(Kap. 6.6.3).<br />

Die hydrothermal neugebildeten Mineralien kommen<br />

einerseits als z.T. pseudomorphe Umwandlungsprodukte<br />

der primãr-metamorphen Mineralien,<br />

ande'rerseits als meist xenomorphe, sehr feinkõrnige<br />

« 0.1 mm) syn- bis postkataklastische Kristallisationen<br />

in den mikrobrekziõsen Stõrungszonen vor. Sie<br />

belegen so den ursãchlichen Zusammenhang zwischen<br />

der Kataklase und der hydrothermalen Umwandlung.<br />

Der Plagioklas, sehr anfãllig auf tieftemperierte Einflüsse,<br />

zeigt recht verschiedenartige Umwandlungen.<br />

Am verbreitetsten . ist eine Sericitisierung, bei der<br />

sich fleckig im Plagioklaskorn verteilte Sericitschuppen<br />

von 20-60 JLm Grõsse bilden. Parallel dazu erfolgte<br />

hãufig eine Albitisierung, die ebenfalls sehr<br />

lokal und fleckenhaft ausgebildet ist. Von fast gleichrangiger<br />

Bedeutung ist eine meist auf den Kernbereich<br />

konzentrierte Verdrãngung durch feine, xenomorphe<br />

Kalifeldspat -(Mikroklin)-Kõrner. Innerhalb<br />

des Plagioklases zeigen diese gleiche optische<br />

Orientierung, d.h. der wachsende Kalifeldspat folgt<br />

offenbar kristal10graphischen Gegebenheiten des<br />

Plagioklas. Das benõtigte Kalium stammt aus der<br />

damit gekoppe1ten Biotit-Umwandlung. Diese<br />

Plagioklas-Kalifeldspatisierung scheint im ganzen<br />

Kristallin der Nordschweiz und des Schwarzwalds<br />

verbreitet zu sein, wurde sie doch auch in allen anderen<br />

Bohrungen beobachtet und schon früh beschrieben<br />

(z.B. REIN, 1952; MEHNERT, 1957). Weitere<br />

Produkte der Plagioklas-Umwandlung sind Chlorit,<br />

der vor allem in den obersten 150 m als zonar angeordnete<br />

Neubildungen vorkommt, und Prehnit, der<br />

unterhalb ca. 2'125 m vereinzelte xenomorph-Iappige<br />

Aggregate im Plagioklas bildet. Im obersten Teil, bis<br />

2'080 m, ist z.T. eine leichte Vertonung der Plagioklase,<br />

gekoppelt mit einer Calcitbildung, festzustelleno<br />

In den obersten vier Metern sind sie sogar vollstãndig<br />

vertont. Bei den Tonmineralien handelt es<br />

sich um Iilit, unregelmãssige Illit-Smektit-Wechsellagerungen<br />

und Chlorit.<br />

Die Biotite reagierten ebenfalls sehr empfindlich auf<br />

hydrothermale Fluids, weshalb man im ganzen Kristallin<br />

kaum je Kõmer ohne zumindest eine randlich<br />

beginnende Umwandlung fmdet. Am bedeutendsten<br />

ist eine kontinuierliche Ausbleichung und anschliessende<br />

Chloritisierung. Dabei nimmt die Farbintensitãt<br />

des Biotits von den Kornrãndern her langsam ab,<br />

verbunden mit einer Verkleinerung der Doppelbrechung<br />

und einer Ausscheidung von Titanit (manchmal<br />

auch Ti02) als feinste Sãume oder spindelartige<br />

Aggregate. So kõnnen homogen gebleichte "Biotite"

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