Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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und dm-Bereich liegt, ist ein Vergleich mit den in<br />
der Beilage 5.la aufgeführten Laborwerten nur<br />
bedingt statthaft.<br />
Kaliber (Cl-3 und C2-4)<br />
Der Bohrlochdurchmesser wurde mit 4 paarweise<br />
gekoppelten (C 1-3, C 2-4), senkrecht zueinanderstehenden<br />
Messarmen registriert. Die Messdaten zeigen<br />
bis etwa 210 m ein ovales, leicht ausgekesseltes<br />
Bohrloch. Unterhalb dieser Tiefe ist das Bohrloch<br />
im homogenen Kalk masshaltig und rund. Tongefüllte<br />
Karstspalten, bspw. bei ca. 250 m, sind z.T.<br />
durch lokale Wandausbrüche gekennzeichnet.<br />
Elektrische Widerstãnde (RLLS, RLLD, RMSFL)<br />
Im al1gemeinen sind Gesteine - mit Ausnahme einiger<br />
Erze - quasi Nichtleiter, d.h. ihr Widerstand<br />
wird als unendlich angenommen. Ein elektrischer<br />
Strom kann in einer Formation also nur bei Anwesenheit<br />
dissoziierter Ionen im Formationswasser<br />
und!oder durch den Ionenaustauschprozess zwischen<br />
den Tonplãttchen fliessen.<br />
Durch Versuche konnte festgestellt werden, dass der<br />
Widerstand einer tonfreien Formation proportional<br />
zum Widerstand der sãttigenden Flüssigkeit ist. Er<br />
ist aber nicht nur eine Funktion dieses Flüssigkeitswiderstandes,<br />
sondem auch eine der Porositãt und<br />
untergeordnet, der geometrischen Struktur der Poren.<br />
Die Einheit des elektrischen Widerstandes ist<br />
Ohm·m 2 /m oder vereinfacht Om. Sein reziproker<br />
Wert ist die Leitfãhigkeit, ausgedrückt in Siemens/m<br />
oder der in der Erdõlindustrie gebrãuch1ichen Einheit<br />
mmho/m (1 Ohm·m = 1 S/m = 1'000 mmho/m).<br />
Die Ermittlung des Widerstandes basiert auf dem<br />
Spannungsabfall zwischen zwei Elektroden, die sich<br />
in einem bestimmten Abstand zu einer stromemittierenden<br />
Elektrode befmden. Von den zahlreichen<br />
Gerãten wurden für die Bohrung Weiach das "Dual<br />
Induction Laterolog Tool" und das "Dual Laterolog<br />
Tool" eingesetzt, um eine optimale Anpassung an die<br />
Widerstãnde der durchteuften Formationen zu erzieleno<br />
Die mit diesen Gerãten erfolgte simultane Aufzeichnung<br />
von drei elektrischen Widerstãnden unterschied1icher<br />
Eindringtiefe ermõglicht bei einem Salinitãtskontrast<br />
zwischen Spü1ungsftltrat und Formationswasser<br />
eine Zonierung in permeable und imper-<br />
meable Schichten. Wie aus dem SP ersichtlich (positiver<br />
Ausschlag), ist das Spülungsfiltrat saliner als<br />
das Formationswasser, sodass die Kurven im Intervall<br />
"B" der USM divergieren. Das RLLD mit der<br />
grõssten Eindringtiefe zeigt dabei grõssere Widerstãnde<br />
auf als das RLLSIRMSFL mit mittlerer bzw.<br />
geringer Eindringtiefe. Dies geht konform mit der<br />
Überlegung, dass in der Nãhe des Bohrlochs ein<br />
Sondensigna1 mit kleiner Eindringtiefe vom Widerstand<br />
des Filtrates abhãngt, wãhrend ein solches mit<br />
grosser Eindringtiefe hauptsãch1ich vom Widerstand<br />
des Formationswassers bestimmt wird.<br />
Ist kein Spülungsfiltrat ins umgebende Gestein eingedrungen,<br />
so zeigen alle drei Kurven (unabhãngig<br />
von der Eindringtiefe) denselben Widerstand an und<br />
die Zone kann a1s impermeabel eingestuft werden<br />
(Intervall "A").<br />
Der Widerstandssprung von durchschnittlich 40 Om<br />
auf über 1'000 Om bei 185 m zeigt deutlich, wo der<br />
Übergang zum sehr dichten, wenig porõsen "Massenka1k"<br />
stattfindet.<br />
Brnttodichte (RHOB)<br />
Die von einer Cãsium-Quelle ins Gestein emittierten<br />
Gammastrahlen (662 Ke V) kollidieren mit dessen<br />
Elektronen, werden dadurch gestreut und verlieren<br />
bei diesem Prozess auch einen Teil ihrer Energie<br />
(Compton-Effekt). Danach werden sie von zwei in<br />
verschiedenen Abstãnden angebrachten Detektoren<br />
registriert. Ihre Zahl hãngt von der Elektronendichte<br />
des Materials ab, d.h. je dichter dasselbe ist, desto<br />
stãrker wird die Strahlung absorbiert. Durch Vergleich<br />
der beiden Zãhlraten ist es mõglich, Einflüsse<br />
des Filterkuchens und kleinere Bohrlocheffekte zu<br />
kompensieren.<br />
Für die meisten Elemente und folglich Minera1e ist<br />
die Elektronendichte direkt proportiona1 der Bruttodichte<br />
des Gesteins. Der daraus ermittelte Dichtewert<br />
ist umso genauer, je nãher der Quotient von<br />
Z/A (Kernladungszahl/Massenzahl) bei 0.5 liegt.<br />
Einzig das Element Wasserstoff, und abgeschwãcht<br />
dessen Verbindungen, zeigen eine Abweichung von<br />
dieser Rege~ sodass bspw. für Wasser eine um 11%<br />
zu hohe Elektronendichte ermittelt wird. Durch eine<br />
geeignete Formel werden die Werte automatisch so<br />
korrigiert, dass für die hãufigsten, wassergesãttigten<br />
Sedimentgesteine wie Sandstein, Kalkstein und Dolomit<br />
für jede beliebige Porositãt die tatsãch1iche<br />
Dichte aufgezeichnet wird.