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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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- 83-<br />

und dm-Bereich liegt, ist ein Vergleich mit den in<br />

der Beilage 5.la aufgeführten Laborwerten nur<br />

bedingt statthaft.<br />

Kaliber (Cl-3 und C2-4)<br />

Der Bohrlochdurchmesser wurde mit 4 paarweise<br />

gekoppelten (C 1-3, C 2-4), senkrecht zueinanderstehenden<br />

Messarmen registriert. Die Messdaten zeigen<br />

bis etwa 210 m ein ovales, leicht ausgekesseltes<br />

Bohrloch. Unterhalb dieser Tiefe ist das Bohrloch<br />

im homogenen Kalk masshaltig und rund. Tongefüllte<br />

Karstspalten, bspw. bei ca. 250 m, sind z.T.<br />

durch lokale Wandausbrüche gekennzeichnet.<br />

Elektrische Widerstãnde (RLLS, RLLD, RMSFL)<br />

Im al1gemeinen sind Gesteine - mit Ausnahme einiger<br />

Erze - quasi Nichtleiter, d.h. ihr Widerstand<br />

wird als unendlich angenommen. Ein elektrischer<br />

Strom kann in einer Formation also nur bei Anwesenheit<br />

dissoziierter Ionen im Formationswasser<br />

und!oder durch den Ionenaustauschprozess zwischen<br />

den Tonplãttchen fliessen.<br />

Durch Versuche konnte festgestellt werden, dass der<br />

Widerstand einer tonfreien Formation proportional<br />

zum Widerstand der sãttigenden Flüssigkeit ist. Er<br />

ist aber nicht nur eine Funktion dieses Flüssigkeitswiderstandes,<br />

sondem auch eine der Porositãt und<br />

untergeordnet, der geometrischen Struktur der Poren.<br />

Die Einheit des elektrischen Widerstandes ist<br />

Ohm·m 2 /m oder vereinfacht Om. Sein reziproker<br />

Wert ist die Leitfãhigkeit, ausgedrückt in Siemens/m<br />

oder der in der Erdõlindustrie gebrãuch1ichen Einheit<br />

mmho/m (1 Ohm·m = 1 S/m = 1'000 mmho/m).<br />

Die Ermittlung des Widerstandes basiert auf dem<br />

Spannungsabfall zwischen zwei Elektroden, die sich<br />

in einem bestimmten Abstand zu einer stromemittierenden<br />

Elektrode befmden. Von den zahlreichen<br />

Gerãten wurden für die Bohrung Weiach das "Dual<br />

Induction Laterolog Tool" und das "Dual Laterolog<br />

Tool" eingesetzt, um eine optimale Anpassung an die<br />

Widerstãnde der durchteuften Formationen zu erzieleno<br />

Die mit diesen Gerãten erfolgte simultane Aufzeichnung<br />

von drei elektrischen Widerstãnden unterschied1icher<br />

Eindringtiefe ermõglicht bei einem Salinitãtskontrast<br />

zwischen Spü1ungsftltrat und Formationswasser<br />

eine Zonierung in permeable und imper-<br />

meable Schichten. Wie aus dem SP ersichtlich (positiver<br />

Ausschlag), ist das Spülungsfiltrat saliner als<br />

das Formationswasser, sodass die Kurven im Intervall<br />

"B" der USM divergieren. Das RLLD mit der<br />

grõssten Eindringtiefe zeigt dabei grõssere Widerstãnde<br />

auf als das RLLSIRMSFL mit mittlerer bzw.<br />

geringer Eindringtiefe. Dies geht konform mit der<br />

Überlegung, dass in der Nãhe des Bohrlochs ein<br />

Sondensigna1 mit kleiner Eindringtiefe vom Widerstand<br />

des Filtrates abhãngt, wãhrend ein solches mit<br />

grosser Eindringtiefe hauptsãch1ich vom Widerstand<br />

des Formationswassers bestimmt wird.<br />

Ist kein Spülungsfiltrat ins umgebende Gestein eingedrungen,<br />

so zeigen alle drei Kurven (unabhãngig<br />

von der Eindringtiefe) denselben Widerstand an und<br />

die Zone kann a1s impermeabel eingestuft werden<br />

(Intervall "A").<br />

Der Widerstandssprung von durchschnittlich 40 Om<br />

auf über 1'000 Om bei 185 m zeigt deutlich, wo der<br />

Übergang zum sehr dichten, wenig porõsen "Massenka1k"<br />

stattfindet.<br />

Brnttodichte (RHOB)<br />

Die von einer Cãsium-Quelle ins Gestein emittierten<br />

Gammastrahlen (662 Ke V) kollidieren mit dessen<br />

Elektronen, werden dadurch gestreut und verlieren<br />

bei diesem Prozess auch einen Teil ihrer Energie<br />

(Compton-Effekt). Danach werden sie von zwei in<br />

verschiedenen Abstãnden angebrachten Detektoren<br />

registriert. Ihre Zahl hãngt von der Elektronendichte<br />

des Materials ab, d.h. je dichter dasselbe ist, desto<br />

stãrker wird die Strahlung absorbiert. Durch Vergleich<br />

der beiden Zãhlraten ist es mõglich, Einflüsse<br />

des Filterkuchens und kleinere Bohrlocheffekte zu<br />

kompensieren.<br />

Für die meisten Elemente und folglich Minera1e ist<br />

die Elektronendichte direkt proportiona1 der Bruttodichte<br />

des Gesteins. Der daraus ermittelte Dichtewert<br />

ist umso genauer, je nãher der Quotient von<br />

Z/A (Kernladungszahl/Massenzahl) bei 0.5 liegt.<br />

Einzig das Element Wasserstoff, und abgeschwãcht<br />

dessen Verbindungen, zeigen eine Abweichung von<br />

dieser Rege~ sodass bspw. für Wasser eine um 11%<br />

zu hohe Elektronendichte ermittelt wird. Durch eine<br />

geeignete Formel werden die Werte automatisch so<br />

korrigiert, dass für die hãufigsten, wassergesãttigten<br />

Sedimentgesteine wie Sandstein, Kalkstein und Dolomit<br />

für jede beliebige Porositãt die tatsãch1iche<br />

Dichte aufgezeichnet wird.

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