Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Die Kluftfüllungen werden praktisch von 4 Kluftmineralien<br />
oder Assoziationen dieser Mineralien aufge-<br />
-101-<br />
den Pluids ("hydraulic fracturing", vgl. MEYER,<br />
1987). Es ist durchaus denkbar, dass die in Kap. 6.6.5<br />
beschriebenen Siedephãnomene in den Flüssigkeitseinschlüssen<br />
bei plõtzlichen Druckentlastungen anlãsslich<br />
kataklastischer Sprõddeformationen stattfanden.<br />
6.5.2.3 A1ter und Genese der kataklastischen<br />
Stõrungszonen<br />
Die kataklastischen Stõrungszonen sind im gesamten<br />
Kristallin vorhanden, fehlen jedoch in ãhnlicher Ausbildung<br />
in den hangenden Permokarbonsedimenten.<br />
Diese Sedimente zeigen zwar unterhalb 1'309 m eine<br />
sehr starke Zerklüftung (vgl. Beil. 5.20), die aber<br />
trotz des lithologischen U nterschiedes zum Kristallin<br />
keinesfalls durch dieselben tektonischen Ereignisse<br />
wie die Kataklasite erzeugt sein kõnnen. Die Kataklase<br />
muss deshalb Prã-Stephanien-A1ter haben (ãlter<br />
als rund 295 Mio.J.) und dürfte in Zusammenhang<br />
mit den grossen oberkarbonischen Deformationen<br />
(LAUBSCHER, 1987) und den begieitenden<br />
Granitintrusionen stehen (s. Kap. 6.6.6).<br />
6.5.3 Klüftung<br />
Als Kluft wurden auf der Bohrstene die mehr oder<br />
weniger ebe nen Bruchflãchen bezeichnet, die den<br />
Kornverband scharf durchtrennen. Die begrenzte<br />
flãehige Ausdehnung, die oft an die Definition einer<br />
Kluft geknüpft wird, war in der Bohrung wegen den<br />
kleinrãumigen Aufschlussverhãltnissen nieht überprüfbar.<br />
Auch ob Bewegungen parallel den Bruehflãehen<br />
stattgefunden haben, wodureh Brüehe und<br />
Stõrungen von Klüften untersehieden werden<br />
(HOBBS et al., 1976; SEGALL & POLLARD,<br />
1983) liess sich nur in den wenigsten Fãllen mit<br />
Sieherheit feststel1en.<br />
Im gekernten Kristallinabschnitt (248.8 m) wurden<br />
insgesamt 2'650 Klüfte festgestel1t. Davon lagen 444<br />
oder 17% im orientierten obersten Teil und konnten<br />
eingemessen werden.<br />
6.5.3.1 Kluftfüllungen<br />
92% der 2'650 erfassten Klüfte sind vollstãndig verheilt,<br />
d.h. mit Mineralausscheidungen gefüllt, und<br />
8% der Klüfte weisen keine Füllung auf, ohne jedoch<br />
hydrologisch offen zu sein.<br />
baut. Es sind dies Chlorit, Quarz, Calcit und Tonminerale<br />
(Sericit, Illit; Beil. 6.1). Sehr seltene Kluftmineralien<br />
sind Hãmatit und Pyrit. Hãmatit wurde nur<br />
im obersten Kristallinteil "on 2'040-2'110 m festgestel1t.<br />
Die Kluftbreiten, bei den verheilten K1üften als<br />
Mãehtigkeit der Kluftfüllung zu messen, liegen mit<br />
Ausnahme der Calcitklüfte, die bis knapp cm-breit<br />
sein kõnnen, stets unter einem Milimeter.<br />
Qua1Z-KJüfte<br />
Wie im Bõttstein-Granit (vgl. NTB 85-01) reprãsentieren<br />
die Quarzklüfte die ãlteste Kluftgeneration, da<br />
sie sowohl von Chlorit- als aueh von Calcit-Klüften<br />
versetzt werden. Die meisten Quarz-Klüfte treten in<br />
den sauren Ganggesteinen auf und führen noch<br />
weehselnde Mengen von Chlorit oder Sericit. Sie<br />
stel1en rund 23% der gesamten Klüfte.<br />
Chlorit-KJüfte<br />
Die Chlorit-Klüfte sind mit rund 51% der totalen<br />
Kluftzahl mit Abstand am hãufigsten. Sie treten fast<br />
nur in den Gneisen auf. Hãufig werden sie von etwas<br />
Caleit begleitet, der wohl aber in vielen Fãllen erst<br />
spãter ausgesehieden wurde.<br />
Tonmineral-KJüfte<br />
Diese selten vorkommenden Klüfte (2%) treten in<br />
den obersten 70 Metern des Kristallins sowie zwisehen<br />
2'200 und 2'228 m, d.h. im Hangenden des<br />
grossen Gangkomplexes, auf. Bei den Tonmineralien<br />
handelt es sieh um Sericit bis Illit. Diese K1üfte dürften<br />
syngenetiseh mit den Chlorit-Klüften sein.<br />
Calcit-KJüfte<br />
Calcit -Klüfte sind in Weiaeh die jÜDgsten Bildungen.<br />
Sie versetzen sowohl die Quarz- wie auch die<br />
Chlorit-Klüfte und machen 10% aller Klüfte aus. Der<br />
weisse, derbe Calcit kann zuweilen in Form schmaler<br />
Kristallplatten zu fiederartigen Aggregaten angeordnet<br />
sein.<br />
6.5.3.2 OfTene Klüfte<br />
Eindeutig offene Klüfte konnten im Kristallin von<br />
Weiach nieht beobaehtet werden. Einzig in einem