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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-130 -<br />

mik (Profll 82-NS-70) kann er lateral nicht weit verfolgt<br />

werden. Das entspricht wahrscheinlich einer<br />

eng begrenzten Ausdehnung der Faziesbereiche in<br />

den kontinentalen Permserien. Es kõnnten allerdings<br />

auch tektonische Stõrungen eine Rolle spielen.<br />

Das Karbon dagegen zeichnet sich durch eine Serie<br />

guter bis ausgezeichneter Reflektoren ab, deren Entstehung·<br />

auf die positiven Impedanzsprünge an der<br />

Basis grõsserer Kohleflõze und/oder Tuffit1agen<br />

zurückzuführen ist. Im VSP treten zumindest fünf<br />

solcher "Kohlereflektoren" auf, welche mit Flõzen<br />

entsprechender Tiefenlage korreliert wurden (01 -<br />

Q5). Das synthetische Seismogramm weist zwischen<br />

1'000 und 1'100 ms mehrere "Ret1ektoren lt mit extremer<br />

Amplitude auf. Wie ein Verg1eich mit dem lithostratigraphischen<br />

Detai1profil zeigt, muss es sich<br />

dabei zum Tei1 um additive Überlagerung einzelner<br />

Reflexionen handeln, die nicht einer bestimmten<br />

Schicht zugeordnet werden kõnnen.<br />

Die Identiftkation dieser Kohlereflektoren 01 bis 05<br />

in der Oberflãchenseismik gelingt nur lückenhaft. Sie<br />

treten hier über weite Strecken a1s kompliziertes Reflektorbündel<br />

voller Schichtverbiegungen und Diskordanzen<br />

in Erscheinung und lassen erhebliche tektonische<br />

und/oder fazielle Komplikationen vermuten.<br />

Kristallin<br />

Am Übergang von den Siliziklastika des Karbons zu<br />

den Gneisen des kristallinen Grundgebirges fmdet<br />

eine zwar markante, jedoch graduelle Geschwindigkeits-<br />

und Dichtezunahme statt. Da diese Zunahme<br />

aber .über ca. 20 m relativ kontinuierlich erfolgt,<br />

resultiert daraus kein ausgeprãgter Reflexionskoeffizient<br />

(siehe Bei1. 7.3) und sie zeichnet sich im Frequenzbereich<br />

der Obert1ãchenseismik dementsprechend<br />

bescheiden ab. Der Ref/ektor R, im NTB 84-15<br />

als Top Kristallin identiflzi.ert, ist in der weiteren<br />

Umgebung der Bohrung Weiach nicht eindeutig verfolgbar.<br />

Nach Osten scheint er, durch eine Diskordanz<br />

zum hangenden Karbon verdeutlicht, leicht<br />

anzusteigen. Nach Westen bricht er nach ca. 1/2 km<br />

ab und scheint sich 50 oder sogar 100 ms tiefer und<br />

nach Westen ansteigend fortzusetzen. Anhand des<br />

VSP, wo dieser Top Kristallin-Ret1ektor zweimal<br />

deutlich versetzt ist, kõnnen in dieser Flãche tektonische<br />

Stõrungen nachgewiesen werden (NTB 84-15,<br />

S.85).<br />

Die Gneise sind im Bereich der Bohrung Weiach<br />

seismisch nicht weiter gliederbar. Die mit etwas<br />

Phantasie in Tiefen um 1.4 s und um 2 s (Bei1. 7.3)<br />

feststellbaren Ret1exionen wurden von der Tiefborung<br />

nicht mehr erreicht und kõnnen deshalb geologisch<br />

nicht identifizi.ert werden.<br />

72 BOHRLOCHGRA~METruE<br />

72.1 AIlgemeines<br />

Das Bohrlochgravimeter dient zur Aufnahme eines<br />

absoluten Dichteproft1es, das im Verg1eich zur LDT­<br />

I?ich~e (Litho-?ensity-Tool; Gamma-Gamma-Log)<br />

für em wesentlich grõsseres Gesteinsvolumen reprãsentativ<br />

ist. Wãhrend bei der LDT-Messung der<br />

effe~tive Untersuchungsradiu.s (Eindringtiefe) nur<br />

wemge cm betrãgt, wird vom Bohrlochgravimeter<br />

das durchteufte Gestein im Umkreis von<br />

ca. 50 m erfasst.<br />

Im Prinzip handelt es sich beim BHGM-Gerãt<br />

(Borehole Gravimeter) um eine hochsensible Federwaage,<br />

welche an einem Messkabel auf Endteufe<br />

eingefahren wird. Wãhrend des Aufuolvorganges<br />

misst man in diskreten Intervallen die relative<br />

Schwere a1s Funktion der Tiefe. Gleichzeitig wird die<br />

Messzeit für die Gezeitenkorrektur sowie ein Gamma-Ray-<br />

bzw. CCL-Log (Rohrmuffenlog) zur genauen<br />

Ermittlung der Referenztiefe aufgezeichnet.<br />

Bei der anschliessenden Datenverarbeitung werden<br />

Korrekturen für Gezeiten, Gerãtedrift, Terrainanziehung<br />

und ~ohrlochneigung vorgenommen, was zum<br />

sog. redUZlerten Schwereprofil führt. Aufgrund desselben<br />

kõnnen dann die BHGM-Dichten der einzelnen<br />

Messintervalle errechnet und mit den LDT­<br />

Dichten korreliert werden (Bei1. 7.5). Die ermittelten<br />

~ichten werd~n im übrigen auch a1s Grundlage für<br />

dle Interpretation von auf der Erdobert1ãche gemessenen<br />

Schwerewerten benõtigt (NTB 84-22).<br />

Bei glatter, masshaltiger Bohrlochwandung treten,<br />

abgesehen von einer gerãtespezi.ftsch meist konstanten<br />

Messwertverschiebung, normalerweise keine Unterschiede<br />

zwischen den BHGM- und den LDT­<br />

Di:hten auf (I?ichtedifferenzkurve auf Bei1. 7.5).<br />

Grossere Abwelchungen kõnnen auf nicht erbohrte<br />

bzw. auf die Fortsetzung durchbohrter Dichteinho~<br />

m~ge~tãten zurückgehen, wie sie z.B. durch Gãnge,<br />

machtIgere Kataklasite oder stãrker vertonte Gesteinsbereiche<br />

geschaffen werden. Die hãuftgste<br />

Ursache für Dichtedifferenzen sind jedoch Bohrlochwandunebenheiten,<br />

insbesondere Bohrlochauskesselungen<br />

(mangelhaftes Ka1iber). Die LDT -Sonde<br />

registriert in solchen Fãllen fast immer einen zu

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