Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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mik (Profll 82-NS-70) kann er lateral nicht weit verfolgt<br />
werden. Das entspricht wahrscheinlich einer<br />
eng begrenzten Ausdehnung der Faziesbereiche in<br />
den kontinentalen Permserien. Es kõnnten allerdings<br />
auch tektonische Stõrungen eine Rolle spielen.<br />
Das Karbon dagegen zeichnet sich durch eine Serie<br />
guter bis ausgezeichneter Reflektoren ab, deren Entstehung·<br />
auf die positiven Impedanzsprünge an der<br />
Basis grõsserer Kohleflõze und/oder Tuffit1agen<br />
zurückzuführen ist. Im VSP treten zumindest fünf<br />
solcher "Kohlereflektoren" auf, welche mit Flõzen<br />
entsprechender Tiefenlage korreliert wurden (01 -<br />
Q5). Das synthetische Seismogramm weist zwischen<br />
1'000 und 1'100 ms mehrere "Ret1ektoren lt mit extremer<br />
Amplitude auf. Wie ein Verg1eich mit dem lithostratigraphischen<br />
Detai1profil zeigt, muss es sich<br />
dabei zum Tei1 um additive Überlagerung einzelner<br />
Reflexionen handeln, die nicht einer bestimmten<br />
Schicht zugeordnet werden kõnnen.<br />
Die Identiftkation dieser Kohlereflektoren 01 bis 05<br />
in der Oberflãchenseismik gelingt nur lückenhaft. Sie<br />
treten hier über weite Strecken a1s kompliziertes Reflektorbündel<br />
voller Schichtverbiegungen und Diskordanzen<br />
in Erscheinung und lassen erhebliche tektonische<br />
und/oder fazielle Komplikationen vermuten.<br />
Kristallin<br />
Am Übergang von den Siliziklastika des Karbons zu<br />
den Gneisen des kristallinen Grundgebirges fmdet<br />
eine zwar markante, jedoch graduelle Geschwindigkeits-<br />
und Dichtezunahme statt. Da diese Zunahme<br />
aber .über ca. 20 m relativ kontinuierlich erfolgt,<br />
resultiert daraus kein ausgeprãgter Reflexionskoeffizient<br />
(siehe Bei1. 7.3) und sie zeichnet sich im Frequenzbereich<br />
der Obert1ãchenseismik dementsprechend<br />
bescheiden ab. Der Ref/ektor R, im NTB 84-15<br />
als Top Kristallin identiflzi.ert, ist in der weiteren<br />
Umgebung der Bohrung Weiach nicht eindeutig verfolgbar.<br />
Nach Osten scheint er, durch eine Diskordanz<br />
zum hangenden Karbon verdeutlicht, leicht<br />
anzusteigen. Nach Westen bricht er nach ca. 1/2 km<br />
ab und scheint sich 50 oder sogar 100 ms tiefer und<br />
nach Westen ansteigend fortzusetzen. Anhand des<br />
VSP, wo dieser Top Kristallin-Ret1ektor zweimal<br />
deutlich versetzt ist, kõnnen in dieser Flãche tektonische<br />
Stõrungen nachgewiesen werden (NTB 84-15,<br />
S.85).<br />
Die Gneise sind im Bereich der Bohrung Weiach<br />
seismisch nicht weiter gliederbar. Die mit etwas<br />
Phantasie in Tiefen um 1.4 s und um 2 s (Bei1. 7.3)<br />
feststellbaren Ret1exionen wurden von der Tiefborung<br />
nicht mehr erreicht und kõnnen deshalb geologisch<br />
nicht identifizi.ert werden.<br />
72 BOHRLOCHGRA~METruE<br />
72.1 AIlgemeines<br />
Das Bohrlochgravimeter dient zur Aufnahme eines<br />
absoluten Dichteproft1es, das im Verg1eich zur LDT<br />
I?ich~e (Litho-?ensity-Tool; Gamma-Gamma-Log)<br />
für em wesentlich grõsseres Gesteinsvolumen reprãsentativ<br />
ist. Wãhrend bei der LDT-Messung der<br />
effe~tive Untersuchungsradiu.s (Eindringtiefe) nur<br />
wemge cm betrãgt, wird vom Bohrlochgravimeter<br />
das durchteufte Gestein im Umkreis von<br />
ca. 50 m erfasst.<br />
Im Prinzip handelt es sich beim BHGM-Gerãt<br />
(Borehole Gravimeter) um eine hochsensible Federwaage,<br />
welche an einem Messkabel auf Endteufe<br />
eingefahren wird. Wãhrend des Aufuolvorganges<br />
misst man in diskreten Intervallen die relative<br />
Schwere a1s Funktion der Tiefe. Gleichzeitig wird die<br />
Messzeit für die Gezeitenkorrektur sowie ein Gamma-Ray-<br />
bzw. CCL-Log (Rohrmuffenlog) zur genauen<br />
Ermittlung der Referenztiefe aufgezeichnet.<br />
Bei der anschliessenden Datenverarbeitung werden<br />
Korrekturen für Gezeiten, Gerãtedrift, Terrainanziehung<br />
und ~ohrlochneigung vorgenommen, was zum<br />
sog. redUZlerten Schwereprofil führt. Aufgrund desselben<br />
kõnnen dann die BHGM-Dichten der einzelnen<br />
Messintervalle errechnet und mit den LDT<br />
Dichten korreliert werden (Bei1. 7.5). Die ermittelten<br />
~ichten werd~n im übrigen auch a1s Grundlage für<br />
dle Interpretation von auf der Erdobert1ãche gemessenen<br />
Schwerewerten benõtigt (NTB 84-22).<br />
Bei glatter, masshaltiger Bohrlochwandung treten,<br />
abgesehen von einer gerãtespezi.ftsch meist konstanten<br />
Messwertverschiebung, normalerweise keine Unterschiede<br />
zwischen den BHGM- und den LDT<br />
Di:hten auf (I?ichtedifferenzkurve auf Bei1. 7.5).<br />
Grossere Abwelchungen kõnnen auf nicht erbohrte<br />
bzw. auf die Fortsetzung durchbohrter Dichteinho~<br />
m~ge~tãten zurückgehen, wie sie z.B. durch Gãnge,<br />
machtIgere Kataklasite oder stãrker vertonte Gesteinsbereiche<br />
geschaffen werden. Die hãuftgste<br />
Ursache für Dichtedifferenzen sind jedoch Bohrlochwandunebenheiten,<br />
insbesondere Bohrlochauskesselungen<br />
(mangelhaftes Ka1iber). Die LDT -Sonde<br />
registriert in solchen Fãllen fast immer einen zu