Deutsch (27.2 MB) - Nagra
Deutsch (27.2 MB) - Nagra
Deutsch (27.2 MB) - Nagra
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
-176 -<br />
auf die Verweilzeit der Permwãsser. Die gemessenen<br />
3H_ und 8sKr-Aktivitãten sind aufVerunreinigungen<br />
bei der Probennahme zurückzuführen.<br />
9.7.5 Kristallin<br />
In den untersten 460 m der Sondierbohrung Weiach<br />
wurden hauptsãchlich Biotit -Plagioklas-Gneise angetroffen.<br />
Die hydraulische Durchlãssigkeit ist generell<br />
sehr gering (k S 10- 11 m/s), so dass die Wasserführung<br />
auf einige wenige Zonen mit erhõhter Permeabi1itãt<br />
beschrãnkt sein dürfte.<br />
Die bereinigten Ergebnisse der hydrochemischen<br />
Analysen der beiden Proben aus dem Kristallin sind<br />
in Beilage 9.9 aufgelistet. Beilage 9.15 zeigt die<br />
Charakteristik der Wãsser in der Darstellung nach<br />
SCHÕLLER. Wie die graphische Darstellung verdeutlicht,<br />
sind beide Wãsser chemisch sehr ãhnlich,<br />
aber nicht unbedingt identisch. Sie kõnnen als relativ<br />
stark mineralisierte Na-CI-Wãsser bezeichnet werden.<br />
Die Mineralisierung liegt bei etwa 7 gIl<br />
(Beil. 9.5). Eine Sãttigung mit Calcit und Quarz ist<br />
anzunehmen. Dagegen sind die Wãsser deutlich untersãttigt<br />
mit Dolomit, Gips, Anhydrit und Chalcedon.<br />
Bemerkenswert sind die sehr niedrigen<br />
Gehalte an Magnesium (0.4 mg/l, Beil. 9.3) und<br />
Hydrogenkarbonat (ca. 75 mg!l, Beil. 9.6).<br />
Zu den Wãssem des Kristallins von Weiach gibt es<br />
im Untersuchungsgebiet der <strong>Nagra</strong> unter den Kristallinwãssern<br />
kein direktes Ãquivalent. Am ehesten<br />
lassen sie sich als ein Wasser aus dem unteren Kri-<br />
stallin von Bõttstein, das um 50% verdünnt worden<br />
ist, charakterisieren. Ein entwicklungsgeschichtlicher<br />
Zusammenhang ist daraus jedoch nicht abzuleiten.<br />
Was die Ergebnisse der Isotopenbestimmungen anbelangt,<br />
so liegen die 8 2 H- und 8 18 0-Werte (-62.0<br />
bzw. -8.17%0 SMOW) zwar fast auf der Niederschlagsgeraden,<br />
sind jedoch etwas hõher als in rezenten<br />
Grundwãssem in der Molasse oder im Jura<br />
(Beil. 9.11). Interessanterweise weisen sie fast die<br />
gleichen Werte wie das Wasser aus dem Buntsandstein<br />
auf. Wenig wahrscheinlich ist jedoch, dass es<br />
sich bei den Wãssern im Kristallin - wie beim Buntsandsteinwasser<br />
- um Mischwãsser, bestehend aus einem<br />
niedrig mineralisierten Kristallinwasser (z.B.<br />
aus dem Schwarzwald) und einem salinen Permwasser<br />
han deIt. Dagegen sprechen beispielsweise die<br />
Ergebnisse der 8 18 0- und 8 34 S-Bestimmungen am<br />
gelõsten Sulfat (0.4°/00 SMOW bzw. 13.25%0 CD,<br />
Beil. 9.13). Wegen des niedrigen 8 18 0-Wertes kõnnen<br />
die Sulfate der Kristallinwãsser nicht direkt, d.h.<br />
durch Auflõsung, aus Sedimentgesteinen stammen.<br />
Es muss daher angenommen werden, das s die Entwicklung<br />
innerhalb von krista1linen Gesteinen stattgefunden<br />
hat.<br />
Hinsichtlich des Alters der Kristallinwãsser sind bis<br />
jetzt noch keine Aussagen mõglich. Die Tritiumaktivitãten<br />
sind auf eine Verunreinigung bei der Probennahme<br />
zurückzuführen. Eine Auswertung der 14C_<br />
Aktivitãten ist nicht mõglich, da kein zuverlãssiger<br />
8 13 C-Wert verfügbar ist. Bestenfalls kann die hohe<br />
Mineralisierung wegen der Entwicklung in kristallinem<br />
Gestein als ein Hinweis auf eine lange Verweilzeit<br />
gedeutet werden.