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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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Die klastischen Sedimente des Rotliegenden in der<br />

Sondierbohrung Weiach sind generell gering durchlãssig.<br />

Deshalb wurden, aufgrund von geophysikalischen<br />

Messungen und Kernbeschreibungen, gezielt<br />

die permeableren Zonen getestet. So gibt es bei<br />

1'240.1 m und 1'117.5 m zwei relativ durchlãssige<br />

Zonen mit k = 3x10- 7 m/s bzw. k = 6x10- s m/s. Reprãsentativer<br />

für das Perm als Ganzes sind jedoch<br />

die Ergebnisse der beiden Packertests bei 1'369.4<br />

und 1'411.1 m (k = 3x10- 1 °m/s bzw. k = 1x10- 1 °m/s).<br />

Ein Packertest bei 1'117.5 m ergab eine ungestõrte<br />

Druckspiegelhõhe von ca. 453 m ü.M.. Der Wert<br />

konnte durch die Langzeitbeobachtungen mit dem<br />

Multipacker-System (442-452 m ü.M.) im wesentlichen<br />

bestãtigt werden.<br />

Die meist feinklastischen Gesteine des Oberkarbons<br />

sind generell sehr gering durchlãssig. Wie im Rot!Íegenden<br />

wurde versucht, gezielt die durchlãssigeren<br />

Zonen hydraulisch zu testen. Insgesamt wurden vier<br />

Packertests im Oberkarbon durchgeführt. Von diesen<br />

waren drei hinsichtlich der hydraulischen Durchlãssigkeit<br />

auswertbar. Die resultierenden Werte liegen<br />

zwischen k = 6x10-11m/s (bei 1'456.9 m) und<br />

k = lx10-12mJs (bei 1'965.1 m).<br />

Packertests, die die gesamte bzw. grosse Teile der<br />

Kristallinstrecke unterhalb der letzten Verrohrung<br />

(Rohrschuh bei 2'065 m) erfassten, ergaben übereinstimmend<br />

eine durchschnittliche hydraulische<br />

Durchlãssigkeit in der Grõssenordnung von<br />

k = lx10- 11 m/s. Mit Hilfe von Fluid-Logs konnten<br />

insgesamt 6 diskrete Zonen erhõhter hydraulischer<br />

Durchlãssigkeit lokalisiert werden. Die Gesamttransmissivitãt<br />

des Krista1lins (T = lx10- s m 2 /s) ist zum<br />

grõssten Tei1 durch derartige Zonen erhõhter<br />

Durchlãssigkeit bedingt. Hydraulische Einzeltests in<br />

den permeableren Zonen ergaben Werte bis maximal<br />

k = 6x10- 10 m/s. Langzeitbeobachtungen im unteren<br />

Tei1 des Kristal1ins mit dem Multipacker­<br />

System ergaben Druckspiegelhõhen von etwa 380 m<br />

ü.M., wobei mit einem mõg1ichen Fehler von etwa<br />

± 10 m zu rechnen ist.<br />

Hydrochemie<br />

Zur Abklãrung des Chemismus und A1ters der Tiefengrundwãsser<br />

wurden aus den wasserführenden<br />

Zonen und Horizonten der Sondierbohrung Weiach<br />

zahlreiche Wasserproben entnommen. Bei den Proben<br />

aus dem oberen Sedimentabschnitt (Ma1m bis<br />

Muschelka1k) wurde die Kontamination durch Bohrspülung<br />

mit Hilfe von Tritium-Analysen bestimmt.<br />

Bei den Proben aus dem Buntsandstein, dem Perm<br />

und Krista1lin wurde der Antei1 an Bohrspü1ung mit<br />

Hi1fe von Markierungsstoffen (Tracern), die der<br />

Bohrspü1ung beigemischt worden sind, gemessen.<br />

Durch den kombinierten Einsatz von Natrium­<br />

Fluorescein (Uranin) und Meta-Trifluormethylbenzoe-Sãure<br />

(m-TF<strong>MB</strong>A) konnten die Vorteile beider<br />

Tracer - rasche Verfügbarkeit der Resultate bzw.<br />

hohe Zuver1ãssigkeit der Ergebnisse - optimal ausgenützt<br />

werden. Die chemische Zusammensetzung und<br />

die geIõsten Gase der Wasserproben wurden von<br />

spezialisierten Labors bestimmt. Des weiteren wurden<br />

umfangreiche Isotopenuntersuchungen durchgeführt.<br />

An den meisten Proben wurden 9 Hauptbestandteile,<br />

27 Nebenbestandteile und Spurenstoffe,<br />

14 physikalisch-chemische Parameter und 13 verschiedene<br />

Gase sowie bis zu 20 Isotope bestimmt.<br />

Zusãtzliche spektrometrische U ntersuchungen vervollstãndigten<br />

das Analysenprogramm.<br />

Aus heutiger Sicht lassen sich die verschiedenen in<br />

der Sondierbohrung Weiach angetroffenen Tiefengrundwãsser<br />

wie foIgt charakterisieren:<br />

Der oberste bedeutende Tiefengrundwasser1eiter ist<br />

der etwa 90 m mãchtige, intensiv verkarstete ''Massenkalk"<br />

des Ma1ms. Das Grundwasser im Malm ·ist<br />

ein reIativ stark mineralisiertes Na-CI-Wasser<br />

(7 g!l). Es ist in bezug auf DoIomit und Chalcedon<br />

gesãttigt. GIeiches ist auch bezüglich Calcit anzunehmen.<br />

Dagegen besteht eine deutliche Untersãttigung<br />

an Gips und Anhydrit. Ein Vergleich mit Tertiãrwãssern<br />

(Eglisau, Tiefenbrunnen) legt den Schluss nahe,<br />

dass dieses Wasser einen Teil seiner Entwicklung im<br />

Tertiãr (Untere Süsswassermolasse) durchgemacht<br />

hat und erst spãter in die Ma1mka1ke hinuntergewandert<br />

ist.<br />

Die Ergebnisse der Isotopenbestimmungen sind konsistent<br />

mit dieser These. Sowohl die 8 2 H- und 8 1S O_<br />

Werte a1s auch die Ergebnisse der 8 1S O_ und 8 34 S­<br />

Bestimmungen an geIõstem Sulfat weisen auf eine<br />

komplexe Entwicklungsgeschichte hin. Die Auswertung<br />

der 14C-Bestimmungen ergab ein Modellalter<br />

von ca. 1'000 Jahren. Dieser Wert ist als unterer<br />

Grenzwert anzusehen, da eine Verunreinigung der<br />

Proben durch modernes 14C nicht ausgeschlossen<br />

werden kann.<br />

Eine weitere bedeutende wasserführende Zone verkõrpert<br />

der sog. Muschelkalk-Aquifer (Trigonodus­<br />

Dolomit bis Dolomit des Mittleren Muschelka1ks).<br />

Das Grundwasser im Muschelka1k-Aquifer ist ein<br />

Ca-Mg-(Na)-S04-Wasser mit geringem salinaren<br />

Einfluss. Die Mineralisierung betrãgt nur etwa 3.3<br />

g!l. Sie ist damit die niedrigste aller Tiefengrundwãsser<br />

in Weiach. Eine Sãttigung an Calcit ist anzuneh-

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