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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-180 D<br />

mit Fallwinkeln von 38° bis 62° gegen Westen (Fallazimute<br />

von 247° bis 291°) ein. Die Klüfte bilden ein<br />

zusammenhãngendes Kluftsystem, in dem die Wasserführung<br />

hauptsãchlich stattfmdet. Die wasserführende<br />

Zone (2'066 m) hat somit eine scheinbare<br />

Mãchtigkeit von etwa 4 m und liegt zwischen 2'063<br />

und 2'067 m Teufe.<br />

2'221 m<br />

Zwischen 2'215.20 m und 2'218.94 m Teufe tritt im<br />

Bohrproftl ein etwa 45° steiler, geklüfteter Biotit­<br />

Aplitgang auf (Beil. 10.2). An den Bohrkernen wurden<br />

keine eindeutig offenen Klüfte im Aplit festgestel1t.<br />

Die existierenden Klüfte sind in der Regel<br />

nicht aufgebrochen. Sie weisen keine oder nur sehr<br />

dünne Kluftfüllungen (Chlorit, Calcit und Quarz,<br />

Kluftdicken S 1 mm) auf. Zwischen 2'215.9 und<br />

2'216.26 m ist am Bohrkern eine aufgebrochene, vollstãndig<br />

gefüllte Quarz-Chlorit-Kluft (Kluftdicke<br />

S 4 mm) sichtbar.<br />

Unter dem Aplit folgt ein mittelkõrniger Biotit­<br />

Plagioklas-Gneis. Bei den Bohrkernaufnahmen wurden<br />

keine eindeutig offenen Klüfte gefunden. Relativ<br />

steil stehende (40°-65°), vollstãndig gefüllte Quarz­<br />

Klüfte (Kluftdicken bis zu 1 mm) treten vor allem<br />

zwischen 2'221 und 2'222 m Teufe auf. Des weiteren<br />

gibt es bei 2'223.3 m Teufe zwei steilstehende und<br />

etwa 50 cm lange Calcit-Klüfte (Kluftdicke etwa<br />

1 mm). Die Klüfte scheinen vollstãndig verheilt zu<br />

sein.<br />

Aufgrund der Bohrkernaufnahmen gibt es also keine<br />

eindeutig offenen Klüfte, denen sich der in den<br />

Fluid-Logs erkennbare Zufluss bei etwa 2'221 m<br />

Teufe zuordnen liesse. Zu beachten ist allerdings,<br />

dass zwischen 2'216.6 und 2'217.3 m kein Bohrkern<br />

vorhanden ist (Kernverlust). Ausserdem sind die<br />

Kerne unterhalb von 2'220.7 m stark zerbrochen. Die<br />

Existenz von offenen Klüften im fraglichen Tiefenbereich<br />

kann daher auch nicht ausgeschlossen werden.<br />

Nach dem Abteufen des Kernmarsches 2B7 (2'215.4-<br />

2'217.3 m) wurde ein eindeutig erhõhter artesischer<br />

Ausfluss aus dem Bohrloch gemessen (Flow-Check,<br />

MATTER et al., NTB 86-01: Beil. 7.41). Demzufolge<br />

muss der entsprechende Bohrlochabschnitt eine erhõhte<br />

hydrau1ische Durchlãssigkeit aufweisen. Aufgrund<br />

der F1uid-Logs (und des SP-Logs) liegt das<br />

Maximum des Zuflusses jedoch bei etwa 2'221 m.<br />

Diese Diskrepanz ist zu gross, als dass sie auf messtechnische<br />

Fehler allein zurückgeführt werden<br />

kõnnte.<br />

Es gibt zwei Mõglichkeiten, die auf den ersten Blick<br />

widerspüchlichen Daten zu erklãren:<br />

1. Es gibt zwei getrennte Systeme von offenen Klüften,<br />

eines bei etwa 2'216.5 m und ein zweites bei<br />

2'221 m. Das erste wãre als ein re1ativ durchlãssiges,<br />

aber begrenztes Kluftsystem im Aplitgang zu<br />

charakterisieren. Damit wãre der kurzzeitig erhõhte<br />

Ausfluss direkt nach dem Durchteufen verstãndlich.<br />

Des weiteren würde es sich mõglicherweise<br />

noch im ersten Fluid-Log vom 13.11.1983<br />

bemerkbar machen. Das würde erklãren, warum<br />

die Anoma1ie im AMS-Log vom November 1983<br />

wesentlich breiter als bei den spãter aufgenommenen<br />

Logs ist (Beil. 8.12).<br />

Das zweite Kluftsystem bei 2'221 m Teufe wãre<br />

ein weniger durchlãssiges, aber vergleichsweise<br />

unbegrenztes System im Gneis. Der Zufluss wãre<br />

in diesem Fall nicht gross genug gewesen, um<br />

beim Flow-Check registriert zu werden. Andererseits<br />

kõnnte er in F1uid-Logs nach einer ausreichend<br />

langen Zuflusszeit sichtbar werden.<br />

2. Die zweite Mõglichkeit ist, dass im Aplit sowie in<br />

den obersten Metern des liegenden Gneis (2'215-<br />

2'222 m) ein zusammenhãngendes System von<br />

K1üften existiert. Das Kluftsystem wãre also mit<br />

dem bei 2'066 m vergleichbar.<br />

Nach dem Anbohren (Kernmarsch 2B7) würde<br />

ein derartiges Kluftsystem einen artesischen Ausfluss<br />

bewirken, wie er beim Flow-Check registriert<br />

wurde. Nach dem vollstãndigen Durchteufen<br />

fliesst das Formationswasser zum grõssten<br />

Teil aus tiefer liegenden, etwas durchlãssigeren<br />

K1üften des gleichen Kluftsystems in das Bohrloch.<br />

Die Minima in den Widerstandslogs würden<br />

damit etwas tiefer liegen.<br />

Aufgrund der vorliegenden Daten kann nicht entschieden<br />

werden, welcher der beiden Erklãrungsversuche<br />

der Rea1itãt besser entspricht.<br />

2'268 m<br />

Zwischen 2'261.6 und 2'269.87 m Teufe besteht das<br />

Gebirge aus einem Biotit-Plagioklas-Gneis (Beil.<br />

10.2). Verschiedentllch sind Aplitgãnge und Aplitschollen<br />

eingeschaltet. Der Fels ist streckenweise<br />

mãssig kataklastisch. Zwischen 2'269.87 und<br />

2'270.18 m Teufe tritt ein ca. 45° steiler Aplitgang<br />

auf. Im Liegenden folgt migmatischer Cordierit­<br />

Biotit-Gneis mit Feldspat -Quarz-Leukosomen.

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