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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-76 -<br />

Der auffãllige Knick im Inkohlungsprofll von<br />

Weiach im Bereich des Rotliegenden deutet auf<br />

das Vorhandensein einer thermischen Diskordanz<br />

hin. Dies geht mõglicherweise auf eine bisher<br />

nicht erkannte Schichtlücke in der Grõssenordnung<br />

von 900-1'000 m zurück. Aufgrund verschiedener<br />

Indizien (Wechsel der Klufthãuflgkeit,<br />

markante Geschwindigkeitsãnderung auf dem<br />

Sonic-Log, das Auftreten von aufgearbeiteten<br />

bzw. stark oxydierten Palynomorphen u.a.) kann<br />

diese Lücke im Bereich zwischen 1'150 m und<br />

1'251 m Teufe vermutet werden (KEMPTER,<br />

1987).<br />

- Bis Ende Unterperm waren im Untergrund bei<br />

Weiach extrem hohe Thermogradienten wirksam:<br />

Gegenüber dem heutigen, an sich schon beachtlich<br />

hohen Wert von rund 46°C/km, verlangt das<br />

Modell B einen mittleren Thermogradienten von<br />

mehr als 100°C/km.<br />

- Aus Beilage 5.11 geht hervor, dass infolge dieses<br />

hohen Temperaturgradienten die thermische<br />

Reifung hauptsãchlich im Unterperm geschah<br />

und seither nur noch unwesentlich zunahm. Die<br />

Stephanien-Kohlen weisen deshalb eine fossile,<br />

vor dem Mesozoikum erworbene Reife auf. Bei<br />

den damals herrschenden Bedingungen hãtten<br />

erfahrungsgemãss auch Oel und Gas gebildet<br />

werden kõnnen. Doch wurden in Weiach nur<br />

unbedeutende Mengen von Kohlenwasserstoffen<br />

festgestellt.<br />

- Die in Weiach innerhalb des Permokarbons beobachtete<br />

schnelle Zunahme der Inkohlungswerte<br />

mit der Teufe lãsst sich gut mit den Daten der<br />

Bohrung Urach-3 (WOLF & HAGEMANN,<br />

1987) vergleichen.<br />

5.5.3 Eigenschaften der Flõzkohlen<br />

Das Bohrprofil (Beil. 5.1d,e) zeigt innerhalb der<br />

Schichten des Permokarbons neben einzelnen dünnen<br />

Flõzen zehn mehr oder weniger mãchtige Flõzgruppen<br />

mit einer Gesamtmãchtigkeit von über 30m.<br />

Sie treten im Bereich zwischen 1'400 und 1'750 m<br />

Teufe auf und konzentrieren sich damit auf den jüngeren<br />

Teil der Schichtenfolge. Unterhalb 1'750 m<br />

kommen, abgesehen von einem Flõz bei 1'836.54-<br />

1'838.85 m, nur noch dünne Kohlenschmitzen vor.<br />

Die petrographischen und chemischen Untersuchungen<br />

ergaben die folgenden Resultate (Beil5.12):<br />

Das Flõz bei 1'541.68-1'542.16 m sowie das<br />

Hauptflõz bei 1'586.68-1'591.23 m Teufe stellen<br />

die reinsten der vorhandenen Kohlehorizonte<br />

dar. Mit einem Aschegehalt von 17-18% müssen<br />

jedoch auch sie als unreine Kohle angesprochen<br />

werden. Alle anderen Flõze enthalten mehr a1s<br />

20% Asche und verkõrpern sog. Brandschiefer<br />

(= Kohlen mit > 20 Gew.-% mineralischen Beimengungen)<br />

bzw. bituminõse oder etwas kohlige<br />

Tonsteine.<br />

- Die meisten Flõze sind reich an Glanzkohle.<br />

Halbglanzkohle und Mattkohle sind selten.<br />

Faserkohle (Fusain) tritt hãuflg als Linsen auf.<br />

Die Schwefelgehalte der Rohkohlen sind mit<br />

0.5% w.a.f. (Gew.-% der wasser- und aschefreien<br />

Substanzen) im Hauptflõz am geringsten und<br />

betragen in den andern Flõzen max. 1.4% w.a.f ..<br />

Die Kohlenstoffgehalte der Konzentrate steigen<br />

mit der Teufe von knapp 86% auf fast 89% w.a.f<br />

an. Dies sind für Gas- und Fettkohlen charakteristische<br />

Werte (vgl. FÜCHTBAUER & MÜL­<br />

LER, 1977: Abb. 6-89).<br />

- Die Wasserstoffgehalte liegen mit 5-6% im<br />

Bereich der Gasflamm-, Gas- und Fettkohlen.<br />

- Die beobachteten Stickstoffwerte von 1.7-2%<br />

w.a.f. sind relativ hoch und gehen mõglicherweise<br />

auf eine intensive Bakterientãtigkeit wãhrend der<br />

Torfphase zurück.<br />

- Der Brenn- und Heizwert (Kaloriengehalt) der<br />

Kohlenkonzentrate steigt im untersuchten Teufenbereich<br />

von 1'541-1'749 m linear von35860 auf<br />

36305 J/g (w.a.f.) an. Dies ist kennzeichnend für<br />

Gaskohlen bis hin zum Übergang zu Fettkohlen.<br />

- Der mit den Reflexionsmessungen (Beil.5.11) und<br />

den chemischen Untersuchungen ermittelte Inkohlungsgrad<br />

der vorliegenden Steinkohlen weist<br />

dieselben somit als Gasflamm-, Gas- und Fettkohlen<br />

aus. Eine Fõrderung dieser Kohle ist<br />

wegen der grossen Tiefe und wegen des hohen<br />

Aschegehaltes zumindest heute auszuschliessen.<br />

5.6 GEOCHEMIE<br />

5.6.1 Hauptelemente<br />

Die Hauptelemente wurden als SiOz, Ab03, FeZ03,<br />

MgO, CaO, KzO, MnO, TiOz, PzOs, NazO, CrZ03

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