Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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wird durch die oberste Bank des liegenden Wellendolomits<br />
- die sog. Bleig1anzbank - bestimmt. An<br />
deren Oberkante setzen die Wellenmergel mit feingeschichteten,<br />
grünlichgrauen Tonen ein.<br />
Lithologie<br />
Die Wellenmergel bestehen aus kalkigen Tonen mit<br />
biodetritischen Kalkbãnklein, Muschel- und kalkigen<br />
Sandlagen. Als Leitbank innerhalb der Wellenmergel<br />
ist die Spiriferina-Bank (s. unten) anzusehen. Sie tritt<br />
an der Wutach 7 m unterhalb des Daches auf<br />
(P AUL, 1971; SCHW ARZ, 1975), und lãsst sich ~<br />
dieser Stellung über Weiach, Bõttstein bis nach Katsten<br />
verfolgen.<br />
Im oberen Teil (950.35-957.69 m) setzen sich die<br />
Wellenmergel aus plattigen, 3-6 cm mãchtigen, silt~gen,<br />
kalkigen Tonen zusammen. Sie führen zahlr~lche<br />
, harte , 1-55 mm mãchtige, laminierte und genp- .<br />
pelte, kalkige Silt- bis Feinsandsteinlagen. Im welteren<br />
sind, wenn auch weniger hãufig, biodetritische<br />
Kalkbãnklein und Muschel- oder Brachiopoden-Horizonte<br />
eingeschaltet. Auch die Feinsandsteine führen<br />
an ihrer Basis Schill- und Echinodermen<br />
Bruchstücke. Die Sandlagen führen 30% Sand gegenüber<br />
14% im Normalsediment.<br />
Die 70 cm mãchtige Spiriferina-Bank (957.69-<br />
958.39 m) besteht aus einer Serie von 9 Schillhorizonten,<br />
d.h. feinkõrnigen, spãtigen, echinodermenführenden,<br />
z.T. laminierten Kalkbãnklein, die teilweise<br />
auch kleine Zinkblende- und . Fahlerz-Kristalle<br />
führen. Bleig1anz und Pyrit sind in den gesamten<br />
Wellenmergeln zu finden.<br />
Darunter (958.39-973.32 m) folgen kalkãrmere Tone<br />
mit einem Calcitgehalt unter 10% (Beil. 5.1c), in die<br />
gleiche Sand- und Kalklagen wie im oberen Teil eingeschaltet<br />
sind. Allerdings nehmen sie gegen unten<br />
ab und bleiben zuunterst ganz aus. Speziell erwãhnenswert<br />
sind zwei brãunliche Sandlagen mit Fischschuppen<br />
und -zãhnen sowie Knochenfragmenten.<br />
Auf das Ablagemngsmilieu wird am Ende des Kap.<br />
5.2.11.3 eingegangen.<br />
5.2.11.3 WelIendolomit<br />
Mãchtigkeit: 8.51 m; Teufe: 973.32-981.83 m<br />
Der Wellendolomit lãsst sich in vergleichbarer<br />
Fazies von der Wutach bis nach Weiach verfolgen<br />
und weist ebenfalls eine regionale Leitbank, die Bleig1anzbank,<br />
auf.<br />
Ober- und Untergrenze<br />
Die Obergrenze wird durch die oberste bleig1anzführende<br />
Kalk- bzw. Dolomit-Bank des Wellendolomits,<br />
die sog. B leiglanzbank, bestimmt. Die Untergrenze<br />
bilden helle Dolomite, die den weissen Plattensandsteinen<br />
des Buntsandsteins aufliegen. Beide<br />
führen grüne Tonhorizonte.<br />
Lithologie<br />
Der Wellendolomit zeigt drei verschieden ausgebildete<br />
Abschnitte. Zuoberst besteht er aus grün1ichgrauen,<br />
z.T. kalkigen, siltführenden, feingeschichteten<br />
Tonen mit eingelagerten Feinsandkalken, Schillbãnklein<br />
sowie dünnen bleig1anzhaltigen Kalklagen.<br />
Die Tone sind von den Wellenmergeln nicht zu unterscheiden.<br />
Die Auftrennung erfolgt, wie erwãhnt,<br />
durch die Bleig1anzbank, einem 5 cm mãchtigen,<br />
sehr spãtigen Schillkalk mit Bleiglanz und Zinkblende.<br />
Der mittlere Teil (978.62-980.70 m) besteht aus sandigen,<br />
dolomitischen Ton- bis Kalkmergeln. ~uoberst<br />
sind vier 5-10 cm mãchtige, feinsandlge<br />
Muschelbãnke mit reichlich Bleig1anz eingeschaltet.<br />
Darunter ist das Sediment infolge starker Bioturbation<br />
knollig und flaserig ausgebildet.<br />
Der untere Teil (980.70-981.83 m) prãsentiert sich<br />
als weisse, feingeschichtete Dolomitserie mit grünen<br />
Tonzwischen1agen. Es handelt sich um laminierte<br />
Dolomikrite, die Trockenrisse, aufgewõlbte und zerbrochene<br />
Lagen sowie intraformationelle Brekzien<br />
aufweisen.<br />
Ablagemngsmilieu<br />
Im Unteren Muschelkalk drang das Meer ein erstes<br />
Mal über die festlãndischen Buntsandstein- und<br />
Permokarbon-Ablagerungen vor. Im Wellendolomit<br />
belegen die basalen Dolomitlaminite mit ihren Trokkenrissen<br />
und Brekzien zeitweiliges Trockenfallen<br />
der Schichten. Dann herrschte die Tonsedimentation<br />
der Wellenmergel vor, die Ablagerungen einer seichten<br />
Flachsee darstellen, in die zeitweise Sand eingeschwemmt<br />
wurde. In den Orbicu1aris-Mergeln stellten<br />
sich bereits erste Evaporite ein, die vorerst noch<br />
subaquatisch gebildet wurden, ehe dann im Mitt1eren<br />
Muschelkalk Watt-Sabkha-Sedimente dominierten.