Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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7.1.2.2 Ergebnisse<br />
In der Bohrung Weiach erfolgte die Datenerfassung<br />
für das VSP in regelmãssigen Tiefeninterval1en von<br />
20 m. Für den Check Shot Survey wurden bei stratigraphisch<br />
wichtigen Grenzen zusãtzliche Stationen<br />
aufgezeichnet. Der hõchste Aufnahmepunkt befand<br />
sich in 20 m Tiefe, der tiefste in 2'480 m unter Terrain.<br />
In diesem Intervall konnten Bohrlochseismogramme<br />
auf insgesamt 130 Registrierniveaus (Stationen)<br />
aufgezeichnet werden, deren Qualitãt, abgesehen<br />
von den obersten vier Messungen bis 80 m und<br />
einer Messung bei 2'180 m Tiefe, durchwegs als gut<br />
bezeichnet werden darf.<br />
In Beilage 7.3 sind einige signifikante bohrlochgeophysikalische<br />
Daten dem synthetischen Seismogramm<br />
und dem VSP beigeste11t. Für die Korrelation<br />
mit der Oberf1ãchenseismik sind diese Daten mit<br />
einem zeitlinearen Tiefenmassstab (Ref1exionszeit)<br />
dargestel1t, wobei als Proportionalitãtsfaktor die kalibrierte<br />
Sonic-Log-Geschwindigkeit verwendet wird.<br />
Ein entsprechend transformiertes stratigraphisches<br />
Profil vermittelt den Bezug zur Geologie und erlaubt,<br />
zusammen mit dem geologischen ProfIl der<br />
Beilagen 5.1a-e und 6.1 die Identifikation markanter<br />
Ref1ektoren im synthetischen Seismogramm bzw.<br />
VSP und damit in den Aufzeichnungen der Oberf1ãchenseismik.<br />
In Tabe11e 7.2 sind die seismisch erkennbaren Horizonte<br />
bzw. Grenzen zusammengefasst. Sie zeichnen<br />
sich durch einen deutlichen Impedanzkontrast und<br />
entsprechende Reflexionskoeffizienten aus und erscheinen<br />
darum sowohl im synthetischen Seismogramm<br />
als auch im VSP.<br />
Beilage 7.4 ste11t eine Montage von VSP-Sektion,<br />
synthetischem Seismogramm und einem Ausschnitt<br />
des zeitmigrierten oberflãchenseismischen Proftls<br />
82-NS-70 dar. Die in Tabe11e 7.2 definierten Reflektoren<br />
kõnnen hier direkt mit der Oberflãchenseismik<br />
korreliert werden.<br />
Dabei ist zu beachten, dass nur solche Elemente als<br />
Ref1ektoren bezeichnet werden, die in der oberflãchenseismischen<br />
Sektion als Band geschwãrzter,<br />
positiver Amplituden (Flãchenschrift) erscheinen.<br />
Sie ste11en im allgemeinen den Übergang von schallweicheren<br />
zu schallhãrteren Gesteinsschichten (p ositiver<br />
Ref1exionskoefflzient) dar. Die in Tabe11e 7.2<br />
gemachten Tiefenangaben beziehen sich auf das positive<br />
Amplitudenmaximum im Zentrum der<br />
schwarzgefãrbten Reflexionen im vertikalseismischen<br />
ProfIl (VSP) bzw. im synthetischen Seismogramm.<br />
Dieses Maximum der positiven Amplitude entspricht<br />
im vibroseismischen Profil (zero phase wavelet)<br />
genau dem Ort der stãrksten Impedanzãnderung.<br />
Wie aus der geologischen Identifikation in Tabel1e<br />
7.2 kIar hervorgeht, entspricht ein Reflektor hãufig<br />
nicht genau einer stratigraphischen Grenze, sondern<br />
orientiert sich ausschliesslich an lithologischen<br />
Wechseln (siehe auch Beil. 7.3). Die praktische Anwendung<br />
dieser Resultate in der Korrelationmit der<br />
Oberflãchenseismik wurde für die Bohrung Weiach<br />
bereits im NTB 84-15 ausführlich demonstriert. Im<br />
folgenden werden diese Ergebnisse nochmals ZUsammengefasst,<br />
wobei das Schwergewicht auf der geologischen<br />
Interpretation liegen sol1.<br />
Malm<br />
Der im NTB 84-15 als "Top Malm" bezeichnete seismisch<br />
prãgnante Reflektor A im Dach der Malmka1ke<br />
ergibt sich aus dem ausserordentlich harten Geschwindigkeitskontrast<br />
zwischen den weichen Tonen<br />
der Bohnerz-Formation und den Mikriten der "Massenka1ke".<br />
Er wird im synthetischen Seismogramm,<br />
im VSP wie auch in der Oberflãchenseismik durchwegs<br />
als gut defmierte, positive Amplitude abgebildet.<br />
Bis zur Basis des Kimmeridgien folgt ein allgemein<br />
reflektorarmer Abschnitt, wobei allerdings Verkarstungen<br />
lokal Reflexionen erzeugen kõnnen. Die<br />
scharfe Grenze von den mergeligen Schwarzbach<br />
Schichten zu den Ka1ken des Oxfordiens tritt sowohl<br />
im synthetischen Seismogramm wie auch im VSP als<br />
Reflektor B in Erscheinung. Im vibroseismischen Profil<br />
überlagern sich vermutlich Signalanteile des<br />
Reflektors A (Multiple) und von Verkarstungen herrührende<br />
Reflexionen derart, dass im Bereich von<br />
Reflektor B keine diskrete Reflexion erkannt werden<br />
kann.<br />
Reflektor G welcher in der Bohrlochseismik gut ZUr<br />
Geltung kommt, bezieht sich lithologisch auf Ka1kbãnke<br />
in den Effmger Schichten. Im Profil 82-NS-70<br />
kann er nur vage erkannt werden. Mõglicherweise<br />
treten auch hier noch Interferenzeffekte von Reflexionen<br />
aus dem oberen Malm auf.<br />
Der Bereich "Basis Malm" bildet sich vor allem im<br />
synthetischen Seismogramm~ aber auch in der Oberflãchenseismik<br />
als noch kartierbarer Reflektor D ab.<br />
Er dürfte durch die Kalkbãnke an der Basis der Effinger<br />
Schichten und im Callovien bedingt sein. Im<br />
NTB 84-15 wird dieses Niveau deshalb "Top Dogger"<br />
genannt.