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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-143 -<br />

Das Testintervall des zweiten hydraulischen Tests<br />

(2077.4 D) wurde nach dem Durchteufen des Kristallins<br />

bis 2'180.5 m aufgrund eines HRT-Logs festgelegt.<br />

Eine kleine Anomalie im Temperaturverlauf<br />

bei etwa 2'077 m Tiefe liess dort eine Stelle mit leicht<br />

erhõhter Durchlãssigkeit vermuten. Der Test wurde<br />

als Doppelpackertest ausgeführt. Die resultierende<br />

hydraulische Durchlãssigkeit (k = 3x10- 1 °m/s) ist<br />

als Maximalwert zu interpretieren, da der obere Pakker<br />

wãhrend des Tests das Intervall nicht võllig<br />

abdichtete.<br />

Nach Erreichen der Endteufe am 12.11.83 konnte<br />

nicht sofort mit der Testphase begonnen werden, da<br />

die Workover-Anlage erst ab Februar 1984 zu Verfügung<br />

stand. Um die Zeit zu nutzen, wurde am<br />

15.11.83 eine Einfachpackergarnitur bei 2'454.9 m<br />

Teufe eingebaut. Wãhrend der kommenden Wochen<br />

sollte im Testintervall (2468.6 S1) der Druckanstieg<br />

aufgezeichnet und in Hinblick auf die ungestõrte<br />

Druckspiegelhõhe ausgewertet werden. Vermutlich<br />

wegen Überhitzung fielen am 4.12.83 die Druckaufnehmer<br />

aus, so dass die Messung des Druckanstiegs<br />

vorzeitig beendet wurde. Die vorhandenen Messwerte<br />

aus der Zeit vom 15.11. bis 4.12.83 sind nicht<br />

ausreichend für eine Bestimmung der ungestõrten<br />

Druckspiegelhõhe. Auch eine Abschãtzung der hydraulischen<br />

Durchlãssigkeit ist wegen des untypischen<br />

Kurvenverlaufs nicht mõglich.<br />

8.2.7.2 Packertests wãhrend der Testphase<br />

Nach dem Aufbau der Workover-Anlage in Weiach<br />

wurde als erstes versucht, den wegen Überhitzung<br />

der Druckaufnehmer abgebrochenen Test (2468.6<br />

S1) in den untersten 27 m der Bohrung zu wiederholeno<br />

Am 3.02.84 wurde ein Packer mit einer neuen,<br />

hitzebestãndigeren Elektronik in der gleichen Tiefe<br />

(2'454.9 m) eingebaut. In den darauffolgenden Tagen<br />

bis zum 7.02.84 wurde die Zone erneut getestet<br />

(Pulse-Injection-Tests). Dabei zeigte sich, dass eine<br />

geringe, aber doch sicher feststellbare, hydraulische<br />

Verbindung zwischen dem Testintervall und dem<br />

Ringraum über dem Packer bestand. Diese Umlãufigkeit<br />

ist auf Klüfte im Krista11in zurückzuführen.<br />

Obwohl die aufgezeichneten Druckkurven wegen der<br />

hydraulischen Verbindung zwischen Testintervall<br />

und Ringraum einen untypischen Verlauf haben, ist<br />

eine Auswertung, vom rein Technischen her gesehen,<br />

mõg1ich (Beil. 8.7, 2468.6 S2). Der resultierende<br />

Durchlãssigkeitswert ist jedoch als Maxima1wert anzusehen.<br />

Er reprãsentiert eher die Durchlãssigkeit<br />

des Kluftsystems in der Umgebung des Packers als<br />

die der Formation insgesamt.<br />

N ach dem Eii1fachpackertest bei 2'468.6 m wurde<br />

begonnen, dass Krista11in systematisch mit dem HTT<br />

(Doppelpacker-Konfiguration, Testinterva11: 25 m)<br />

zu untersuchen. Wie im Arbeitsprogramm vorgesehen,<br />

sollte die gesamte Krista11instrecke schrittweise<br />

hydraulisch getestet werden (H-Log). Es zeigte sich<br />

jedoch, dass die Temperaturen von mehr als 110°C<br />

im unteren Teil des Kristallins sowohl die Messelektronik<br />

als auch den Gummibelag der Packer überforderten.<br />

Zudem wurden immer wieder hydraulische<br />

Verbindungen zwischen dem jeweiligen Testintervall<br />

und dem Ringraum darüber oder darunter festgestellt,<br />

die sehr wahrscheinlich auf Klüfte im Gebirge<br />

zurückzuführen sind. Es konnten daher lediglich drei<br />

auswertbare Tests (2410.6 H, 2435.8 H und<br />

2458.2 H) durchgeführt werden, bevor das H-Log<br />

wegen temperaturbedingter Schwierigkeiten abgebrochen<br />

wurde. Die Ergebnisse der auswertbaren<br />

Tests sind in Beilage 8.7 aufgelistet. Wegen der<br />

erwãhnten hydraulischen Umlãufigkeiten sind zwei<br />

der angegebenen Durchlãssigkeiten wiederum als<br />

Maximalwerte zu interpretieren.<br />

Um wenigstens die Gesamttransmissivitãt und die<br />

durchschnittliche Durchlãssigkeit des durchteuften<br />

Kristallins erfassen zu kõnnen, wurde nach Abbruch<br />

des H-Logs eine Reihe von Einfachpackertests<br />

durchgeführt (Beil. 8.7, 2272.7 S, 2282.0 S, 2306.8 S<br />

und 2350.5 S). Die Tests konnten ohne grõssere<br />

technische Schwierigkeiten zwischen dem 13.04.83<br />

und dem 20.03.83 durchgeführt werden. Dieser Erfolg<br />

ist auf die Verwendung einer neuen, eigens entwickelten<br />

Packerbeschichtung und den Einsatz temperaturbestãndigerer<br />

Elektronik zurückzuführen.<br />

Hinzu kommt, dass die Packersitze bei diesen Tests<br />

in hõheren und damit kühleren Regionen des Kristallins<br />

lagen. Die Auswertung der Versuche hat für<br />

alle Einfachpackertests übereinstimmend eine<br />

durchschnittliche hydraulische Durchlãssigkeit von<br />

etwa k = 1xl0- 11 m/s ergeben (Beil. 8.7). Dies gilt<br />

sowohl für das gesamte unverrohrte Kristallin<br />

(2272.7 S) als auch für die untere Hãlfte (2350.5 S).<br />

Zum Abschluss der Testphase wurden im April1983<br />

noch zwei weitere Zonen (Beil. 8.7, 2218.1 D und<br />

2266.8 D) im oberen Teil des Kristallins mit Doppelpackern<br />

abgepackert und getestet. Hauptziel der<br />

Versuche war die Gewinnung von Wasserproben aus<br />

dem Kristallin (vgl. Kap. 9.2.3). Die Intervalle waren<br />

aufgrund der Ergebnisse des Fluid-Loggings<br />

(Kap. 8.3) ausgewãhlt worden, die in beiden Bohrlochabschnitten<br />

Zonen mit erhõhter Durchlãssigkeit<br />

annehmen lassen. Obwohl die Versuche hauptsãchlich<br />

der Probennahme von Kristallinwasser dienten,<br />

liessen sich die aufgezeichneten Druckkurven hinsichtlich<br />

der hydraulischen Durchlãssigkeit auswer-

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