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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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- 92-<br />

6. GEOLOGIE UND PETROGRAPHIE DES KRISTALLINS<br />

6.1 METHODIK DER BOHRKERNBE­<br />

SCHREIBUNG<br />

6.1.1 Arbeiten auf der Bohrstelle<br />

Die Kernaufnahme im Kristallin erfolgte analog zu<br />

der bei den Sedimenten angewandten Methode (vg1.<br />

Kap.5.1).<br />

Zusãtzlieh wurden Strukturen (Klüfte, Haarrisse<br />

ete.) und lithologisehe Grenzen direkt als Bohrkernabwieklung<br />

auf einer durehsiehtigen Folie naehgezeiehnet<br />

(vgl. NTB 84-03). Die Kristallinkerne wurden<br />

ansehliessend an die lithologisehe und strukturgeologisehe<br />

Besehreibung photographiert und unverpaekt<br />

in Holzkisten gelegt. Periodiseh (alle 100-<br />

150 m) wurden sie dann von Mitarbeitern des Mineralogiseh-petrographisehen<br />

Instituts der Universitãt<br />

Bern begutaehtet und rur die Laboruntersuehungen<br />

als halbe Kernstüeke beprobt. Naeh der Probennahme<br />

wurden die Bohrkerne ins Kernlager der<br />

<strong>Nagra</strong> transportiert.<br />

6.1.2 Laboruntersuchungen<br />

Im Durehsehnitt wurde im gekernten Kristallinabsehnitt<br />

alle 2-3 Meter eine Probe genommen. Aus<br />

den auf der Bohrstelle prãparierten Kernhãlften<br />

wurden im Labor 1-2 em dieke Platten rur Ansehliff<br />

und Dünnsehliff herausgesãgt, der Rest diente rur<br />

die weiteren im Arbeitsprogramm der Sondierbohrung<br />

Weiaeh (NTB 82-10) aufgelisteten Untersuehungen.<br />

Zusãtzlieh dazu wurden noeh folgende<br />

Untersuehungen durehgeführt: Rõntgenmikrospektrometrie<br />

an Mineralien, Rõntgenfluoreszenz­<br />

Spektroskopie an Gesteinen, Geoehemie stabi!er und<br />

radioaktiver Isotope mittels Massenspektrometrie,<br />

Flüssigkeitseinsehluss-Studien und Kationenaustauseh-Messungen.<br />

Das Profil 1:1'000 (Beil. 6.1)<br />

wurde aufgrund der Besehreibung des Bohrstellengeologen<br />

und der Laboruntersuehungen erstellt.<br />

6.2 PROFILÜBERSICHT<br />

Das Kristallin wurde von 2'020.40 m bis 2'482.20 m<br />

unterhalb der oberkarbonisehen Sedimentserie erbohrt.<br />

Der Übergang vom Karbon ins Kristallin ist<br />

dureh einen 70 em langen, 100%-igen Kernverlust<br />

markiert, weshalb über die Natur des Kontakts keine<br />

prãzisen Aussagen mõglieh sind. In den direkt überliegenden<br />

Sedimenten des Stephanien A wurde kein<br />

Basiskonglomerat mit aufgearbeiteten Gneisgerõllen<br />

beobaehtet, die Serie setzt vielmehr unmittelbar in<br />

ihrer eharakteristisehen Ausbildung, d.h. mit Mittelbis<br />

Grobsandsteinen und tonigen Lagen ein.<br />

Die Bohrung durehteufte einen einheitliehen Komplex<br />

metamorpher Gesteine, der zu rund 75% aus<br />

texturell sehr variablen, meist mittelkõrnigen Biotit­<br />

Plagioklas-Gneisen mit untersehiedlieher Kalife1dspat-<br />

und Horblende-Führung besteht. Untergeordnet<br />

treten sehr feinkõrnige, hornfelsartige Biotit­<br />

Plagioklas-Gneise (ea. 9%), Cordierit -Biotit -Gneis<br />

(1%) sowie Aplitgãnge (ea. 15%), seltener aueh Pegmatitgãnge<br />

auf (Bei!. 6.1). Kataklastisehe, d.h. mikrobrekziõse<br />

Stõrungszonen und Klüfte sind sehr weit<br />

verbreitet. Damit verbunden ist eine hydrothermale<br />

Umwandlung der Gesteine, die sieh vor allem in<br />

einer Vergrünung (Chloritisierung) der Biotite ãussert.<br />

Im Proftll:1'OOO (Bei!. 6.1) sind neben geologisehen<br />

Angaben aueh eine ganze Reihe mineralogiseher und<br />

struktureller Parameter aufgetragen. In den folgenden<br />

Kapite1n werden alle Gesteinstypen, ihre Deformation<br />

und hydrothermale Umwandlung sowie ihre<br />

geoehemisehen und petrophysikalisehen Eigensehaften<br />

kurz besehrieben. Detailliertere Angaben sind im<br />

geologisehen Untersuehungsberieht (MA TIER et<br />

al., 1987: NTB 86-01) zu fmden.<br />

63 GESTEINSTYPEN<br />

63.1 Mittelkõrnige Biotit-Plagioklas-Gneise<br />

63.1.1 Makroskopische Beschreibung,<br />

Modalbestand<br />

Die mittelkõrnigen, mesokraten (Hornblende-) Biotit-Plagioklas-Gneise<br />

sind graugrüne, weitgehend<br />

massige Gesteine (Bei!. 6.2a).

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