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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-117 -<br />

Normalerweise ist der hydrostatische Druck im<br />

Bohrloch stets etwas grõsser als jener in der Formation,<br />

sodass durch den Aufbau eines Filterkuchens<br />

eine Strõmung vom oder zum Bohrloch verhindert<br />

wird. Auf diese Weise soll z.B. ein Blowout bzw.<br />

Spülungsverluste vermieden werden. Die besonderen<br />

Umstãnde im Kristallin (geringe Zuflussmengen etc.)<br />

erlaubten es, ab 2'067 m deionisiertes Wasser mit<br />

einem spezifischen Gewicht von 1.00 g/cm 3 als<br />

"Bohrspü1ung" zu verwenden. Durch Aufmineralisierung<br />

im Bohrloch sank der Spülungswiderstand<br />

dabei auf ca. 5 Om ab.<br />

Abgesehen von den allgemeinen Schwierigkeiten einer<br />

SP-Interpretation kommt ein nicht abschãtzbarer<br />

Einf1uss durch den schwankenden Widerstand der<br />

Spülung im Beobachtungsbereich (Beil. 8.12) hinzu.<br />

Dies geht auf Zuflüsse aus dem Gebirge zurück,<br />

wobei Wasser mit einem durchschnittlichen Widerstand<br />

von 0.25 Om ins Bohrloch strõmte. Diese<br />

Werte beziehen sich auf die jeweils in dieser Tiefe<br />

herrschenden Temperaturen (ca. 100°C).<br />

Wãhrend positive SP-Anomalien keine besonderen<br />

Merkmale hinsicht1ich einer Korrelation mit anderen<br />

Logs aufweisen, sind bei den negativen doch gewisse<br />

Trends festzustellen.Im vorliegenden Fall fãllt auf,<br />

dass einige der negativen Anomalien bspw. bei<br />

2'336 m, 2'379 m, 2'392 m und 2'422 m mit Aplitgãngen<br />

(Beil. 6.27) zusammenfallen, wobei das Maximum<br />

meistens an der Kontaktflãche zum Gneis ausgebildet<br />

ist. Dies ist wohl darauf zurückzuführen,<br />

dass die Aplite einen sehr hohen Widerstand aufweisen<br />

und dadurch kein Strom fliessen kann. Die Anomalien<br />

im Aplit bei 2'449 m und 2'454 m weichen<br />

davon ab, doch zeigen die anderen Logs keine offensichtlichen<br />

Verãnderungen, um dies zu erklãren.<br />

Kataklasite und stark umgewandelte Gneise (bspw.<br />

bei 2'140 m, 2'268 m sowie bei 2'097 m) treten im SP<br />

ebenfalls z.T. als ausgeprãgte negative Ausschlãge<br />

hervor, doch zeigen lange nicht a1le Scher- und<br />

Umwandlungszonen auch signifIkante Eigenpotentialanomalien.<br />

Die Auswertung der zur selben Zeit durchgeführten<br />

AMS-Messung lãsst Zuflüsse bei 2'076 m, 2'221 m,<br />

2'268 m, 2'357 m und weniger ausgeprãgt bei ca.<br />

2'422 sowie 2'450 m erkennen (Beil. 8.12). Bis auf<br />

jenen bei 2'076 m ist auch stets ein negativer Peak<br />

auf der SP-Spur ersichtlich, dessen Ausschlag jedoch<br />

nicht quantitativ zu erfassen ist. Da die durch die<br />

Zuflüsse verursachten Ãnderungen des Spü1ungswiderstandes<br />

sehr flach verlaufen, ist nicht sicher, ob<br />

der tiefste erkennbare Zufluss mit dem negativen<br />

Peak bei 2'449 m oder mit dem positiven bei 2'452 m<br />

korreliert, wobei ersteres vermutet wird. Der Zufluss<br />

bei 2'066 m zeigt eine abrupte Ãnderung des Spülungswiderstandes<br />

und ist mõglicherweise auf eine<br />

Stõrung der AMS-Messung zurückzuführen. Der negative<br />

Peak des SP kann zur Beurteilung nicht mehr<br />

herangezogen werden, da das Log durch den nahen<br />

Rohrschuh beeinflusst ist.<br />

Trotzdem die Zuflussstellen bekannt sind, fehlt es<br />

doch an Erfahrungswerten, wie eine solche Konstellation<br />

das SP beeinf1usst. Es scheint eher unwahrscheinlich,<br />

dass aus dem SP ganz allgemein zuverlãssige<br />

Rückschlüsse über Zuflussstellen gewonnen<br />

werden kõnnen.<br />

Kaliber (Cl-3, C2-4)<br />

Das Kristallin zeigt zwischen 2'020 m (Top) bis<br />

2'065 m ein masshaltiges Bohrloch (12 1/4"). Die gute<br />

Übereinstimmung der Werte der senkrecht zueinander<br />

stehenden Armpaare CI-3 und C2-4 belegt einen<br />

praktisch kreisfõrmigen Querschnitt.<br />

Unterhalb der bei 2'065 m abgesetzten Verrohrung<br />

ist das Bohrloch bis 2'130 m stark erweitert und zeigt<br />

überwiegend eine ovale Form mit einem Durchmesser<br />

von bis zu 16", anstelle der gebohrten 8 1/2". Da<br />

kein Gesteinswechsel vorliegt, dürfte dies bohrtechnisch<br />

bedingt sein.<br />

Zwischen 2'130 m und 2'230 m ist das Bohrloch bei<br />

einem Kaliber von 6 7/32" nur wenig ausgeweitet und<br />

bis zur Endteufe von 2'482 m masshaltig, was ein<br />

Indiz für eine g1atte Bohrlochwandung ist. Einige der<br />

Bohrlochwandausbrüche (z.B. bei 2'041 m, 2'075 m)<br />

sind an Katak1asite gebunden, doch lãsst sich keine<br />

strenge Korrelation zwischen dem am Kern bestimmten<br />

Kataklasierungsgrad und dem Kaliber feststellen.<br />

Aus der statistischen Gesamtana1yse der Bohrlochwandausbrüche<br />

lãsst sich eine generelle, wenn auch<br />

geringe Asymetrie des Bohrlochquerschnitts, mit<br />

einem entsprechenden Ausbruchsazimut von ca. 40<br />

Grad ermitteln (Kap. 6.5.5).<br />

Elektrische Widerstãnde (RLLD, RLLS, RMSFL)<br />

Die RLLD-Spur (grosse Eindringtiefe) und RLLS­<br />

Spur (mitt1ere Eindringtiefe) zeigen im vorliegenden<br />

Falle fast identische Widerstãnde, jedoch mit deutlichen<br />

Schwankungen über mehrere Dekaden. Die<br />

RMSFL-Spur, welche die geringste Eindringtiefe<br />

besitzt, erreicht aufgrund des unterschiedlichen

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