Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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wird das Gerãt durch Kalibereffekte und Wandunebenheiten<br />
stark beeinflusst, was zu irregu1ãr langen<br />
Laufzeiten und grossen Dãmpfungen führt.<br />
Obwohl der Kontrast zwischen sandigen und siltigtonigen<br />
Lagen in der Molasse nicht sehr ausgeprãgt<br />
erscheint (relativ hohe Widerstãnde), hebt sich das<br />
Interva1l "A" durch einen unruhigeren Kurvenverlauf<br />
von "B" ab. Wie a1le anderen Logs, zeigen auch diese<br />
deut1ich den Übergang zu den Malmkalken. In den<br />
Interva1len, in denen laut NPHI fast keine Porositãt<br />
vorkommt, betrãgt die Laufzeit ca. 9.7 ns/m. Die an<br />
porenlosen Kalksteinen im Versuchslabor ermittelten<br />
Werte liegen zwischen 9.1-10.2 ns/m, was<br />
beweist, dass das Gerãt zufriedenstellend funktionierte.<br />
Temperatur (HRT)<br />
Diese Spur dient der Ermittlung des geothermischen<br />
Gradienten und ist auch für die Erkennung von Zuflüssen<br />
von Bedeutung. Ein entsprechender Kommentar<br />
ist in Kap. 7.3 enthalten.<br />
Dipmeter (HDT, SHDT)<br />
Auf jedem der 4 senkrecht zueinander stehenden<br />
Kaliberarme (pads) ist ein Messschlitten mit einer<br />
(HDT) oder zwei (SHDT) horizontal angeordneten<br />
Messelektroden angebracht. Neben der von den<br />
Elektroden registrierten elektrischen Leitfãhigkeit<br />
werden noch das Bohrlochazimut, das Azimut des<br />
Messschlittens Nr.l sowie die Bohrlochneigung aufgezeichnet.<br />
Die Resultate der Dipmeter-Interpretation sind a1s<br />
sog. "Tadpole-Plots" aufgetragen. Dabei ist das Fa1lazimut<br />
durch einen kurzen Strich fmert, wãhrend<br />
der Fa1lwinkel durch die Position des entsprechenden<br />
Kreises auf einer Skala - hier O Grad bis 60 Grad<br />
- angegeben ist. Zusãtzlich wird eine Richtungsrose<br />
berechnet. In analoger Weise sind auch Bohrlochneigung<br />
und Azimut aufgetragen (siehe auch Beil. 4.4).<br />
Es handelt sich im vorliegenden Abschnitt um ein<br />
fast vertikales Bohrloch, das aus anfãng1ich südlicher<br />
Richtung nach Osten abdreht.<br />
Eine Unterscheidung der einzelnen Strukturelemente<br />
ist ohne ergãnzende Kembeschreibung in der Regel<br />
nicht mõg1ich. Für die Untere Süsswassermolasse<br />
zeichnet sich ein generelles Einfa1len mit 2-10 Grad<br />
nach Süden ab. Der Liegendkontakt zur Bohnerz<br />
Formation fãllt mit ca. 14 Grad nach Südosten ein.<br />
Im Massenkalk hingegen liess sich die Schicht1agerung<br />
erwartungsgemãss nicht bestimmen.<br />
5.8.4 GLOBAL-Methode<br />
5.8.4.1 A11gemeines<br />
Die Beschreibung des Composite-Logs zeigte, wie<br />
die Bohrlochmessungen ganz bestimmte, charakteristische<br />
Eigenschaften der Formation widerspiegeln.<br />
Aber erst die simultane Betrachtung mehrerer Spuren<br />
erlaubt eine qualitative Analyse der Lithologie,<br />
vorausgesetzt, dass deren Zusammensetzung nicht zu<br />
komplex ist. Mit Computerprogrammen, wie z.B.<br />
a. GLOBAL, ist es zudem mõg1ich, den Modalbestand<br />
des Gesteins auch volumetrisch zu erfassen.<br />
Ziel der GLOBAL-Interpretation war es,<br />
- die lithologischen Kernbefunde durch eine kontinuierliche<br />
Analyse zu ergãnzen bzw. zu verifizieren<br />
- im Detail Angaben über den volumetrischen Anteil<br />
der einzelnen Minerale, der Porositãt, der<br />
Matrixdichte sowie der Invasionstiefe zu machen<br />
- korrigierte gesteinsphysikalische Parameter in<br />
Abschnitten mit Kalibereffekten zu erhalten.<br />
Das Programm a. GLOBAL ist so konzipiert, dass<br />
sãmtliche Log-Daten berücksichtigt werden, um<br />
nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip die bestmõgllche<br />
Lõsung zu ermitteln. Dabei wird nach dem<br />
"Least-Square-Fit" -Prinzip versucht, die berechneten<br />
Logs den tatsãchlich gemessenen Daten optimal<br />
anzripassen. Bei den berechneten Logs werden zunãchst<br />
die versuchsweise gewãhlten lithologischen<br />
Parameter durch geeignete Formeln in Antwortfunktionen<br />
der einzelnen Messonden umgerechnet.<br />
Durch die systematische Variation der Parameter<br />
erreicht man nach mehreren Iterationen in einem<br />
Minimierungsprozess eine maximale Übereinstimmung<br />
zwischen berechneten und gemessenen Logs.<br />
Die bei der letzten Iteration erhaltenen Werte stellen<br />
den volumetrischen Anteil der lithologischen Komponenten<br />
a1s kontinuierliche Funktion der Tiefe dar.<br />
Zudem überprüft das Programm fortlaufend den<br />
Grad der Übereinstimmung zwischen den errechneten<br />
und den gemessenen Logs bei den jeweils<br />
gewãhlten lithologischen R andbedingungen. Dies<br />
geschieht in Form eines UnvereinbarkeitskoeffIzienten,<br />
der gleichzeitig eine Qualitãtsangabe für das<br />
Schlussergebnis des gesamten Verfahrens liefert.<br />
Selbstverstãndlich bedeutet die Integration geologischer<br />
Informationen bei der Analyse der Logs eine<br />
wichtige Unterstützung, um die oft komplexen<br />
Zusammenhãnge zu verstehen.