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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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- 87-<br />

wird das Gerãt durch Kalibereffekte und Wandunebenheiten<br />

stark beeinflusst, was zu irregu1ãr langen<br />

Laufzeiten und grossen Dãmpfungen führt.<br />

Obwohl der Kontrast zwischen sandigen und siltigtonigen<br />

Lagen in der Molasse nicht sehr ausgeprãgt<br />

erscheint (relativ hohe Widerstãnde), hebt sich das<br />

Interva1l "A" durch einen unruhigeren Kurvenverlauf<br />

von "B" ab. Wie a1le anderen Logs, zeigen auch diese<br />

deut1ich den Übergang zu den Malmkalken. In den<br />

Interva1len, in denen laut NPHI fast keine Porositãt<br />

vorkommt, betrãgt die Laufzeit ca. 9.7 ns/m. Die an<br />

porenlosen Kalksteinen im Versuchslabor ermittelten<br />

Werte liegen zwischen 9.1-10.2 ns/m, was<br />

beweist, dass das Gerãt zufriedenstellend funktionierte.<br />

Temperatur (HRT)<br />

Diese Spur dient der Ermittlung des geothermischen<br />

Gradienten und ist auch für die Erkennung von Zuflüssen<br />

von Bedeutung. Ein entsprechender Kommentar<br />

ist in Kap. 7.3 enthalten.<br />

Dipmeter (HDT, SHDT)<br />

Auf jedem der 4 senkrecht zueinander stehenden<br />

Kaliberarme (pads) ist ein Messschlitten mit einer<br />

(HDT) oder zwei (SHDT) horizontal angeordneten<br />

Messelektroden angebracht. Neben der von den<br />

Elektroden registrierten elektrischen Leitfãhigkeit<br />

werden noch das Bohrlochazimut, das Azimut des<br />

Messschlittens Nr.l sowie die Bohrlochneigung aufgezeichnet.<br />

Die Resultate der Dipmeter-Interpretation sind a1s<br />

sog. "Tadpole-Plots" aufgetragen. Dabei ist das Fa1lazimut<br />

durch einen kurzen Strich fmert, wãhrend<br />

der Fa1lwinkel durch die Position des entsprechenden<br />

Kreises auf einer Skala - hier O Grad bis 60 Grad<br />

- angegeben ist. Zusãtzlich wird eine Richtungsrose<br />

berechnet. In analoger Weise sind auch Bohrlochneigung<br />

und Azimut aufgetragen (siehe auch Beil. 4.4).<br />

Es handelt sich im vorliegenden Abschnitt um ein<br />

fast vertikales Bohrloch, das aus anfãng1ich südlicher<br />

Richtung nach Osten abdreht.<br />

Eine Unterscheidung der einzelnen Strukturelemente<br />

ist ohne ergãnzende Kembeschreibung in der Regel<br />

nicht mõg1ich. Für die Untere Süsswassermolasse<br />

zeichnet sich ein generelles Einfa1len mit 2-10 Grad<br />

nach Süden ab. Der Liegendkontakt zur Bohnerz­<br />

Formation fãllt mit ca. 14 Grad nach Südosten ein.<br />

Im Massenkalk hingegen liess sich die Schicht1agerung<br />

erwartungsgemãss nicht bestimmen.<br />

5.8.4 GLOBAL-Methode<br />

5.8.4.1 A11gemeines<br />

Die Beschreibung des Composite-Logs zeigte, wie<br />

die Bohrlochmessungen ganz bestimmte, charakteristische<br />

Eigenschaften der Formation widerspiegeln.<br />

Aber erst die simultane Betrachtung mehrerer Spuren<br />

erlaubt eine qualitative Analyse der Lithologie,<br />

vorausgesetzt, dass deren Zusammensetzung nicht zu<br />

komplex ist. Mit Computerprogrammen, wie z.B.<br />

a. GLOBAL, ist es zudem mõg1ich, den Modalbestand<br />

des Gesteins auch volumetrisch zu erfassen.<br />

Ziel der GLOBAL-Interpretation war es,<br />

- die lithologischen Kernbefunde durch eine kontinuierliche<br />

Analyse zu ergãnzen bzw. zu verifizieren<br />

- im Detail Angaben über den volumetrischen Anteil<br />

der einzelnen Minerale, der Porositãt, der<br />

Matrixdichte sowie der Invasionstiefe zu machen<br />

- korrigierte gesteinsphysikalische Parameter in<br />

Abschnitten mit Kalibereffekten zu erhalten.<br />

Das Programm a. GLOBAL ist so konzipiert, dass<br />

sãmtliche Log-Daten berücksichtigt werden, um<br />

nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip die bestmõgllche<br />

Lõsung zu ermitteln. Dabei wird nach dem<br />

"Least-Square-Fit" -Prinzip versucht, die berechneten<br />

Logs den tatsãchlich gemessenen Daten optimal<br />

anzripassen. Bei den berechneten Logs werden zunãchst<br />

die versuchsweise gewãhlten lithologischen<br />

Parameter durch geeignete Formeln in Antwortfunktionen<br />

der einzelnen Messonden umgerechnet.<br />

Durch die systematische Variation der Parameter<br />

erreicht man nach mehreren Iterationen in einem<br />

Minimierungsprozess eine maximale Übereinstimmung<br />

zwischen berechneten und gemessenen Logs.<br />

Die bei der letzten Iteration erhaltenen Werte stellen<br />

den volumetrischen Anteil der lithologischen Komponenten<br />

a1s kontinuierliche Funktion der Tiefe dar.<br />

Zudem überprüft das Programm fortlaufend den<br />

Grad der Übereinstimmung zwischen den errechneten<br />

und den gemessenen Logs bei den jeweils<br />

gewãhlten lithologischen R andbedingungen. Dies<br />

geschieht in Form eines UnvereinbarkeitskoeffIzienten,<br />

der gleichzeitig eine Qualitãtsangabe für das<br />

Schlussergebnis des gesamten Verfahrens liefert.<br />

Selbstverstãndlich bedeutet die Integration geologischer<br />

Informationen bei der Analyse der Logs eine<br />

wichtige Unterstützung, um die oft komplexen<br />

Zusammenhãnge zu verstehen.

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