Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Buntsandstein verhindern sollte, wurde der oberste<br />
Teil des Buntsandsteins hydraulisch getestet<br />
(Kap. 8.2.3) und beprobt (Probe 11). Zwei weitere<br />
Proben wurden spãter dem gesamten Buntsandstein<br />
entnommen (Proben 12 und 13).<br />
Zwei Zonen im Perm wurden durch die perforierte<br />
Verrohrung hindurch beprobt (Proben 17-20). Im<br />
Kristallin lieferten zwei geringdurchlãssige Zonen<br />
mehrere leicht bzw. mãssig kontaminierte Proben<br />
(Proben 14-16).<br />
Die einzelnen Proben werden in WITTWER<br />
(NTB 85-49) kommentiert und qualitativ (z.B. in<br />
bezug auf ihre Verunreinigung durch Spülung) bewertet.<br />
9.3 MARKIERUNG DER BOHRSPÜLUNG<br />
UND TRACER-ANALYSEN<br />
Grundwasserproben für hydrochemische Untersuchungen<br />
sollen mõglichst wenig mit Bohrspülung<br />
verunreinigt sein. Daher muss vor einer Probenentnahme<br />
die Bohrlochflüssigkeit weitgehend aus dem<br />
Bohrloch oder aus dem Packerinterva11 entfernt und<br />
durch nachfliessendes Grundwasser ersetzt werden.<br />
Dieser Reinigungsprozess und die verbleibende<br />
Kontamination kõnnen kontrolliert bzw. bestimmt<br />
werden, wenn der Bohrspülung vorher Markierungsstoffe<br />
(Tracer) zugegeben worden sind. Der Einsatz<br />
von Tracern und die dazugehõrigen Analysenmethoden<br />
sin d in HAUG (NTB 85-07) ausführlich<br />
beschrieben. Ein Überblick ist in NTB 85-01 enthalten.<br />
9.3.1 Markierung der Bohrspülung<br />
In der Sondierbohrung Weiach wurden Natrium<br />
Fluorescein (Uranin) und m-TF<strong>MB</strong>A (meta-Trifluoromethylbenzoic<br />
Acid) als Tracer eingesetzt.<br />
Wie Beilage 9.1 zeigt, wurde Uranin beim Durchteufen<br />
des Buntsandsteins, des obersten Perms und des<br />
Kristallins verwendet. m-TF<strong>MB</strong>A wurde über die gesamte<br />
Bohrstrecke vom Buntsandstein bis ins Kristallin<br />
benützt. Durch deri tei1weise kombinierten<br />
Einsatz der beiden Tracer wurde versucht, die positiven<br />
Eigenschaften von Uranin (schnelle Verfügbarkeit<br />
der Analysenergebnisse) mit denen von<br />
m-TF<strong>MB</strong>A (Stabilitãt, keine Adsorption an Tonminerale)<br />
zu verbinden.<br />
In der Mehrzahl der Fãlle wurden die Tracer als<br />
gelõste Konzentrate direkt dem Spü1kreislauf zugesetzt.<br />
Die benõtigten Mengen wurden jewei1s anhand<br />
des Spülungsvolumens und der geWÜDSchten Kon-<br />
zentration berechnet. Durch den normalen Bohrbetrieb<br />
und die Rührwerke vertei1ten sich die Tracer<br />
gleichmãssig in der Spülung. Erfahrungsgemãss dauert<br />
diese Homogenisierung etwa einen Tag. Zusãtzlich<br />
bestand die Mõg1ichkeit, in separaten Vorrattanks<br />
mit Hi1fe einer Mischan1age grõssere Mengen<br />
von Spülung homogen zu tracern. So konnte, wenn<br />
nõtig, gleichmãssig getracertes Wasser in das Bohrloch<br />
einzirku1iert werden.<br />
Die Konzentration des Uranins betrug zwischen 1<br />
und 5 mgl1 und die des m-TF<strong>MB</strong>A zwischen 1 und<br />
15 mgl1. Damit lagen die Tracerkonzentrationen drei<br />
bis vier Grõssenordnungen über den Nachweisgrenzen<br />
und zwei bis drei Grõssenordnungen über dem<br />
Hintergrund. Zur Kontrolle wurden Spülungsproben<br />
in regelmãssigen Abstãnden (z.B. alle 2 Stunden)<br />
genommen und analysiert. Fal1s nõtig, wurden daraufhin<br />
der Spülung zusãtz1iche Mengen an Tracer<br />
beigegeben. Auf diese Weise wurde sichergestellt,<br />
dass die Tracerkonzentrationen nicht unter den oben<br />
angegebenen Minimalwert fielen.<br />
9.3.2 Tracer-Analysen wãhrend Wasserprobenentnahmen<br />
Bei Wasserprobenentnahmen wurde die Bohrlochreinigung<br />
(Ersetzen der Spülung durch Grundwasser)<br />
durch periodische Tracer-Analysen überwacht.<br />
Im Norma1fa11 wurden entweder die zuletzt in der<br />
Spülung gemessenen Konzentrationen oder die allerersten<br />
Messwerte wãhrend der Bohrlochreinigung<br />
als Referenzwerte (100%) benützt. Wenn die Tracerkonzentrationen<br />
seit dem Durchteufen der entsprechenden<br />
Zone sehr stark geschwankt hatten,<br />
wurden in der Regel die Minima als Referenzwerte<br />
(100%) genommen.<br />
Die Tracerkonzentrationen wurden auch in den<br />
Wasserproben, die für Laboruntersuchungen bestimmt<br />
waren, gemessen. Die verbliebene Kontamination<br />
konnte dann mit Hilfe der Referenzwerte berechnet<br />
werden. Damit ist es mõglich, die Qua1itãt<br />
der Wasserproben, die dem Buntsandstein, dem<br />
Perm und dem Kristallin entnommen worden sind,<br />
quantitativ anzugeben.<br />
9.3.3 Ergebnisse der Tracer-Analysen<br />
Die Ergebnisse der Tracer-Analysen an den verschiedenen<br />
Wasserproben sind in Bei1age 9.2 enthalten.<br />
Die Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen<br />
der Uranin- und der m-TF<strong>MB</strong>A-Analysen ist generell<br />
gut.