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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-107 -<br />

meisten Prehnite sind sehr eisenreich mit Fe1:oJFe1:01:<br />

+ Alvx_ Verhã1tnissen von 0.15-0.35.<br />

Pumpellyit, ein komplexes Inselsilikat, findet sich<br />

zwischen 2'090-2'133 m Teufe als xenomorphe Hãufchen<br />

in Kataklasiten und Biotiten, seltener als feinste<br />

stengelig-prismatische Kristãllchen in Quarzklüftchen.<br />

Die Pumpellyite sind, analog den Prehniten,<br />

ziemlich eisenreich und zeigen z.T. einen deutlichen<br />

Ersatz des Calciums durch Magnesium.<br />

Epidot/K1inozoisit ist selten und ist nur unterhalb<br />

2'140 m Teufe vorhanden. Er bildet meist kleine,<br />

xenomorphe Kõrner oder Linsen im Biotit. Als Ausnahme<br />

wurden in einem "Typ l"-umgewandelten<br />

Gneis bei 2'283 m auch 1-2 mm grosse, zonare und<br />

idiomorphe Kristalle beobachtet.<br />

Calcit tritt meist in Zusammenhang mit den postkataklastischen<br />

Klüftungen als derbe Kluftfüllungen,<br />

als schichtparallele Linsen in Biotiten und als xenomorphe<br />

Massen in Plagioklasen und umgewandelten<br />

Hornblenden auf. Im obersten Kristallin wird die<br />

Plagioklas-Vertonung von Calcitausfãllungen begleitet.<br />

Es handelt sich um reines CaC0 3 , Siderit wurde<br />

nicht beobachtet.<br />

Fluorit wurde nur innerhalb des Gangkomplexes<br />

angetroffen, in Form (OOl)-paralleIer Linsen in<br />

umgewandeIten Biotiten. Die Bildung solcher FIuoritlinsen<br />

bei der U mwandlung primãr fluorhaltiger<br />

Biotite ist weit verbreitet und wurde zum Beispiel<br />

auch im Bõttstein- und im Leuggern-Granit beobachtet.<br />

Die Biotite der Weiacher Gneise dagegen<br />

weisen auch bei stãrkster Umwandlung nie Fluoritlinsen<br />

auf und dürften daher weitgehend fluorfrei<br />

sein. Dasselbe gilt auch für die Aplite und Pegmatite.<br />

Dies untermauert die Hypothese, wonach diese<br />

Ganggesteine lokalen, metamorphen Ursprungs sind,<br />

der aplitische Gangkomplex von 2'228-2'262 m Teufe<br />

jedoch ganz anderer Herkunft ist und evt. von einem<br />

oberkarbonischen Granitpluton ausging.<br />

Apophyllit (K C~ [Sk010]2)(OH,F)s H20) wurde<br />

nur gerade im Bereiche um 2'095 m als Drusenfüllung<br />

in vollstãndig "Typ l"-umgewandelten Gesteinen<br />

angetroffen.<br />

Im Titanit wird das bei der Biotit - und Hornblende­<br />

Umwandlung freiwerdende Ti gebunden. Nur selten,<br />

in "Typ l"-umgewandelten Gneisen, bildet er idiomorphe<br />

Kristalle. Es handelt sich um ziemlich<br />

Al-reiche Titanite mit A1I(Al + Ti)-Verhãltnissen von<br />

0.1-0.2.<br />

Bei der "Typ 2"-Umwandlung bildete sich neben<br />

Titanit hãufig auch Rutil/Anatas, meist in kurzprismatischer,<br />

seltener auch in sagenitischer Ausbildung.<br />

Pyrit wurde nicht in bedeutender Menge gebildet. Er<br />

kommt meist als Mikrorissfüllung oder in Calcitklüften<br />

vor.<br />

Hãmatit erscheint im obersten Kristallin, zwischen<br />

ca. 2'025-2'070 m. Er bildet im Biotit parallel zu<br />

(001) eingelagerte Einzelkristalle oder Aggregate<br />

von oft perfekt hexagonalem, rot durchscheinendem<br />

Habitus. Die Rotfãrbung der Plagioklase im obersten<br />

Teil dürfte ebenfalls auf Hãmatitplãttchen zurückzuführen<br />

sein.<br />

6.6.5 Flüssigkeitseinschlüsse<br />

6.6.5.1 A1lgemeine Bemerkungen<br />

Studien an Flüssigkeitseinschlüssen kõnnen vielfãltige<br />

Informationen über die Art der Fluids bei tektonischen<br />

Ereignissen oder bei Mineralneubildungen<br />

sowie über Temperatur- und Druckbedingungen<br />

beim Einschliessungsprozess liefern.<br />

Die Untersuchung der Fluideinschlüsse wurde mit<br />

der Methode der Mikrothermometrie durchgeführt.<br />

Dabei wird ein Durchlichtmikroskop benützt, das<br />

mit einer Heiz- und Kühlanlage ausgerüstet ist. Mit<br />

ihr werden die Phasenübergãnge innerhaIb der Flüssigkeitseinschlüsse<br />

im Temperaturbereich zwischen<br />

-180° und 600°C beobachtet und gemessen (ROED­<br />

DER, 1962/1963; POTY et al., 1976).<br />

In der Bohrung Weiach wurden einerseits Einschlüsse<br />

in Gesteins-, Kluft- und Drusenquarzen des<br />

Buntsandsteins, Permokarbons und des Kristallins<br />

und andererseits Einschlüsse in Kluftcalciten des<br />

Malms und der Unteren Süsswassermolasse untersucht.<br />

Die Resultate aus dem Kristallin und aus den<br />

Sedimenten werden hier, der besseren Verstãndlichkeit<br />

wegen, gemeinsam vorgestellt und diskutiert.<br />

Die Resultate sind in Beilage 6.12 in zwei T s/Ta :­<br />

Diagrammen dargestellt.<br />

6.6.5.2 Ergebnisse und Interpretation<br />

Die beobachteten Fluideinschlüsse der Bohrung<br />

Weiach, wie auch die der übrigen <strong>Nagra</strong>-Bohrungen<br />

(MULLIS, 1987) Iassen sich in zwei Gruppen unterteilen.<br />

Bei den in Quarzen beobachteten Einschlüssen<br />

handeIt es sich ausschliesslich um zweiphasige,<br />

sekundãre Einschlüsse, die auf verheilten Bruchflã-

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