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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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den. Im Labor durchgeführte Dichtebestimmungen<br />

bestãtigen die Werte des LDT -Logs, welches für die<br />

Ganggesteine eine durchschnittliche Dichte von 2.61<br />

g/cm 3 anzeigt.<br />

Die Interpretation der vorliegenden Dichtewerte<br />

würde für diesen Gangkomplex eine steile Lagerung<br />

aufzeigen, welche das Gravimeter aufgrund des steilen<br />

Einfallswinkels wenig, das LDT-Tool aber zu<br />

100% beeinflusste (vgl. NTB· 85-01: Beil. 6.33). Die<br />

etwas geringere Dichte der Gneise unterhalb des<br />

Gangkomplexes im Vergleich zu denen oberhalb<br />

desselben dürfte im Zusammenhang mit den hier in<br />

der Bohrung hãufigeren sauren Gãngen stehen. Diese<br />

sind mãglicherweise Teil eines lãngs steilstehender<br />

Spalten und Klüfte aufgedrungenen, vernetzten<br />

Gangschwarmes.<br />

Die Kernaufnahmen zeigen, dass in einigen Abschnitten<br />

die gut unterscheidbaren, hellen Aplite nur<br />

in einer Kernhãlfte vorhanden sind, d.h. quasi parallei<br />

zur Bohrung verlaufen und von dieser nur zum<br />

Teil erfasst Wurden. Welche Gesteinsdichte in einem<br />

solchen Fall mit dem LDT -Gerãt erfasst wird - die<br />

des Aplites oder die des Gneises - hãngt ausschliesslich<br />

von der Orientierung des Messschlittens ab. Da<br />

das Bohrlochgravimeter in diesem FalI einen weit<br />

grõsseren Bereich integriert, ergeben sich hier<br />

zwangslãufig Differenzen zwischen den BHGM- und<br />

den LDT -Dichten.<br />

7.3 GEOTHERMIE<br />

7.3.1 Auswertungsziele<br />

Bei der Ermittlung der Temperaturverteilung im<br />

Untergrund ist man weitgehend auf direkte Messungen<br />

angewiesen. Bei Tietbohrungen besteht prinzipiell<br />

die Mãglichkeit, Temperaturmessungen in verschiedenen<br />

Tiefen durchzuführen. Allerdings wird<br />

die Gesteinstemperatur durch den Bohrvorgang z.T.<br />

erheblich gestõrt. Insbesondere macht sich das Vorhandensein<br />

bzw. die Zirkulation der Bohrspü1ung<br />

bemerkbar. Dies ist von einiger Bedeutung, weil im<br />

Bohrloch nur die Temperatur der Spülung, nicht<br />

aber diejenige des umgebenden Gesteins gemessen<br />

werden kann. Die in die Formation verpresste Spülung<br />

wird sich wãhrend einer gewissen Zeit ebenfalls<br />

stõrend auswirken.<br />

Zur Eliminierung dieser vom Bohrvortrieb bzw. von<br />

der Spü1ungsbewegung herrührenden Stõreffekte<br />

existiert eine umfangreiche Literatur.<br />

7.3.2 Ausgangsdaten<br />

In Tiefbohrungen kõnnen verschiedene Rohdaten<br />

gewonnen werden, welche Informationen über die<br />

Gesteinstemperatur enthalten:<br />

- punktuelle Temperaturmessungen an der Bohrlochsohle<br />

(BHT -Werte / "Bottom Hole Temperature").<br />

Mehrere zeitlich gestaffelte Messungen<br />

pro Sohlentiefe.<br />

- Kontinuierliche Aufzeichnung der Spü1ungstemperatur<br />

entlang des Bohrlochs (HRT -, AMS-,<br />

PTL-Logs, Fluid-Logging)<br />

- Temperaturmessungen in abgepackerten Inte1Vallen,<br />

die wãhrend hydraulischen Formationstests<br />

ausgeführt werden.<br />

Die im jeweiligen Bohrlochtiefsten gemessenen<br />

BHT-Temperaturen nãhern sich, nach abgestellter<br />

Spülungszirkulation, nur allmãhlich der Gesteinstemperatur.<br />

Neben den Temperaturwerten müssen dabei<br />

noch folgende Grõssen festgehalten werden:<br />

erreichte Tiefe (m)<br />

- Bohrlochdurchmesser (m)<br />

- Ende des Bohrens (Tag/Stunde/Minute)<br />

- Bohrzeit für den letzten Meter (Minuten)<br />

- Ende der Spü1ungszirkulation (Tag/Stunde/<br />

Minute)<br />

- Art und spezifisches Gewicht der Spülung<br />

(kg/m 3 )<br />

- Beginn des Sondenwiederaufstiegs (Tag/Stunde/<br />

Minute)<br />

Im alIgemeinen erfolgt die Temperaturmessung mit<br />

Maximum-Thermometern (Mitführen von zwei Thermometern<br />

bei jeder Bohrlochsonde, Mittelwertbildung;<br />

Messgenauigkeit rund ± rc). Gestützt auf<br />

die obigen Daten lãsst sich, aufgrund von speziell<br />

entwickelten Extrapolationsverfahren, die wahre<br />

Formationstemperatur mit einer Genauigkeit von 5-<br />

10% bzw. ± 2°C angeben. Auf diese Weise enthãlt<br />

man ein allerdings lediglich durch wenige Einzelpunkte<br />

defmiertes Temperatur-Tiefenprofil.<br />

Die kontinuierlichen Logs der Spülungstemperatur<br />

geben die Verteilung der wahren Formationstemperatur<br />

entlang der Bohrlochachse ebenfalls meist nur<br />

annãherungsweise wieder. Nach Abstellen der Zirkulation<br />

ist die Spü1ung nãmlich oft in natürlicher<br />

Bewegung (Wasserein- und -austritte, Konvektionsbewegungen,<br />

artesischer Aufstieg). Dies stõrt den<br />

Temperaturausgleich zwischen Spü1ung und Formation<br />

und erschwert unter Umstãnden die Ermittlung

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