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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-136 -<br />

in BUTLER et al. (NTB 87-20) enthalten. Beilage<br />

8.3 zeigt als Beispiel den gemessenen Druckverlauf<br />

wãhrend des DSTs im oberen Keuper (Testbezeichnung<br />

728.0 D). Im vorliegenden Fall bestand der<br />

DST aus zwei Fliess- und zwei Druckaufbauperioden.<br />

Wie die Beilage zeigt, wurde wãhrend der beiden<br />

Druckaufbauperioden der angenommene Formationswasserdruck<br />

(6800 kPa) nicht ganz erreicht.<br />

Eine Auswertung war jedoch trotzdem mõglich (siehe<br />

folgendes Kapitel).<br />

8.2.1.2 Auswertung und Ergebnisse<br />

Die klassische Auswertung von DSTs basiert auf<br />

dem Verfahren nach HORNER (1951), das seit seiner<br />

Publikation mehrfach kommentiert und modifiziert<br />

worden ist. Es liefert die Transmissivitãt oder<br />

die hydraulische Durchlãssigkeit der getesteten Formation.<br />

Dabei werden ein homogenes porõses Medium<br />

und ein konstanter Volumenstrom wãhrend<br />

der Fliessperiode angenommen. Eine weitergehende<br />

Diskussion zur Auswertung von DSTs ist in GRISAK<br />

et al. (NTB 85-08: Kap. 2.5) enthalten.<br />

Wie bereits angedeutet, impliziert die Auswertung<br />

nach HORNER eine Reihe von vereinfachenden<br />

Annahmen. Neben den bereits erwãhnten Vereinfachungen<br />

werden beispielsweise eine konstante Temperatur<br />

wãhrend des Versuchs und ein ungestõrter<br />

Formationswasserdruck vor Testbeginn vorausgesetzt.<br />

Diese Voraussetzungen sind jedoch bei Tests<br />

in tiefen Bohrlõchern (wie zum Beispiel Weiach)<br />

hãufig nicht gegeben. Deshalb wurden die DSTs von<br />

Weiach mit dem numerischen Modell GTFM<br />

(Graph Theoretic Field Model) ausgewertet. GTFM<br />

ermõglicht die Simulation der hydraulischen Prozesse<br />

wãhrend eines DST auch unter weniger idealen<br />

Bedingungen. So kõnnen Temperaturãnderungen<br />

wãhrend des Tests oder vorausgegangene Stõrungen<br />

des hydraulischen Gleichgewichts in der Formation<br />

in die Simulation mit einbezogen werden. Eine Beschreibung<br />

des Modells und seiner Grundlagen ist in<br />

GRISAK et al. (NTB 85-08: Kap. 3.7) publiziert worden.<br />

Von den sieben durchgeführten DSTs waren zwei<br />

nicht auswertbar. Der Test (479.6 D) im oberen<br />

Dogger und untersten Malm ergab keine Ergebnisse,<br />

da wãhrend der Fliessperioden kein messbarer Fluss<br />

stattfand. Damit ist lediglieh die Aussage mõglich,<br />

dass der entsprechende Bohrloehabsehnitt sehr gering<br />

durehlãssig war. Der Test (699.0 D) im obersten<br />

Keuper und unteren Lias wurde nieht ausgewertet,<br />

da die gemessenen Druekkurven einen untypisehen<br />

Verlauf haben. Mõgliche U rsachen sind entweder<br />

Paekerbewegungen wãhrend des Tests oder messtechnische<br />

Probleme bei der Druekaufzeiehnung.<br />

Somit lieferten nur fünf DSTs quantitative Ergebnisse<br />

(Beil. 8.2). Ihre Auswertung ist in BUTLER et<br />

al. (NTB 87-20) im Detail besehrieben. Der vorliegende<br />

Berieht enthãlt daher lediglich die Resultate<br />

(Beil. 8.2) sowie, als Beispiel, die Simulationsergebnisse<br />

zum DST (728.0 D) im oberen Keuper.<br />

Beilage 8.3 zeigt die gemessenen und bereehneten<br />

Drueke wãhrend des DST (728.0 D) im oberen Keuper.<br />

Alle Werte beziehen sieh auf die Hõhe des<br />

Druekaufnehmers. Wie auf der Beilage zu sehen ist,<br />

liegen die Messwerte wãhrend beider Druckaufbauperioden<br />

zwisehen den berechneten Werten für<br />

k = 3x10- 11 m/s und k = 1x10- 1 °m/s. Daher wurde<br />

k = 6x10- 11 m/s als reprãsentativer Wert gewãhlt.<br />

Für die Simulationen wurde ein spezifiseher Speicherkoeffizient<br />

von Sa = 8.3x10- 7 m- 1 angenommen.<br />

Diese Zahl srutzt si eh auf eine Abschãtzung der<br />

Kompressibilitãt des Wassers und des Gebirges<br />

sowie der Porositãt. Bei einem zehn Mal grõsseren<br />

Speicherkoefftzienten (Sa = 8.3x10- ó m- 1 ) ergãbe sieh<br />

eine gute Übereinstimmung zwisehen gemessenen<br />

und berechneten Werten für eine Durchlãssigkeit<br />

k = 1x10- 1 °m/s. Die aus der Auswertung resultierende<br />

Durchlãssigkeit ist also zu einem gewissen<br />

Grad abhãngig von der angenommenen Speieherkapazitãt.<br />

Für die Bereehnungen wurde ferner ein Formationswasserdruck<br />

von 6800 kPa angenommen. Bei diesem<br />

Druck handelt es sich um eine Extrapolation der aufgezeichneten<br />

Druckkurven. Wegen der vorangegangenen<br />

Stõrungen der Druckverteilung im Gebirge<br />

darf dieser Druck nicht als ungestõrter Formationswasserdruek<br />

interpretiert werden.<br />

Femer ist bei einer Interpretation der Ergebnisse zu<br />

berücksichtigen, dass der obere Keuper mit Ton­<br />

Süsswasserspülung gebohrt worden ist. Das heisst,<br />

das Resultat des DST kann durch Filterkuchenreste<br />

und in das Gestein eingedrungene Spülung beeinflusst<br />

worden sein. Die resu1tierende hydraulische<br />

Durchlãssigkeit (k = 6x10- 11 m/s) ist demnach eher<br />

als unterer Grenzwert anzusehen. Analoge Überlegungen<br />

gelten aueh für die Ergebnisse der übrigen<br />

DSTs (Beil. 8.2), da die gesamte Sedimentstrecke<br />

mit Diekspülung gebohrt wurde (Beil. 9.1).<br />

Es ist nicht mõglich, aufgrund der DSTs zuverlãssige<br />

Aussagen über die ungestõrten Druckspiegelhõhen<br />

in den verschiedenen getesteten Horizonten zu<br />

maehen. Das liegt zum einen daran, dass die absoluten<br />

Werte der eingebauten Druckaufzeichnungsge-

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