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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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- 86-<br />

Gammastrahlung (SGR)<br />

Die SGR oder die ãquiva1ente GR Spur gibt die gesamte<br />

natürliche Gammastrahlung der jeweiligen<br />

Gesteinsformation wieder und wird in API-Units<br />

(Einheit des American Petroleum Institutes) angegeben.<br />

Radioaktive Elemente wie Kalium, Thorium,<br />

Uran etc. haben die Tendenz, sich in den Tonminera1en<br />

zu konzentrieren, sodass die Kurve norma1erweise<br />

eine wichtige Hilfe zum raschen Auffmden<br />

toniger Schichten ist. In der Molasse ergibt sich<br />

jedoch keine prãgnante Differenzierung, da es sich<br />

um keine reinen Quarzsandsteine handelt. Der nahezu<br />

konstante Durchschnittswert von 80 API im<br />

gesamten Molassebereich geht vor allem auf die<br />

Kalifeldspãte, Tonminerale, Glimmer sowie die<br />

Akzessorien Zirkon, Apatit etc. zurück, da der<br />

Quarz selbst nicht radioaktiv ist (Beil. 5.24).<br />

Die Tone der Bohnerzformation ("D") weisen eine<br />

nur geringfügig hõhere Radioaktivitãt auf. Die markanten<br />

Peaks bei 144 m und 147 m stellen mõglicherweise<br />

regionale Bezugshorizonte (evtl. vulkanische<br />

Aschen) dar, da sie auch in der Molasse der Bohrung<br />

Schaftsheim vorkommen.<br />

Im Malm sinkt die Gammastrahlung auf 15 API ab,<br />

einem für Kalke durchaus typischen Wert. Man kann<br />

also davon ausgehen, dass solche Intervalle tonfrei<br />

sind, da eine minima1e Hintergrundstrahlung stets<br />

vorhanden ist.<br />

Gamma-Spektmm (POTA, URAN und THOR)<br />

Durch Aufschlüsselung der natürlichen Gammastrahlung<br />

in Kalium 40-, Uran 238- und Thorium<br />

232-Anteile erhãlt man Aufschluss über die Konzentration<br />

der entsprechenden Elemente in der unmittelbaren<br />

Umgebung der Bohrung.<br />

Die POTA-Spur, die den Kaliumgeha1t widerspiegelt,<br />

schwankt innerhalb der Molasse (USM) nur<br />

wenig um einen Mittelwert von 2%. Wechsellagerungen<br />

von sandigen und siltig-tonigen Schichten zeigen<br />

in der Regel weit deutlichere Unterschiede, ausser in<br />

sehr dÜDnen Lagen. Der Grund für dieses Verha1ten<br />

kõnnte so erklãrt werden, dass der Kaliumgehalt des<br />

in den Sanden vorkommenden Kalifelspats und<br />

Glimmers ungefãhr demjenigen der Tonminera1e in<br />

den siltig-tonigen Lagen entspricht. Im Ton der<br />

Bohnerz-Formation ("D") ist er deutlich niedriger<br />

und betrãgt 0.5%. Dieser Wert entspricht dem hier<br />

dominierenden Kao1init (Kap. 5.4.2).<br />

Die URAN-Spur zeigt mehrere auffa11ende Peaks<br />

mit einem Maximum bei 144 m. Es ist nicht bekannt,<br />

auf welches Mineral sie zurückgehen, da dessen<br />

Konzentration zu gering ist, um auch andere· Antwortsignale<br />

merklich zu beeinflussen.<br />

Die THOR-Spur verhãlt sich in der Molasse analog<br />

zur POTA-Spur und trãgt wenig zur Unterscheidung<br />

der verschiedenen Fazien bei. In der Bohnerz­<br />

Formation ("D") tritt aber eine Verdoppelung des<br />

Thoriumgeha1tes ein. Dieser Ton hebt sich daher<br />

deutlich von den Tonen der Molasse ab. Der hohe<br />

Anteil an Thorium verbunden mit dem relativ geringen<br />

Urangeha1t identiftziert denselben gemãss Beilage<br />

5.24 als Kao1init. Auf der SGR-Spur sind dagegen<br />

keine nennenswerte Unterschiede zwischen den<br />

verschiedenen Tonarten festzustellen.<br />

Ein Vergleich der gammaspektroskopischen Werte<br />

mit den im Labor an Bohrkernen ermittelten, ist auf<br />

Beilage 5.17 entha1ten.<br />

Elektromagnetische Laufzeit (TPL) und<br />

Dlimpfung (EA TT)<br />

Mit der eingesetzten Messonde (EPT-Gerãt), die 2<br />

Sende- und 2 Empfangsantennen besitzt, wird die<br />

Laufzeit (TPL) und die Dãmpfung (EATT) einer<br />

elektromagnetischen Welle im Frequenzbereich von<br />

1.1 GHz gemessen.Die Ausbreitung dieser Welle<br />

hãngt von den dielektrischen Eigenschaften (Dielektrizitãtskonstante)<br />

des Mediums ab. Sie erfãhrt bei<br />

der Fortpflanzung durch das Gestein sowohl eine<br />

Dãmpfung a1s auch einen Geschwindigkeitsverlust.<br />

Für die meisten Mineralien wird eine Laufzeit (TPL­<br />

Spur) zwischen 6 ns/m und 10 ns/m, rur Wasser<br />

jedoch eine solche von 30 ns/m registriert. Dieser<br />

grosse Unterschied bewirkt, dass dieselbe somit primãr<br />

eine Funktion des mit Wasser gefüllten Porenraumes<br />

ist.<br />

Die BA TT -Spur, welche hauptsãchlich eine Funktion<br />

des elektrischen Widerstandes der durch die<br />

Invasion beeinflussten Zone ist, kann bei ausreichendem<br />

Kontrast, z.B. bei Verwendung einer Süsswasserspülung,<br />

ein guter Indikator für Tonlagen sein.<br />

Der geringe Abstand der Antennen ergibt eine vertika1e<br />

Auflõsung von ca. 4 em, gegenüber mehr a1s<br />

50cm anderer Logs. Die TPL- und EATT -Spuren<br />

lassen deshalb die Identiftkation auch relativ dünner<br />

Lagen zu. Bedingt durch die Antennenanordnung

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