Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Gammastrahlung (SGR)<br />
Die SGR oder die ãquiva1ente GR Spur gibt die gesamte<br />
natürliche Gammastrahlung der jeweiligen<br />
Gesteinsformation wieder und wird in API-Units<br />
(Einheit des American Petroleum Institutes) angegeben.<br />
Radioaktive Elemente wie Kalium, Thorium,<br />
Uran etc. haben die Tendenz, sich in den Tonminera1en<br />
zu konzentrieren, sodass die Kurve norma1erweise<br />
eine wichtige Hilfe zum raschen Auffmden<br />
toniger Schichten ist. In der Molasse ergibt sich<br />
jedoch keine prãgnante Differenzierung, da es sich<br />
um keine reinen Quarzsandsteine handelt. Der nahezu<br />
konstante Durchschnittswert von 80 API im<br />
gesamten Molassebereich geht vor allem auf die<br />
Kalifeldspãte, Tonminerale, Glimmer sowie die<br />
Akzessorien Zirkon, Apatit etc. zurück, da der<br />
Quarz selbst nicht radioaktiv ist (Beil. 5.24).<br />
Die Tone der Bohnerzformation ("D") weisen eine<br />
nur geringfügig hõhere Radioaktivitãt auf. Die markanten<br />
Peaks bei 144 m und 147 m stellen mõglicherweise<br />
regionale Bezugshorizonte (evtl. vulkanische<br />
Aschen) dar, da sie auch in der Molasse der Bohrung<br />
Schaftsheim vorkommen.<br />
Im Malm sinkt die Gammastrahlung auf 15 API ab,<br />
einem für Kalke durchaus typischen Wert. Man kann<br />
also davon ausgehen, dass solche Intervalle tonfrei<br />
sind, da eine minima1e Hintergrundstrahlung stets<br />
vorhanden ist.<br />
Gamma-Spektmm (POTA, URAN und THOR)<br />
Durch Aufschlüsselung der natürlichen Gammastrahlung<br />
in Kalium 40-, Uran 238- und Thorium<br />
232-Anteile erhãlt man Aufschluss über die Konzentration<br />
der entsprechenden Elemente in der unmittelbaren<br />
Umgebung der Bohrung.<br />
Die POTA-Spur, die den Kaliumgeha1t widerspiegelt,<br />
schwankt innerhalb der Molasse (USM) nur<br />
wenig um einen Mittelwert von 2%. Wechsellagerungen<br />
von sandigen und siltig-tonigen Schichten zeigen<br />
in der Regel weit deutlichere Unterschiede, ausser in<br />
sehr dÜDnen Lagen. Der Grund für dieses Verha1ten<br />
kõnnte so erklãrt werden, dass der Kaliumgehalt des<br />
in den Sanden vorkommenden Kalifelspats und<br />
Glimmers ungefãhr demjenigen der Tonminera1e in<br />
den siltig-tonigen Lagen entspricht. Im Ton der<br />
Bohnerz-Formation ("D") ist er deutlich niedriger<br />
und betrãgt 0.5%. Dieser Wert entspricht dem hier<br />
dominierenden Kao1init (Kap. 5.4.2).<br />
Die URAN-Spur zeigt mehrere auffa11ende Peaks<br />
mit einem Maximum bei 144 m. Es ist nicht bekannt,<br />
auf welches Mineral sie zurückgehen, da dessen<br />
Konzentration zu gering ist, um auch andere· Antwortsignale<br />
merklich zu beeinflussen.<br />
Die THOR-Spur verhãlt sich in der Molasse analog<br />
zur POTA-Spur und trãgt wenig zur Unterscheidung<br />
der verschiedenen Fazien bei. In der Bohnerz<br />
Formation ("D") tritt aber eine Verdoppelung des<br />
Thoriumgeha1tes ein. Dieser Ton hebt sich daher<br />
deutlich von den Tonen der Molasse ab. Der hohe<br />
Anteil an Thorium verbunden mit dem relativ geringen<br />
Urangeha1t identiftziert denselben gemãss Beilage<br />
5.24 als Kao1init. Auf der SGR-Spur sind dagegen<br />
keine nennenswerte Unterschiede zwischen den<br />
verschiedenen Tonarten festzustellen.<br />
Ein Vergleich der gammaspektroskopischen Werte<br />
mit den im Labor an Bohrkernen ermittelten, ist auf<br />
Beilage 5.17 entha1ten.<br />
Elektromagnetische Laufzeit (TPL) und<br />
Dlimpfung (EA TT)<br />
Mit der eingesetzten Messonde (EPT-Gerãt), die 2<br />
Sende- und 2 Empfangsantennen besitzt, wird die<br />
Laufzeit (TPL) und die Dãmpfung (EATT) einer<br />
elektromagnetischen Welle im Frequenzbereich von<br />
1.1 GHz gemessen.Die Ausbreitung dieser Welle<br />
hãngt von den dielektrischen Eigenschaften (Dielektrizitãtskonstante)<br />
des Mediums ab. Sie erfãhrt bei<br />
der Fortpflanzung durch das Gestein sowohl eine<br />
Dãmpfung a1s auch einen Geschwindigkeitsverlust.<br />
Für die meisten Mineralien wird eine Laufzeit (TPL<br />
Spur) zwischen 6 ns/m und 10 ns/m, rur Wasser<br />
jedoch eine solche von 30 ns/m registriert. Dieser<br />
grosse Unterschied bewirkt, dass dieselbe somit primãr<br />
eine Funktion des mit Wasser gefüllten Porenraumes<br />
ist.<br />
Die BA TT -Spur, welche hauptsãchlich eine Funktion<br />
des elektrischen Widerstandes der durch die<br />
Invasion beeinflussten Zone ist, kann bei ausreichendem<br />
Kontrast, z.B. bei Verwendung einer Süsswasserspülung,<br />
ein guter Indikator für Tonlagen sein.<br />
Der geringe Abstand der Antennen ergibt eine vertika1e<br />
Auflõsung von ca. 4 em, gegenüber mehr a1s<br />
50cm anderer Logs. Die TPL- und EATT -Spuren<br />
lassen deshalb die Identiftkation auch relativ dünner<br />
Lagen zu. Bedingt durch die Antennenanordnung