Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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5.2.10 Mittlerer Muscbelkalk<br />
("Anhydritgruppe")<br />
Mãehtigkeit: 56.66 m; Teufe: 887.90-944.56 m<br />
Aufsehlüsse der "Anhydritgruppe" fmden sieh in der<br />
versehuppten Übersehiebungszone des Faltenjuras<br />
und im basellandsehaftliehen Tafeljura (GSELL,<br />
1968; HAUBER, 1960; BARTHOLET, 1964). Die<br />
Anhydritgruppe tritt aueh lãngs der Wutaeh auf, ist<br />
aber stets von Gehãngesehutt bedeekt (HOFMANN,<br />
1981). Diese Serie enthãlt nieht nur das wirtsehaftlieh<br />
interessante Steinsalzlager, sondern ist aueh wissensehaftlieh<br />
von Bedeutung, da sie naeh der Hypothese<br />
von BUXTORF (1916) als Abseherungs- und<br />
Gleithorizont bei der Jurafaltung diente.<br />
5.2.10.1 Dolomit der Anbydritgruppe<br />
Mãehtigkeit: 9.76 m; Teufe: 887.90-897.66 m<br />
Der Dolomit der Anhydritgruppe - aueh als Dolomitzone,<br />
Unterer Dolomit oder Anhydritdolomit bezeiehnet<br />
- ist in mehreren Gipsgruben, z.B. bei Zeglingen,<br />
gut aufgesehlossen.<br />
Ober- und Untergrenze<br />
Die Obergrenze des Dolomits der Anhydritgruppe ist<br />
eindeutig fest1egbar, nãmlieh beim Weehsel von den<br />
Kalken des Hauptmusehelkalkes zum Dolomit. Die<br />
Untergrenze wird an der Basis einer 20 em mãehtigen,<br />
braunen, intraformationellen Brekzie gezogen. Darunter<br />
liegen graubraune, gebãnderte, tonige Anhydritsehiehten.<br />
Lithologie<br />
Der Dolomit der Anhydritgruppe umfasst eine feingesehiehtete<br />
bis laminierte, helle, z.T. porõse Dolomitserie.<br />
Charakteristiseh sind die übereinandergestapelten<br />
Dolomitkrusten, deren Gefüge dureh Fensterporen<br />
und blaugraue Anhydritkristalle hervorgehoben wird.<br />
Oft zeigen diese Dolomitkrusten Troekenrisse und<br />
sind zu dünnen Brekzienlagen aufgearbeitet. Ebenso<br />
auffãllig sin d die in den Dolomiten enthaltenen<br />
weisslieh-grauen, glasigen Silexknollen und -bãnder<br />
und die braunen, siliftzierten, z.T. oolithisehen Kalkarenite.<br />
Ablagenmgsmilieu<br />
Die fossilen Laminite des Dolomits der Anhydritgruppe<br />
stimmen mit rezenten Laminit-Strukturen<br />
der Bahama-Plattform (HARDIE, 1977) überein.<br />
Dort entsteht die Laminierung dureh eine Kombination<br />
von rein meehaniseher Ablagerung und Einfangen<br />
von Sedimenten dureh Algenmatten. Solehe<br />
Laminite sind typiseh für einen sehwaehenergetisehen<br />
Watt- und Supralitoral-Komplex.<br />
5.2.10.2 Sulfatschicbten<br />
Mãehtigkeit: 46.90 m; Teufe: 897.66-944.56 m<br />
Die Sulfatsehiehten sind in den bekannten Gipsgruben<br />
Kienberg, Zeg1ingen, Lãufelfmgen und im Bergwerk<br />
Felsenau bei Koblenz ersehlossen. Zudem geben<br />
die zahllosen Steinsa1zbohrungen Einbliek in<br />
ihre Ausbildung. Wenn ein Salz1ager vorhanden ist,<br />
kõnnen sie in Obere und Untere Sulfatsehiehten<br />
getrennt werden.<br />
Âhnlieh wie beim Gipskeuper liegen aueh die Sulfatsehiehten<br />
obertl.ãehlieh als Gips vor. In den Stollen<br />
für den in Kienberg früher bergmãnniseh abgebauten<br />
Gips wurde Anhydrit z.T. erst 20-30 m unter Terrain<br />
angetroffen (GSELL, 1968).<br />
Ober- und Untergrenze<br />
Die Obergrenze der Sulfatsehiehten wird an der<br />
Oberkante des obersten grünen Ton-Anhydrit<br />
Sehiehtpakets gezogen. Darüber setzt der Dolomit<br />
der Anhydritgruppe mit einer intraformationellen<br />
Brekzie in Dolomitfazies ein. Die Untergrenze wird<br />
dureh den Weehsel von den Dolomiten der untersten<br />
Sulfatsehiehten zu den kalkigen Orbieularis-Mergeln<br />
bestimmt. Die Basis bildeteine 1 m mãehtige<br />
Dolomitmergel-Bank, die naeh SCHWARZ (1975)<br />
einen regionalen Leitwert besitzt, da sie den Unteren<br />
Musehelkalk in seinem gesamten Verbreitungsgebiet<br />
überdeekt.<br />
Lithologie<br />
Die Sulfatsehiehten kõnnen folgendermassen von<br />
oben naeh unten gegliedert werden (Beil. 5.le):<br />
Dolomit - und Mergelsehiehten mit Anhydrit<br />
- Heterogene Anhydritserie<br />
- Anhydritbrekzien<br />
Dolomitmergel mit Anhydritsehiehten