Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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gültigen Schlüsse zu, aber es sind Hinweise vorhanden,<br />
dass die Kationenbelegung noch nach der Sedimentation<br />
beeinflusst wurde (tiefenabhãngige Na -+-<br />
Geha1te im Opa1inus-Ton der Bohrung Beznau).<br />
5.6.5 Isotopenuntersuchungen<br />
Um mõgliche Interaktionen des Gesteins mit durchfliessenden<br />
Wãssern abzuklãren, wurden die Sr- und<br />
Uffh-Isotopenverhãltnisse nicht nur an den Grundwãssern<br />
(Kap. 9.6), sondern auch an Gesamtgesteinen<br />
und Minera1phasen untersucht.<br />
5.6.5.1 Strontiumisotopen<br />
Das Strontium-Isotopenverhãltnis eignet sich vorzüglich,<br />
um Gleichgewichtsbedingungen zwischen Minera1phasen<br />
und Kluft- bzw. Porenwãssern zu bestimmen,<br />
da das s7Srls6Sr-Verhãltnis im Anwendungsbereich<br />
(T < 400°C) weder temperaturabhãngig ist,<br />
noch durch eine Fraktionierung wãhrend der Kristallisation<br />
aus einer Lõsung verãndert wird. Die auskristallisierenden<br />
Mineralphasen registrieren somit das<br />
Sr-Isotopenverhãltnis der Lõsung. Anhand des Sr<br />
Gehaltes von Karbonat - und Sulfatminera1en kann<br />
zudem festgestellt werden, ob diese mit dem heutigen<br />
Kluft- bzw. Porenwasser, dessen Sr-Gehalt<br />
bekannt ist, im Gleichgewicht sind.<br />
Das B7SrIB6Sr-Verhãltnis im Muschelkalk-Wasser<br />
unterscheidet sich eindeutig von demjenigen der<br />
Buntsandstein- und Krista1linwãsser und ist signifikant<br />
hõher a1s das der marinen Anhydritleitbank,<br />
welches dasjenige des Muschelkalk-Meerwassers<br />
(0.70780: BURKE et al., 1982) reprãsentiert. Eine<br />
Reaktion mit Dolomit und kontinental beeinflussten<br />
Sulfaten vom Typ Gipskeuper scheint deshalb wahrscheinlich.<br />
5.6.5.2 U- und Th-Zert'allsreihen<br />
Mit der Bestimmung von Aktivitãtsquotienten aus<br />
den U- und Th-Zerfallsreihen (Beil. 6.20) kõnnen bis<br />
2 Mio. J. alte, geochemische Wasser/Gesteins-Interaktionen<br />
nachgewiesen werden. Die Triasproben<br />
zeigen mit ihren 234U/23BU_ und 23DThj234U-Verhãltnissen<br />
von ca. 1 radioaktives Gleichgewicht. Daraus<br />
kann geschlossen werden, dass zwischen dem<br />
Gestein und den Grundwãssern in rezenter und subrezenter<br />
Zeit, d.h. seit mindestens 1,5 Mio. J ahren<br />
kein isotopenchemischer Austausch mehr stattgefunden<br />
hat (vgl. IV ANOVICH & HARMON, 1982).<br />
In zwei der drei Proben aus dem Pennokarbon (WEI<br />
1'116.1 m und WEI 1'590.0 m in Beil. 6.20) sowie in<br />
der Lias-Probe dagegen dürfte noch vor wenigen<br />
hunderttausend J ahren Uran aus den Grundwãssern<br />
aufgenommen worden sein.<br />
Aus den Sedimenten der Bohrung Weiach wurde unter<br />
anderem je eine Anhydritprobe aus dem<br />
Muschelkalk und dem Buntsandstein ana1ysiert. Aus<br />
letzterem wurde zudem auch eine Calcitprobe gemessen.<br />
Die ermittelten Werte sind, zusammen mit<br />
entsprechenden Wasseranalysen, in Beilage 6.20<br />
zusammengestellt.<br />
Die beiden identischen s7Sr/ B6 Sr-Verhãltnisse des<br />
syn- bis eogenetisch gebildeten Calcits (Caliche) und<br />
Anhydrits aus dem Buntsandstein widerspiegeln die<br />
Sr-Isotopenverhãltnisse von Porenwãssern zur Buntsandsteinzeit.<br />
Die im Vergleich zum Grundwasser<br />
tieferen s7Sr/s6Sr-Verhãltnisse der Festphasen kõnnen<br />
gemãss MA1TER et al. (NTB 87-15) nicht einfach<br />
durch Lõsungsreaktionen von Kristallinwãssern<br />
mit Calcit und Sulfaten des Buntsandsteins erklãrt<br />
werden, da dies zu einem viel tieferen B7Sr/S6Sr_<br />
Verhãltnis führen würde. Zudem steht das Buntsandsteinwasser<br />
nach thermodynamischen Berechnungen<br />
weitgehend im Gleichgewicht mit Calcit<br />
und den Sulfatphasen (Kap. 9.7.3). Deshalb dürfte es<br />
sich beim heutigen Grundwasser um ein Mischwasser<br />
handeln.<br />
5.7 STRUKTURDATEN<br />
Bei den auf der Bohrstelle Weiach an den Sedimentkernen<br />
beobachteten Strukturen handelt es sich ausschliesslich<br />
um sedimentãre und kleintektonische<br />
Elemente (Schichtung, Schrãgschichtung, Klüfte,<br />
Haarrisse, Stylolithe). Grõssere Stõrungszonen oder<br />
Brüche (Kakirite, tektonische Brekzien) konnten<br />
nicht nachgewiesen werden.<br />
5.7.1 Schichtung<br />
Die tertiãren und mesozoischen Sedimente weisen<br />
sehr geringe Schichtneigungen von ca. 3-8° gegen SE<br />
bis S auf. Stãrker streuendes, uneinheitliches<br />
Schichtfallen wurde im obersten Ma1m (186.03-<br />
276.3 m Teufe) und im obersten Keuper (Knollenmergel<br />
bis Gansinger Dolomit) registriert. Im oberen<br />
Gansinger Dolomit fmdet sich zudem ein verkipptes<br />
Schichtpaket. In den Sulfatschichten des Mittleren<br />
Muschelkalks weisen die Anhydritbrekzien und die<br />
sie begleitenden, ± massigen Anhydrite steile,<br />
uneinheitliche Schichtneigungen bis > 50° auf<br />
(925.0-938.4 m Teufe).