Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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mungen. Der Hauptteil des Porenraums dürfte desha1b<br />
aus kommunizierenden Poren bestehen.<br />
Wãhrend sich in den Siltsteinen die Porenradienhãufigkeitsverteilung<br />
relativ symmetrisch um einen mittleren<br />
Radius von 0.01 IJ. gruppiert, sind für Sandsteine<br />
wiederum sehr breite und unregeImãssige<br />
Verteilungen mit Radien von 0.003-10 IJ. typisch<br />
(Beil.5.8).<br />
5.4.6 Permeabilitãt<br />
Die Permeabilitãt (= Durchlãssigkeit) eines porõsen<br />
Gesteins für Flüssigkeiten oder Gase wird heute im<br />
Lahor mit Luft oder neuerdings mit Helium a1s strõmendes<br />
Medium hestimmt, da hierbei keine Verãnderung<br />
der Probe durch An- oder Au:flõsung stattfmdet<br />
und schnelles und sauheres Arbeiten ermõglicht<br />
wird. Mit dem eingesetzten Messgerãtetyp konnte<br />
ein maxima1er Überdruck von 0.1 atm erzeugt und<br />
damit Permeabilitãten bis zu 5x10- 10 m/s (0.05 md)<br />
bestimmt werden. Die Details zur Methodik sind in<br />
PETERS et al. (NTB 85-02) beschrieben. Da die<br />
Permeabilitãt im allgemeinen richtungsabhãngig ist,<br />
wurden sofern mõglich, pro Probe zwei Zylinder aus<br />
dem Bohrkernstück gebohrt, nãmlich einer waagrecht<br />
(w), d.h. ± parallel zur Schichtung, der andere<br />
senkrecht (s) dazu.<br />
Die direkt im Bohrloch ermittelten Permeabilitãten<br />
(Kap. 8.2) kõnnen nur bedingt mit diesen Laborwerten<br />
verglichen werden, da man übereinstimmende<br />
Werte nur dann erha1ten würde, wenn die Labormessung<br />
an gebirgsfeuchten Proben und mit dem im<br />
Gebirge vorhandenen Medium (Wasser, Erdõl, Gas)<br />
durchgeführt wird. Es ist ferner zu berücksichtigen,<br />
dass die unter Umstãnden durchlãssigsten Zonen,<br />
wie Kluft- und Karstsysteme sowie stark aufgelokkerte<br />
Partien, im Labor nicht oder hõchstens sehr<br />
unvollkommen erfasst werden.<br />
Die Permeabilitãten der Probenzylinder aus der Unteren<br />
sasswassermolasse varüeren von nicht messbaren<br />
Durchlãssigkeiten bis 278 md (2.6x10- 6 m/sec).<br />
Dies sind Werte für nicht bis schwach durchlãssige<br />
Gesteine. Doch konnten nur Horizonte gemessen<br />
werden, in denen die Sand- und Siltsteine soweit<br />
zementiert waren, dass ein Herausbohren der Probenzylinder<br />
mõglich war. Andere Horizonte, die nur<br />
einen geringen Zusammenha1t der Komponenten<br />
aufweisen, dürften permeabler sein. Ein Vergleich<br />
der Permeabilitãten mit den Werten der tota1en<br />
offenen Porositãten und auch der absoluten Porositãten<br />
ergibt keine Zusammenhãnge.<br />
Im Oberen Malm ("MassenkalkJQuaderkalk") konnten<br />
weder an den porõsen Mikriten noch an den<br />
zuckerkõrnigen Kalken Permeabilitãen gemessen<br />
werden. Doch zeigen die durch die Bohrung angefahrenen<br />
Karsthohlrãume, dass trotzdem Fliesswege<br />
vorhanden sind.<br />
Die Proben aus den darunterliegenden Kalken und<br />
Mergeln des Oxfordiens, u.a. der Effmger Schichten,<br />
weisen ebenfalls keine messbaren Permeabilitãten<br />
auf. Dies dürfte für sãmtliche Schichten dieser Formation<br />
gelten.<br />
Auch unter den Proben des Doggers (inkl. Opa1inus<br />
Ton) und des Lias fanden sich nur gerade drei messbare<br />
Muster, mit Permeabilitãten von 2 md<br />
(2x10- S m/sec).<br />
Der Keuper besteht überwiegend aus dolomitischtonigen<br />
Gesteinen, in die im Gipskeuper zudem<br />
Anhydrit eingelagert ist. Obwohl die totale offene<br />
Porositãt in den Knollenmergeln, im Gansinger Dolomit<br />
und im Schilfsandstein um 10% betrãgt, waren<br />
auch hier keine grõsseren Durchlãssigkeiten a1s 2 md<br />
messbar.<br />
Der Obere Muschelkalk, d.h. der Trigonodus-Dolomit<br />
und in kleinerem Ausmass der Hauptmuschelkalk<br />
sind, wie auch der Dolomit der ''Anhydritgmppe''<br />
des Mittleren Muschelkalks bekannt für ihre Wasserführung.<br />
Einzelne Horizonte und Proft1abschnitte<br />
dieses sog. Muschelkalk-Aquifers sind stark porõs<br />
und z.T. derart lõcherig und ausgelaugt, dass keine<br />
Proben für Durchlãssigkeitsuntersuchungen genommen<br />
werden konnten. Die gemessenen Proben ergaben<br />
trotz ansehnlicher offener Porositãten von bis zu<br />
24% (Beil. 5.1b) erstaunlich geringe Permeabilitãtswerte<br />
von maxima112 md (1.lx10- 7 m/sec). Da diese<br />
Proben hauptsãchlich Poren mit Durchmessern unter<br />
1 IJ. aufweisen (Kap. 5.4.5.3), muss vermutet werden,<br />
dass die dadurch bedingte Permeabilitãt mit der<br />
angewandten Methodik nicht oder nur teilweise erfasst<br />
werden kann. Andererseits lassen die Messungen<br />
erkennen, dass innerha1b des Aquifers auch<br />
kaum durchlãssige Gesteine vorkommen.<br />
Die Sulfatschichten und die Gesteine des Unteren<br />
Muschelkalkes (Orbicularis-Mergel bis Wellendolomit)<br />
zeigen in den ana1ysierten Proben keine messbaren<br />
Permeabilitãten. Dagegen konnten in den untersuchten<br />
Quarzsandsteinen des Buntsandsteins Permeabilitãten<br />
von 24-267 md (2.2x10- 7 -2.5x10- 6 m/sec)<br />
festgestellt werden. Einige Horizonte, die so mürbe<br />
waren, dass eine Probennahme nicht mõglich war,<br />
dürften noch bessere Durchlãssigkeiten aufweisen.