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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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ausgestrahlt (ARTE). In der Mehrzahl der Veröffentlichung finden sich<br />

neben allgemeinen Angaben auch zahlreiche Beispiele von Projekten und<br />

Projektinitiativen.<br />

Die Hauptinteressentengruppe für selbstorganisierte Wohnformen sind<br />

die 50- bis Ende 60-Jährigen. Allerdings ist der Weg von der Idee zur<br />

Umsetzung ein langer und beschwerlicher: Die erste Hürde stellt die<br />

Phase der Gruppenfindung dar, in der es darum geht, sich kennenzulernen<br />

und Vertrauen zu entwickeln. Auch muss entschieden werden, welche<br />

Organisationsform gewünscht ist, sei es selbst organisiert oder betreut,<br />

mit Anbindung an eine Einrichtung oder ohne. Weitere Schwierigkeiten<br />

ergeben sich beim Finden einer geeigneten Immobilie. Fragen der Finanzierung<br />

und der Eigentumsform stehen hier im Vordergrund. In dieser<br />

Phase ist die Zusammenarbeit mit externen Beratern und den Bauherren<br />

von großer Bedeutung.<br />

Das selbst organisierte Wohnen in Gruppen ist derzeit ein eher städtisches<br />

Phänomen, da hier der Anteil Alleinstehender weitaus höher ist als auf dem<br />

Land. Die Ergebnisse der Bürgerumfrage des <strong>Regionalverband</strong>es Südniedersachsen<br />

erbrachten jedoch überraschenderweise ein verhältnismäßig<br />

großes Interesse an neuen Wohnformen auch auf dem Land.<br />

In dieser Befragung haben 35 Personen angegeben, sie präferierten<br />

eine selbstorganisierte Wohngemeinschaft. Davon stammten 16 aus der<br />

Stadt Göttingen, immerhin 14 aus dem ländlichen Raum des Landkreises,<br />

in Hann. Münden und Duderstadt wurde diese Antwort nur zwei- bzw.<br />

dreimal gegeben. Hinsichtlich der These, diese Wohnform würde v. a.<br />

von Alleinstehenden gewählt, zeigen die Ergebnisse, dass gegenüber 13<br />

Alleinstehenden auch 15 in einem Zweipersonenhaushalt Lebende gerne<br />

in einem gemeinschaftlich organisierten Wohnprojekt leben würden.<br />

Auch die Annahme, dass diese Modelle insbesondere von Akademikern<br />

bevorzugt würden, bestätigt die Bürgerumfrage nicht. Es waren vor allem<br />

jüngere Befragte, die ihre Vorliebe dafür äußerten.<br />

Seit über zehn Jahren findet das Projekt der Freien Altenarbeit in Göttingen<br />

große Beachtung. Die Alten-WG am Goldgraben in Göttingen besteht seit<br />

1994. Damals überließ die Stadt eine Villa im Göttinger Ostviertel, ehemals<br />

ein Altersheim mit damals starkem Sanierungsbedarf, dem Verein „Freie<br />

Altenarbeit“ von der Stadt für 25 Jahre zur mietfreien Nutzung. Die Kosten<br />

für die Instandhaltung des Gebäudes trägt seitdem der Verein. Das Haus<br />

verfügt über elf Wohnungen zwischen 30 und 47 Quadratmetern, die<br />

als abgeschlossene Wohnungen mit Bad und Küchenzeile eingerichtet<br />

sind. Darüber hinaus gibt es Gemeinschaftsräume. Voraussetzung für<br />

das Funktionieren des Zusammenlebens ist die Auflage, etwas für die<br />

Gemeinschaft zu tun. Diese Verpflichtung umfasst auch die Betreuung<br />

im Krankheitsfall.<br />

Die Bewohnerinnen sind zwischen 65 und 93 Jahre alt. In wöchentlichen<br />

Sitzungen wird das Gemeinschaftsleben geplant und Konflikte bearbeitet.<br />

Die Arbeit des im Haus angesiedelten Vereins mit seinem Zeitzeugenprojekt<br />

bietet einen weiteren Bindungsfaktor. Der Verein fördert die Bildung<br />

von Gruppen, in denen ältere und jüngere Menschen ein gemeinsames<br />

Wohnen vorbereiten wollen.<br />

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