09.11.2012 Aufrufe

Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Ich habe einen alten PC und verschicke E-Mails, ich finde das sehr<br />

interessant. Das Internet nutze ich aber nie zum Einkauf oder Online-<br />

Banking. Ich will ja schließlich Leute treffen, was soll ich da mit dem<br />

Internet.“ (Göttingen)<br />

Bestandsaufnahme<br />

Neben der Volkshochschule Göttingen und der Kreisvolkshochschule des<br />

Landkreise Göttingen, die spezielle Internetkurse für Senioren anbieten,<br />

wurde im Mai 2005 in Göttingen ein Unternehmen gegründet, das SeniorInnen<br />

im Umgang mit dem Computer oder in der Nutzung des Internets<br />

schult. Das besondere an dem Angebot des Allgemeinen Beratungsservices<br />

(ABS) ist, dass die SeniorInnen bei sich zu Hause fortgebildet werden.<br />

Gerade der Unterricht in den eigenen vier Wänden ist nach Einschätzung<br />

des ABS von großer Bedeutung für die SeniorInnen. Viele SeniorInnen<br />

hätten in Gruppenschulungssituationen Angst und trauten sich nicht,<br />

Fehler zuzugeben. Dagegen beinhalte das Konzept des ABS Flexibilität in<br />

der Zeiteinteilung der Unterrichtseinheiten.<br />

Die Dransfelder Internetgruppe “Die Jungsenioren“ zeigt seit fünf Jahren<br />

erfolgreich, dass Internet und SeniorInnen gut zueinander passen. Die Kurse<br />

haben erste Berührungsängste abbauen können, doch vertraut war der<br />

Computer noch lange nicht. An das Internet mit all seinen Möglichkeiten<br />

war auch nach dem zweiten Kurs nicht zu denken. Allein zu Hause vor<br />

dem eigenen Computer: Wie sollte man da Probleme, die beim Gebrauch<br />

auftraten, lösen? Wie sich zurechtfinden?<br />

„Ein Internetcafé für Senioren, das wäre doch sinnvoll“, mit dieser Idee im<br />

Seniorenbeirat begann alles, erinnert sich Edeltraut Freiboth. Sie und ihr<br />

Mann Hermann nahmen sich der Idee an, „und dann lief eigentlich alles<br />

von selbst.“ Rochus Winkler, zuständig für das Jugendzentrum in Dransfeld,<br />

bot die Computerarbeitsplätze im Jugendzentrum zur Mitnutzung an.<br />

Ein echter Glücksfall, wie sich im Laufe der Zeit zeigen sollte: Während<br />

die Jugendlichen sich in den unteren Räumen trafen, wurde oben am<br />

Computer geübt und gearbeitet. Wann immer Probleme auftraten, halfen<br />

Jugendliche und gaben so die Möglichkeit, sich mit dem neuen Medium<br />

vertraut zu machen.<br />

Edeltraut Freiboth berichtet über Dario, einer der Jugendlichen: „Er war<br />

extrem hilfsbereit, wir hatten sogar seine Handynummer und konnten ihn<br />

jederzeit um Hilfe bitten, ihn fragen, wenn wir mit einem Problem nicht<br />

zurechtkamen.“ Dario hat inzwischen Dransfeld verlassen, das Modell<br />

existiert nach wie vor. Diese Art des Lernens, so ist man sich bei den Jungsenioren<br />

einig, macht Spaß, hält geistig fit und verringert eine mögliche<br />

Kluft zwischen Alt und Jung. Als weitere Besonderheit empfinden einige<br />

Gruppenmitglieder die Tatsache, dass die Jugendlichen ausnahmslos<br />

ausländischer Herkunft sind.<br />

Für den harten Kern der Dransfelder Internetgruppe ist das Internet heute<br />

längst kein Buch mit sieben Siegeln mehr. Internetbanking, Reisebuchungen,<br />

Einkauf oder Informationsrecherche – das Internet ist für die<br />

Jungsenioren ein alltägliches Medium geworden. Mittlerweile stehen<br />

167<br />

Gestaltungsfelder der<br />

<strong>Seniorenwirtschaft</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!