Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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2020 gerechnet. Eine Schlüsselfrage ist hier – gerade im Zusammenhang<br />
mit der zunehmenden Altersdemenz – ein verändertes Zusammenspiel<br />
von ambulanten und stationären Angeboten.<br />
Stationäre Pflege<br />
In der Stadt Göttingen ist seit vielen Jahren die Arbeitsgemeinschaft “Qualitätsentwicklung<br />
in stationären Einrichtungen in der Stadt Göttingen“ tätig.<br />
Ursprüngliches Ziel des von der Stadtverwaltung Göttingen moderierten<br />
und koordinierten Gremiums war es, ein Qualitätssiegel für stationäre<br />
Einrichtungen zu entwickeln. Aus verschiedenen Gründen wurde dieser<br />
Vorschlag von den Mitgliedern (Stadt, Heimaufsicht, Medizinischer Dienst<br />
der Krankenkassen, Seniorenbeirat, Vertreter der Altenpflegeschulen und<br />
verschiedene Experten) abgelehnt.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft beschäftigt sich stattdessen themen- und ergebnisorientiert.<br />
So wurde z. B. die Einrichtung eines Internetportals über freie<br />
Pflegeplätze beschlossen oder über Standards zu Fixierungsmaßnahmen<br />
diskutiert. Vertreter der Stadt Göttingen betonen, dass trotz knapper personeller<br />
Ausstattung im Rahmen des Möglichen im Bereich der Koordination<br />
schon viel geschafft wurde. Auch im Bereich der ambulanten Pflege finde<br />
ein Dialog statt, wenngleich es kein eigenes Gremium wie die Pflegekonferenz<br />
gibt. Stattdessen werde die ambulante Pflege punktuell in anderen<br />
Gremien mitbehandelt. Da viele Anbieter der ambulanten Pflege nicht nur<br />
in der Stadt Göttingen, sondern vor allem auch im Landkreis Göttingen<br />
tätig sind, sei die ambulante Pflege kein Thema, welches alleine von der<br />
Stadt Göttingen behandelt werden könne.<br />
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat am 5. Juli 2006 in den Rat<br />
der Stadt einen Antrag für ein Göttinger Zertifikat für Pflege- und Heimqualität<br />
eingebracht. Darin wird gefordert, die Verwaltung zu beauftragen,<br />
dem städtischen Altenheim aufzuerlegen, Qualitätsstandards zu<br />
entwickeln, die als Grundlage eines Qualitätssiegels transparent machen,<br />
welche Ansprüche die Stadt Göttingen an die Pflege- und Heimqualität<br />
erhebt. Außerdem solle sie in Zusammenarbeit mit den zuständigen<br />
Aufsichtsbehörden bzw. dem Medizinischen Dienst und den Betroffenen<br />
(Einrichtungen, Heimräten, Seniorenbeirat, Gewerkschaften, DRK-Fachhochschule)<br />
auf der Basis dieser Vorarbeiten eine Art „Göttinger Zertifikat<br />
für Pflege- und Heimqualität“ entwickeln. Soweit wie möglich soll – auch<br />
aus ökonomischen Gründen – auf bestehende Zertifizierungen wie z. B.<br />
die der Diakonie – Diakonie-Siegel – zurückgegriffen werden. Zur Trägerschaft<br />
dieses Siegels sollen Vorschläge erarbeitet werden. Die dann an<br />
der Zertifizierung teilnehmenden Göttinger Einrichtungen unterwerfen<br />
sich durch Selbstverpflichtung den transparent gemachten Qualitätskriterien<br />
und akzeptieren nötigenfalls auch jährlich mehrmals unangemeldet<br />
evaluiert zu werden. Die Ergebnisse der Qualitätsermittlungen dürfen zu<br />
Werbezwecken genutzt werden.<br />
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Gestaltungsfelder der<br />
<strong>Seniorenwirtschaft</strong>