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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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Überraschend ist, dass nach Angaben der Befragten die o. g. Hilfsdienstleistungen<br />

tatsächlich nur in geringem Umfang in Anspruch genommen<br />

werden. 22,1 Prozent (n=253) erhalten Hilfe von Familie oder Bekannten,<br />

die Hilfe durch entweder ehrenamtliche bzw. professionelle Helfer wird<br />

nur in sehr geringem Umfang in Anspruch genommen (1,2 Prozent bzw.<br />

3,2 Prozent).<br />

68 Prozent der Befragten gaben an, eine Haushaltshilfe selbst (auch<br />

mithilfe Dritter) finanzieren zu wollen, 16,2 Prozent waren bereit, einen<br />

Beitrag zur Unterstützung bei Finanz- und Behördenangelegenheiten und<br />

Freizeitangeboten zu leisten, 25,7 Prozent würden sich an den Kosten für<br />

Transporte beteiligen und 13,4 Prozent wären bereit, Geld für Bildungsangebote<br />

auszugeben.<br />

Einschätzung des Innenstadtmarktings und Center-Managements<br />

Ein im Rahmen der narrativen Gesprächsrunden häufig angesprochenes<br />

Problem in Stadt und Landkreis Göttingen ist die Größe von Verpackungen.<br />

Senioren sind oft Singles und brauchen meistens nur eine kleine Portion.<br />

Entweder gibt es diese nur in geringer Auswahl oder sie sind teurer als<br />

größere Packungen. Fertigkost ist für viele Senioren attraktiv. SeniorInnen<br />

haben häufig auch Schwierigkeiten beim Entnehmen von Ware aus den<br />

Regalen. Zudem kommen sie beim Transport mit großen Mengen und/oder<br />

sperrig verpackten Produkten schlecht zurecht.<br />

In Göttingen, Duderstadt und Hann. Münden befassen sich mehrere Institutionen<br />

mit verschiedenen Aspekten des Stadtmarketings. Bei vielen<br />

älteren Senioren bildet der Einkauf in der Innenstadt einen Fixpunkt im<br />

Tagesablauf und oft die einzige Verbindung zur Außenwelt. Da vor allem<br />

ältere Kunden oft nicht mehr mit dem Pkw fahren, steigen auch die Ansprüche<br />

an den innerstädtischen ÖPNV. Städtebauliche Anforderungen<br />

sind z. B. wenig Steigungen, breite Gehwege, rutschfeste Straßenbeläge,<br />

Beleuchtung, längere Grünphasen an Ampeln, Kommunikations- und<br />

Ruhepunkte und mehr Sitzmöglichkeiten. Eine Reurbanisierung, d. h. die<br />

Tendenz, Ältere zurück in die Stadt zu holen, kann auch als eine Chance<br />

für den Einzelhandel gesehen werden.<br />

Eine gezielte Ansprache der SeniorInnen findet nach Einschätzung der<br />

Geschäftsführung von Pro City Göttingen nicht oder nicht ausreichend<br />

statt. Der Handel weiß um die Bedeutung der Kaufkraft von SeniorInnen,<br />

stellt sich aber nicht ausreichend darauf ein. Pro City sieht die Notwendigkeit<br />

baulicher Investitionen in den Eingangsbereichen der Geschäfte,<br />

aber auch in der Warenpräsentation. Viele Einzelhandelsgeschäfte seien<br />

sich der Bedeutung der Seniorengerechtigkeit für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg noch nicht hinlänglich bewusst.<br />

Nach Einschätzung von Pro City lassen sich ältere Kunden gern von älteren<br />

VerkäuferInnen beraten. Sie gingen davon aus, dass Gleichaltrige ihre Bedürfnisse<br />

besser einschätzen können und sich besser in ihre persönliche<br />

Situation hineinversetzen können. Deutlich werde dieser Zusammenhang<br />

beispielsweise bei der Beschäftigtenstruktur in Schmuckgeschäften,<br />

aber auch im Möbel- und Antiquitätenhandel. Auch Fachgeschäfte, die<br />

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