Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8 perspektIven der<br />
senIorenWIrtschaft<br />
Die Senioren-Generation kann für die Wirtschaft ebenso attraktiv wie<br />
rentabel sein, vorausgesetzt, das bislang von Werbeteams gepflegte<br />
traditionelle Image der Zielgruppe (“alt“, “beige“, “zerbrechlich“) wird<br />
aufgegeben. Der Zukunftsmarkt der neuen Senioren ist nicht nur eine<br />
Sparversion des Jugendmarktes, sondern etwas völlig Neues: Er bedeutet<br />
eine eigene Anspruchs- und Erlebniswelt. Die neuen Senioren wollen keine<br />
Inlineskates mit Stützrädern, sondern bezahlbare Sinn- und Serviceangebote<br />
rund um die Uhr.<br />
Die Wachstumsmärkte sterben also auch in Zukunft in der älter werdenden<br />
Gesellschaft nicht aus. Ganz im Gegenteil: Ohne die ältere Generation<br />
müssten Gartencenter und Heimwerkermärkte schließen, die Ärzte,<br />
Apotheker und Gesundheitsdienste um ihre Existenz bangen, verlören<br />
Zeitungsverlage, Konzerthäuser und Theater ihre wichtigsten Abonnenten,<br />
stünden leer stehende Kirchengebäude zur Disposition und hätten Sportvereine<br />
keine Zukunft mehr, weil Ehrenämter unbesetzt blieben.<br />
Horst Opaschowski spricht zu Recht davon, dass höheres Alter zu steigenden<br />
Qualitätsansprüchen an das Leben führt. Er bezieht das insbesondere<br />
auf Umfang und Qualität von Dienstleistungen. „Wer in Zukunft<br />
von dem prognostizierten 175-Milliarden-Euro-Markt partizipieren will,<br />
muss sich ihren Bedürfnissen anpassen und eine doppelte Dienstleistung<br />
erbringen: Den erworbenen Lebensstandard (z. B. durch Spareinlagen,<br />
Versicherungen, Aktien oder Immobilien) sichern und zugleich die ganz<br />
persönliche Lebensqualität durch Kulturangebote, durch Gesundheitsdienste<br />
und Reiseservice verbessern helfen. Statt Glanz und Glamour sind<br />
Atmosphäre und Ambiente erwünscht; statt Fitness, Sun und Fun eher<br />
Sinn, Vitalität und Lebensfreude.“ Die Perspektiven der <strong>Seniorenwirtschaft</strong><br />
sollen hier verkürzt in Form von Thesen fokussiert werden:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Innerhalb der Zielgruppe löst der Begriff „Senioren“ vielfach Widerstand<br />
aus. Das liegt an der vielschichtigen Altersspannbreite, die in<br />
Jungsenioren, Senioren und Hochbetagte bzw. Alte unterteilt werden<br />
können. Wer sich diese Zielgruppen erschließen will, muss sie individuell<br />
ansprechen.<br />
Das einheitliche Bild vom „gebrechlichen, kranken Alten“ entspricht<br />
nicht mehr der Realität. Viele der allein oder mit Partner/-in lebenden<br />
„Senioren“ sind fit und relativ mobil.<br />
Die derzeitige „Senioren“-Generation ist in Teilen finanziell gut ausgestattet<br />
und geprägt durch das Selbstverständnis: Wir stehen (immer<br />
noch) mit beiden Beinen in der Gesellschaft. Eine Reduktion z. B. von<br />
195 die im Durchschnitt jünger als 30 Jahre sind<br />
196 Horst Opaschowski (2005): “Wir werden es erleben. Zehn Zukunftstrends für unser Leben von<br />
morgen“, Darmstadt.<br />
184