Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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wirkungen auf die Angebote der Finanzbranche haben. Ein Teil der älteren<br />
Kunden wird immer höhere Ansprüche an Produkt und Beratung stellen<br />
und ein Anlagekonzept erwarten, das persönliche Anlageziele und Rendite-<br />
und Risikoprofile einbezieht, während andere sich auf möglichst einfache<br />
und nachvollziehbare Versicherungs- und Sparformen beschränken.<br />
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Versicherungsprodukte<br />
entwickelt, die sich speziell an die Zielgruppe der Senioren wenden. Die<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) hat<br />
gegen verschiedene Produkte Bedenken. Der Ansatz sei richtig, die Ausführung<br />
aber oft schlecht. So biete die BAGSO seit knapp vier Jahren die<br />
Zertifizierung von Seniorenpolicen an. Das Ergebnis ist wenig erfreulich:<br />
Der größte Teil der von der BAGSO in erster Linie hinsichtlich Innovation,<br />
Relevanz für Senioren und Transparenz der mitgelieferten Informationen<br />
überprüften Produkte falle durch.<br />
Grundsätzlich rät daher die BAGSO, die Versicherungsfrage im Alter mit<br />
einem kritischen Blick zu betrachten. Das gelte für neu abzuschließende<br />
Versicherungen, das gelte aber auch für bereits vorhandene. Mitunter<br />
laufen sogar noch Berufsunfähigkeitsversicherungen. Und auch Rechtsschutz-<br />
und sogar Haftpflichtversicherungen gehören auf den Prüfstand.<br />
Rechtschutzpolicen, so ihre Erfahrung, enthalten oft Komponenten wie<br />
Arbeitsrecht oder Verkehrsrecht, die im Alter gar nicht mehr oder nicht<br />
mehr im gleichen Ausmaß relevant sind. Haftpflichtversicherungen sind<br />
oft vor Jahrzehnten für eine mehrköpfige Familie abgeschlossen worden,<br />
es gibt jedoch auch Haftpflichtversicherungen für Einzelpersonen. Noch<br />
sei es nicht immer ganz leicht, hier Produkte zu finden, die wirklich auf<br />
die Lebensbedürfnisse der Älteren zugeschnitten sind. Immer mehr Versicherer<br />
bringen hier jedoch passende Policen auf den Markt.<br />
Im Jahr 2005 haben allein die privaten Krankenversicherer 850.000 Zusatzversicherungen<br />
im Pflegefall verkauft. Die Pflegeversicherung übernimmt<br />
die nachgewiesenen (Mehr-)Kosten, zahlt aber bei häuslicher Pflege nicht<br />
immer. Außerdem muss der Versicherte meist selbst aufkommen. Bei der<br />
stationären Pflege ist die DKV eine der wenigen Anbieter, die 100 Prozent<br />
des vereinbarten Tagegelds in allen drei Pflegestufen zahlen. Policen<br />
kosten je nach Einstiegsalter und Geschlecht ab 5 Euro im Monat. Bei<br />
einer Pflegetagegeldversicherung bekommt der Versicherte ein vorher<br />
vereinbartes Tagegeld ausgezahlt, ganz gleich, ob er im Heim oder zu<br />
Hause gepflegt wird.<br />
Zu den Aufgaben im Rahmen dieser Studie gehörte es nicht, die Produkte<br />
von hiesigen Versicherungsgesellschaften sowie Banken und Sparkassen,<br />
die sich an die Zielgruppe der Älteren richten, zu untersuchen. Die narrativen<br />
Gesprächsrunden ergaben, dass SeniorInnen in ihrer Wahrnehmung<br />
keine hohe Priorität bei den Anbietern von Finanzdienstleistungen genießen.<br />
Mehr noch: Nach Aussagen von Befragten haben Ältere Probleme,<br />
von Banken und Sparkassen im Landkreis Göttingen und in der Stadt<br />
Göttingen Kredite zu erhalten. Das gilt insbesondere für Konsumentenkre-<br />
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Gestaltungsfelder der<br />
<strong>Seniorenwirtschaft</strong>