Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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Die Kernbereiche des Seniorenmarktes umfassen dabei die Gebiete<br />
Wohnen, Sicherheit, Tourismus, Wellness, Freizeit, Ernährung und Sport.<br />
In diesen Bereichen lassen sich potenzielle Mitbewerber, aber auch potenzielle<br />
Multiplikatoren sowie operative und strategische Kooperationspartner<br />
identifizieren.<br />
Als mögliche Partner für Dienstleistungen kommen z. B. in Betracht:<br />
Kommunen, Pflegedienste, Wohnberatungseinrichtungen, Wohnungswirtschaft,<br />
Krankenhäuser, Organisierte Nachbarschaftshilfe, Ehrenamtliche<br />
Freiwilligeninitiativen “Senioren helfen Senioren”. Dienstleistungen für<br />
SeniorInnen bieten sich zudem in folgenden Bereichen an: Beratung zu<br />
Wohnungsanpassung, Schlüsseldienst, Reinigungsdienst, mobile Servicekraft<br />
mit Pkw, Handwerksdienstleistungen zum Umzug, Reparaturdienste<br />
für braune und weiße Ware, Angebot von zusätzlichen Sicherheitspaketen<br />
(Sicherheitsschlösser, Glasbruchmelder, Bewegungsmelder, Rauchmelder,<br />
Hand-Notrufmelder, ergänzendes Spektrum von Sicherheitszubehör wie<br />
z. B. einbruchshemmende Balkonverglasung und Wohnungstür).<br />
Das Handwerk kann sich mit haushaltsbezogenen Dienstleistungsstrukturen<br />
weitere Märkte erschließen. Profitieren kann z. B. das Nahrungsmittelhandwerk,<br />
das Gesundheitshandwerk, Friseure, Wäschereien und<br />
chemische Reinigungen. Aber auch die Bau- und Ausbaugewerke können<br />
durch eine stärkere Dienstleistungsorientierung eine Diversifizierung<br />
ihres Angebotsspektrums erreichen und zugleich neue und dauerhafte<br />
Kundenbeziehungen aufbauen.<br />
Einerseits können sich von Handwerkern erbrachte Dienstleistungen nahe<br />
am originären Tätigkeitsfeld orientieren und damit eher den Charakter von<br />
flankierenden Leistungen annehmen, so z. B. als Marketingmaßnahmen<br />
(Information, Beratung, Vorführung), die dem Kunden ggf. kostenfrei<br />
angeboten werden. Die genannte Kooperation „BarriereFREI LEBEN“<br />
bietet einen Beratungsservice (auch mit ambulantem Pflegedienst) in der<br />
seniorengerechten Musterwohnung, wobei sogar ein Probewohnen auf<br />
Zeit möglich ist. Ein Autohaus in Mülheim/R. bietet z. B. einen für Senioren<br />
kostenlosen Abmeldeservice für den zuletzt genutzten Pkw. Dies wird vom<br />
Anbieter als eine Marketingmaßnahme im Sinne einer Mund-zu-Mund-<br />
Empfehlung verstanden, da Senioren in der Regel als künftige Kunden<br />
für den Kfz-Betrieb ausscheiden. Ein Friseurmeister aus Bottrop bietet<br />
einen Frisurenworkshop mit Tipps „Rund ums Haar“ an, beispielsweise<br />
mit Typberatungen und Vorführungen.<br />
Neue Märkte lassen sich erschließen, wenn Handwerker innovativ Bedarfe<br />
erkennen und ggf. gemeinsam mit Kooperationspartnern Leistungen<br />
erbringen. So bietet z. B. der Malerbetrieb Stamm aus Leverkusen Malerarbeiten<br />
mit „Seniorenservice“ an: die Wohnungsrenovierung als Urlaubsservice,<br />
bei dem sogar auf Wunsch Fotos vom Stand der Arbeiten an den<br />
Urlaubsort versendet werden. Nachdem zuvor auf Fotos festgehalten<br />
wurde, wo welcher Einrichtungsgegenstand platziert war, wird die Woh-<br />
114 Vgl. GdW 2004.<br />
115 Als Beispiel kann hier der Service Organisation für Senioren (S.O.S.) in Braunschweig genannt<br />
werden. (http://www.service-org-senioren.de)<br />
116 Vgl. Becker 2005, S. 165ff.<br />
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